Bauspengler*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungseinrichtungen wie beispielsweise das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und anderen Weiterbildungseinrichtungen bieten zahlreiche Kurse und Lehrgänge zu relevanten Themenbereichen, z. B. Grund- und Aufbaukurse für Bauspengler*innen, Kurse für Metall- und im speziellen Blechbearbeitung, Kurse für Karosseriespengler*innen, Programmierung/Steuerung von CNC-Maschinen, Metallbearbeitungstechniken, Schweißkurse, Oberflächenschutz, Vorbereitung auf den fachlichen Teil der Meister*innenprüfung für Bauspengler*innen usw.
Die Schweißtechnische Zentralanstalt (SZA) in Wien bieten beispielsweise Kurse zu unterschiedlichen Schweißtechniken an.
In vielen Betrieben werden auch innerbetriebliche Kurse zur Schulung an neuen Maschinen und technischen Zusatzeinrichtungen oder neuer Verfahren und Methoden durchgeführt. Viele Betriebe bieten außerdem Zuliefer- und Servicebetrieben, Maschinen-, Hardware- und Software-Ausstattern die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.
Weiters können sich Bauspengler*innen z. B. zum/zur Vorarbeiter*in, Polier*in oder Baumeister*in weiterbilden. Entsprechende Kurse werden am Berufsförderungsinstitut (BFI) am Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) sowie von den österreichischen Bauakademien angeboten.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten weiters facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (HTLs) sowie Werkmeisterschulen für Berufstätige. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsthemen für Bauspengler*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
Schweißtechniken
Verbindungstechniken
Lüftungsspenglerei
Karosseriespenglerei
Umweltschutz und Ressourcenmanagement
Energie- und Ressourceneffizienz
Lebenszyklen und Produktkreisläufe
Qualitätsmanagement
Metallverbindungs- und Trenntechniken, Zerspanungstechnik, Schweißtechniken
Werkzeugmaschinen (CNC- und NC-Maschinen)
Mess- und Prüftechnik
Technisches Zeichnen und Konstruieren (CAD = Computer Aided Design)
Neue Werkstoffe und Materialien
Anwendung und Bedienung digitaler Werkzeuge und Geräte
Elektronisches Datenmanagement (EDM)
Betriebswirtschaft, Buchhaltung, Kostenrechnung
Datensicherheit, Datenschutz
Methodenkompetenzen
Arbeitsvorbereitung
Arbeits- und Betriebssicherheit
Planung, Koordination, Organisation
technisches Projektmanagement
technische Dokumentation
Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle
Zeitmanagement
Kund*innenberatung, Kund*innenbetreuung
Sozialkompetenzen
Kommunikationsfähigkeit
Kund*innenorientierung
Teamfähigkeit
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Bauspengler*innen zu Vorarbeiter*innen, Team- oder Partieleiter*innen, Polier*innen, bis hin zu Werkstättenleiter*innen oder Bauleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifikation zum*zur Lehrlingsausbilder*in stellt eine berufliche Weiterentwicklung dar.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich.
Für die selbstständige Berufsausübung ist die Meisterprüfung im Handwerk der Spengler erforderlich.
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Beruf Bauspengler*in ist derzeit folgender Bildungspfad beschrieben:
Kurzbeschreibung: Nach Absolvierung des Kurses sind die Teilnehmer*innen in der Lage, die Abdichtung der Gebäudehülle in ihrer Gesamtheit zu betrachten und Schnittstellenprobleme zu erkennen. Die normengemäße Ausbildung von Abdichtungen und ihre Anbindung an angrenzende Bauteile unter Berücksichtigung bauphysikalischer Aspekte stehen im Fokus. Anhand diverser Fallbeispiele werden Planungs- und/oder Verarbeitungsfehler aufgezeigt und praxistaugliche Detaillösungen diskutiert. Darüber hinaus werden aktuelle Entwicklungen im Zusammenhang mit der Überwachung und Bewertung von Feuchtigkeitszuständen in Bauteilen (Monitoring) vorgestellt.
