Astronom*in

Berufsbeschreibung

Astronom*innen erforschen Himmelskörper und kosmische Erscheinungen wie z. B. Planeten, Planetensysteme, Kometen, Sternschnuppen oder Galaxien und konzentrieren sich dabei besonders auf die Bestimmung der Position und der Bewegungen von Himmelskörpern. Sie beobachten das Universum mit hochentwickelten Beobachtungsgeräten wie z. B. Spiegelteleskopen, Radioteleskopen oder Satellitenteleskopen. Aus den Daten leiten sie unter anderem theoretische Modelle zur Beschreibungs- und Entwicklungsgeschichte des Universums ab.

Astronom*innen arbeiten vorwiegend an Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen mit Berufskolleg*innen, mit anderen Expert*innen wie z. B.Meteorolog*innen, Physiker*innen oder Astrophysiker*innen sowie mit wissenschaftlichem Personal (Assistent*innen) zusammen.

Astronom*innen befassen sich im Rahmen von Forschung und Lehre an Universitäten und wissenschaftlichen Instituten mit der Gewinnung, Berechnung und Auswertung von Beobachtungsdaten über Himmelskörper und kosmische Erscheinungen wie z. B. Planeten, Kometen, Galaxien, Sternhaufen, Sonnensystemen und dergleichen mehr. Sie erforschen und bestimmen die Position und Bewegungen (z. B. die Umlaufbahnen) von Himmelskörpern, widmen sich heute aber immer mehr auch den physikalischen Eigenschaften (z. B. Temperatur, Dichte) oder die chemische Zusammensetzung von Planeten und Planetenatmosphären (z. B. Wasserstoff, Helium etc.). Damit überschneidet sich die Astronomie immer mehr mit der Astrophysik.
Weiters studieren sie die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Kosmos (z. B. Entstehung von Sternsystemen und Galaxien). Zur Gewinnung neuer Beobachtungsdaten führen sie Forschungen an Observatorien (Sternwarten) durch. Die gewonnenen Daten werden ausgewertet, interpretiert und als Forschungsberichte publiziert.

Im Bereich der  Radioastronomie untersuchen Astronom*innen die Richtung, Intensität und spektrale Zusammensetzung von eintreffenden kosmischen Strahlungen. Mit Hilfe von verschiedenen Messverfahren werden die Wellenlängen und ihre Verteilung auf die verschiedenen Frequenzen des elektromagnetischen Spektrums untersucht. Aufgrund der Eigenschaften dieser Wellenlängen ("kosmische Strahlung") können Rückschlüsse auf Alter und Entstehungsgeschichte des Universums gezogen werden. Im Bereich der theoretischen Astronomie analysieren Astronom*innen den Aufbau von Himmelskörpern und versuchen, aufgrund von bestimmten physikalischen Größen z. B. Masse, Temperatur, Radius oder Leuchtkraft Rückschlüsse auf andere Zustandsgrößen zu ziehen (z. B. Alter oder chemische Zusammensetzung). Die Beobachtungen und Analysen stützen sich dabei stark auf von Satelliten gesammelten Daten. In der Theorieentwicklung spielen Computersimulationen eine zunehmende Rolle.

In der universitären Lehre führen Astronom*innen Vorlesungen, Seminare und Übungen durch und weisen die Studierenden in der Auswertung von Daten ein, die durch meist elektronische Beobachtungsanlagen (Satelliten, Observatorien) gesammelt werden. Die persönliche Arbeit an Teleskopen zu Beobachtungszwecken spielt in der Astronomie kaum ein Rolle. Zu den großen Teleskopen, die weltweit an wenigen Standorten konzentriert sind, reisen Astronom*innen nur, wenn sie die Möglichkeit haben, eigene Messinstrumente zu installieren.

Unterscheidung Astronomie und Astrophysik: Während sich die Astronomie traditionell mit der Bestimmung von Positionen und Bewegungen von Himmelskörpern beschäftigt, widmet sich die Astrophysik schwerpunktmäßig den physikalischen und chemischen Eigenschaften und Zusammensetzungen von Himmelskörpern (Sternen, Meteoriten usw.). In der wissenschaftlichen Praxis vermischen sich die beiden Forschungsrichtungen heute sehr stark.

In beiden Fällen sind ein hohes Interesse und Talent für Mathematik und Physik, aber auch Neugierde und Aufgeschlossenheit für Neues wichtige Voraussetzungen.

Astronom*innen arbeiten mit hochentwickelten Beobachtungsgeräten wie z. B. Spiegelteleskope, Radioteleskope oder Satellitenteleskope. Sie führen mathematische und physikalische Berechnungen und Computersimulationen durch. Für ihre Berechnungen und Simulationen setzen sie modernste Computeranlagen und Softwareprogramme ein. Sie lesen und verfassen Fachliteratur und Artikel für Fachzeitschriften.

Astronom*innen arbeiten an Universitäten und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen wie z. B. Planetarien oder Sternwarten im Team mit Fachkolleg*innen, verschiedenen Expert*innen und wissenschaftlichem Personal zusammen (z. B. Physiker*in, Mathematiker*in, Astrophysiker*in, Meteorologe / Meteorologin). Sie stehen in ständigem Wissensaustausch mit Kolleg*innen und beteiligen sich an Tagungen, Kongressen und Internetforen, wo sie mitunter auch mit Hobbyastronom*innen zusammen arbeiten. Bei Lehrtätigkeiten stehen sie in Kontakt mit ihren Studierenden.

  • Beobachtungsdaten über kosmische Objekte sammeln und auswerten
  • Position und Bewegungen (z. B. Umlaufbahnen) von Planeten, Kometen, Asteroiden usw. berechnen
  • Computermodelle und Simulationen zur Entwicklung von Sternensystemen und Galaxien entwickeln
  • mathematische und physikalische Berechnungen durchführen
  • theoretische Modelle aus Beobachtungsdaten entwickeln, Vorhersagen über kosmische Vorgänge (wie z. B. Bewegungsbahnen von Kometen) berechnen
  • astronomische Datenbanken und Archive aufbauen
  • Forschungs- und Lehrtätigkeiten an Universitäten durchführen
  • Verwaltungs- und Leitungsaufgaben an Sternwarten und Planetarien durchführen (z. B. Vorträge, Ausstellungen und Führungen planen und organisieren)
  • Universitäten
  • wissenschaftliche Institutionen und Forschungseinrichtungen
  • Planetarien, Sternwarten, Observatorien

Der Beruf Astronom*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Astrophysik
  • astronomische Geräte- und Anlagenbedienung
  • Datenauswertung, Datenmodellierung
  • Computersimulation, Computermodellierung
  • Projektmanagement

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Astrobiologie European Space Agency (ESA) Exobiologie Extremophile Hubble-Weltraumteleskop Lichtgeschwindigkeit NASA Polarlicht Radioastronomie Raumfähre Schwarzes Loch