Artist*innen arbeiten in Zirkussen, in Varietés oder Nachtclubs, und sind zumeist auf ein bestimmtes Genre spezialisiert, z. B. Clownerie, Akrobatik (Seiltanz, Trapezkunst etc.) oder Tierdressur. Mitunter arbeiten Artist*innen auch als Straßenkünstler*innen in Fußgängerzonen und auf Plätzen und treten bei Straßenfestivals auf.
Sie stellen ihre Kunststücke und Programme in der Regel selbst zusammen. Aus bestimmten akrobatischen Elementen entwickeln sie ein Programm bzw. eine artistische Performance und proben diese bis zur auftrittsreifen Perfektion. Sie entwickeln diese Programme kontinuierlich weiter und fügen ständig neue Elemente und Attraktionen hinzu. Sie arbeiten als Solisten/Solistinnen (allein), im Paar oder in Truppen. Gerade im Zirkus-Bereich arbeiten oft Familien zusammen, die ihre artistischen Kunststücke generationenübergreifend weitergeben, und Artist*innen bereits im Kindesalter mit ihrer Ausbildung beginnen.
Artist*innen performen ihre Darbietungen mit oder ohne Geräte und Hilfsmittel. Je nach Spezialisierung balancieren sie beispielsweise auf dem Hochseil oder jonglieren mit Bällen. Sie präsentieren athletische und akrobatische Kunststücke z. B. am Trapez oder Hochseil, zaubern oder bringen als Clowns ihr Publikum zum Lachen. Ihr Körper ist dabei ihr wichtigstes "Arbeitsgerät" - denn artistische Höchstleistungen erfordern ständiges Üben und Trainieren. Während sie auf Tour sind, absolvieren sie im Rahmen von Nachmittags- und Abendvorstellungen meist zwei und mehr Auftritte pro Tag.
Artistische Kunststücke sind körperlich äußerst anspruchsvoll und erfordern Kraft, Ausdauer, Körperbeherrschung, Gleichgewicht, Geschick, ausgeprägte Auge-Hand-Koordination (z. B. beim Jonglieren) sowie Konzentrationsfähigkeit. Sorgfältig und sicherheitsbewusst bereiten sie ihre Auftritte vor, um Unfälle zu vermeiden. Häufig arbeiten sie mit Berufskolleg*innen in einer Artistentruppe zusammen. Darüber hinaus erledigen sie diverse Büroarbeiten, erstellen Abrechnungen und pflegen Kontakte mit Kund*innen und Auftraggeber*innen.
Die Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt eröffnet sich für Artist*innen beispielsweise die Chance, sich mit Technologien wie z. B. smarte, programmierbare LED-Textilien zur Aufführungsgestaltung zu befassen.