Berufsschullehrer*in

Berufsbeschreibung

Berufsschullehrer*innen unterrichten Lehrlinge in allgemeinbildenden, wirtschaftlichen, fachtheoretischen und fachpraktischen Gegenständen. Mit ihrem Unterricht ergänzen sie die Ausbildung der Lehrlinge in den Betrieben. Dabei richten sie sich in ihren jeweiligen Fächer nach den Lehrplänen der Berufsschulen. Zu den Aufgaben der Berufsschullehrer*innen zählen auch Erziehungsarbeit und der Kontakt zu den Lehrlingsausbilder*innen in den Betrieben sowie zu den Eltern der Lehrlinge. Berufsschullehrer*innen vermitteln neben ihren fachabhängigen Inhalten auch soziale Kompetenzen und leisten Erziehungsarbeit. Sie organisieren Exkursionen und andere Aktivitäten und arbeiten mit Berufskolleg*innen zusammen. Abhängig vom jeweiligen Unterrichtsfach arbeiten sie in Klassenräumen, Werkstätten, Computerräumen, Labors usw.

Der Unterricht an den Berufsschulen wird in drei Fachgruppen gegliedert:

In der Fachgruppe I liegt der Schwerpunkt des Unterrichts auf Allgemeinbildung und Betriebswirtschaft. Dazu gehören die Fächer Deutsch und Kommunikation, berufsbezogene Fremdsprache Englisch, Angewandte Wirtschaftslehre und Politische Bildung.

Die Unterrichtsgegenstände der Fachgruppe II sind fachtheoretische und fachzeichnerische Gegenstände. Die Berufsschullehrer*innen stellen je nach auszubildendem Lehrberuf die Fertigungsweisen und Aufgabengebiete der jeweiligen Branche vor und vermitteln den Schüler*innen das zur Berufsausübung notwendige Grundlagenwissen einschließlich relevanter Informationstechnologien.

Die Fachgruppe III betrifft die praktischen Fertigkeiten des jeweiligen Berufs (= Praxisteil). Hierbei lehren die Berufsschullehrer*innen die Arbeit mit den verschiedenen Materialien, Produkten, Werkstoffen, Werkzeugen, Maschinen und Anlagen als Ergänzung zur Ausbildung im Betrieb. Dabei berücksichtigen sie den neuesten Stand der Technik und geben den Lehrlingen die Möglichkeit an Maschinen zu arbeiten, an denen sie im Betrieb nicht ausgebildet werden können.

Berufsschullehrer*innen in den theoretischen Fächern planen den Unterricht und bereiten ihn vor, indem sie Unterrichtsmethoden, Materialien und inhaltliche Schwerpunkte auswählen. Sie führen Schularbeiten, Tests und Wiederholungen durch und korrigieren und beurteilen die Schüler*innenarbeiten. Auch die Lehrer*innen der Praxisfächer leisten Vorbereitungsarbeit, sie organisieren die Werkstoffe und halten die Werkzeuge und Maschinen instand. Sie erklären die Arbeitsschritte, korrigieren, besprechen und beurteilen die Arbeiten der Schüler*innen. Außerdem übernehmen Berufsschullehrer*innen Erziehungsmitverantwortung und unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler*innen. Auch digitale Kompetenzen, kritischer Umgang mit  Medien, ökologische Bewusstseinsbildung und Nachhaltigkeit spielen eine große Rolle und sind integrativer Bestandteil des Unterrichts.

Berufsschullehrer*innen nehmen an Konferenzen, Besprechungen und Elternsprechtagen teil. Sie organisieren auch Lehrausgänge, Exkursionen oder pädagogische Vorträge für ihre Schüler*innen (z. B. über Suchtprävention).

Berufsschullehrer*innen arbeiten eng mit Jugendlichen zusammen und haben daher eine nicht zu unterschätzende Vorbildwirkung. Handlungen und Aussagen sind sehr überlegt einzusetzen. Ein gepflegtes Äußeres und eine gepflegte Ausdrucksweise sind Bedingung.

Je nach Fach verwenden sie sehr unterschiedliche Unterrichtsmaterialien, wie z. B. Schulbücher, Lehrfilme, Werkstoffe und andere Materialien, Werkzeuge, Maschinen, Lernsoftware, Büromaterialien, Handelswaren und zunehmend über das Internet zugängliche digitale Tools, etwa Apps und Social Media-Plattformen.

Berufsschullehrer*innen lehren in Klassenzimmern, Werkstätten, Labors oder in anderen speziell eingerichteten Räumen von fachspezifischen Berufsschulen. Die Schüler*innen sind meist zwischen 15- bis 19 Jahren, können aber auch älter sein. Berufsschullehrer*innen arbeiten mit ihren Schüler*innen und mit Berufskolleginnen und Kollegen an den Schulen zusammen und stehen in Kontakt zu den Ausbilder*innen und Ausbildungsleiter*innen der Betriebe sowie zu den Eltern der Schüler*innen. Bei Bedarf nehmen sie auch Kontakt mit sozialen Einrichtungen auf.

Berufsschullehrer*innen habe grundsätzlich geregelte Arbeitszeiten während der Unterrichtstage, müssen aber für Vorbereitungs- und Korrekturarbeiten auch zu Haus arbeiten, zum Teil am Abend und an Wochenenden. Der Beruf kann auch psychisch beanspruchend sein, da man als Lehrer*in mit den unterschiedlichsten persönlichen und sozialen Problemen der Schüler*innen konfrontiert wird.

  • den Unterricht planen, organisieren, vor- und nachbereiten, den geplanten Unterrichtsablauf gliedern, die Unterrichtsmethoden und -materialien auswählen und einsetzen, den Unterricht reflektieren
  • Unterrichten, d. h. die didaktisch aufbereiteten Fachinhalte vermitteln
  • die Jugendlichen fördern und unterstützen
  • die Schüler*innenleistungen kontrollieren und beurteilen, Korrekturen vornehmen und besprechen
  • an Konferenzen, Besprechungen und Elternsprechtagen teilnehmen
  • mit Ausbildungsbetrieben und Eltern Kontakt halten
  • administrative Tätigkeiten wie Klassenbuchführung, Schüler*innendaten verwalten etc.
  • Berufsschulen, Fachschulen

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Didaktik E-Learning Pädagogik Sekundarstufe

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