Zielgruppe:
Bausachverständige
Ziviltechniker*innen
Baumeister*innen
Bauleiter*innen
Bautechniker*innen
Polier*innen
Werkmeister*innen
Dachdecker*innen
Spengler*innen
Bauwerksabdichter*innen
Kosten: EUR 1.100,00
Inhalt:
Relevante Normen und Richtlinien (insb. ÖN B 3691 u. 3692)
einschlägige Berufskenntnisse von Vorteil, aber nicht Voraussetzung
Abschluss:
europaweit anerkanntes Zertifikat nach der jeweiligen Norm (EN ISO 9606-1 oder 2)
Info:
Zielgruppe: MitarbeiterInnen aus metallver- und bearbeitenden Betrieben, KarosseriespenglerInnen, SpenglerInnen, InstallateurInnen, SchlosserInnen, RohrbauerInnen, Fahrzeug- und LandmaschinentechnikerInnen, SchmiedInnen
Hinweis: Je nach Bundesland sind Einzelkurse oder Kombinationskurse (z.B. MIG, MAG, WIG, Elektro) buchbar. Die Vorbrereitung auf die SchweißerInnen-Zertifizierung nach Norm EN ISO 9606-1 oder 2 umfasst ca. 60-120 Lehreinheiten und ca. 60 Lehreinheiten Prüfungsvorbereitung
Kosten je nach Vorkenntnissen und Kursvariante: ca. EUR 800,00 - EUR 1.900,00
Besuch eines Fortbildungskurses im jeweiligen Schweißverfahren
Einstiegsprüfung
Abschluss:
Zertifikat nach ÖNORM EN ISO 9606-1/2
Info:
Zielgruppe: Für SchlosserInnen und SchweißerInnen, die abnahmepflichtige Konstruktionen schweißen
Kosten: EUR 905,00 plus Prüfungsgebühren: Stumpfnaht (BW) ein Prüfstück EUR 255,00; Kehlnaht (FW) ein Prüfstück EUR 135,00; Stumpfnaht und Kehlnaht zwei Prüfstücke EUR 320,00; Stumpfnaht (BW) zwei Prüfstücke EUR 360,00; weitere Kombinationen auf Anfrage
Inhalte:
spezielles Üben von Stumpfstößen und Kehlnähten Theorie:
Verhüten von Unfällen und Brandfällen
Bedienen der Schweißstromquellen
Bezeichnung von Stählen und Schweißzusatzwerkstoffen
Einfluss von Schweißparametern
Schweißnahtfehler
Schweißnahtvorbereitung
Darstellung von Schweißnähten
Werkstoffprüfung
thermisches Trennen
Praxis:
praktische Übungen im Hinblick auf die Erfordernisse bei der Blechschweißerprüfung
besonders Stumpfstöße und Kehlnähte, wobei laufend Bruchproben durchgeführt werden
Abschluss: Zeugnis; die Meisterprüfung wird von der Wirtschaftskammer durchgeführt.
Berechtigungen: Nach Abschluss der Meisterprüfung selbstständige Berufsausübung im Rahmen des reglementierten Gewerbes/Handwerks Spengler*in (Bauspengler*in)
Info:
Zielgruppe:
Dachdecker*innen
Bauspengler*innen
Personen mit facheinschlägigem Abschluss und einer mehrjährigen, facheinschlägigen Erfahrung
Kosten: EUR 5.600,00 - EUR 8.200,00
Inhalt: je nach Anbieter etwas unterschiedlich gestaltet
einschlägige Kenntnisse auf Lehrabschlussprüfungsniveau sowie mehrjährige Berufspraxis
Abschluss:
Zeugnis. Die Meisterprüfung wird von der Wirtschaftskammer durchgeführt.
Berechtigungen:
Nach Absolvierung des Lehrganges und bestandener MeisterInnenprüfung (UnternehmerInnenprüfung vorausgesetzt) sind die AbsolventInnen in der Lage, die gewerbliche Geschäftsführung in einem Betrieb zu übernehmen. Damit erfüllen sie die unternehmerischen Voraussetzungen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
Info:
Hinweis: Je nach Einstiegsniveau und Vorkenntnissen können Module einzeln belegt bzw. Gesamtkurse absolviert werden. Ein Grundkurs für Metallbearbeitung wird empfohlen.
Dauer: je nach Bundesland und Einstiegsniveau: 276-390 LE
Kosten: ca. EUR 2.700,00 - EUR 5.500,00
Inhalte:
Die fachliche, theoretische und praktische Ausbildung bereitet auf das Modul 1, 2 und 3 der Meisterprüfung vor und beinhaltet: