Dolmetscher*in

Berufsbeschreibung

Dolmetscher*innen übertragen gesprochene Texte mündlich und direkt in eine andere Sprache oder sie übersetzen schriftliche Texte direkt mündlich in eine andere Sprache. Sie übersetzen z. B. bei internationalen Kongressen, Konferenzen, Verhandlungen und Staatsbesuchen. Dolmetscher*innen arbeiten in Besprechungs-, Veranstaltungs- und Gerichtsräumen, in Büroräumlichkeiten, aber auch an wechselnden Arbeitsorten bei ihren Kund*innen. Sie verwenden Fremd- und Fachwörterbücher, Lexika und Verzeichnisse. Bei großen Veranstaltungen arbeiten sie meist im Team. Bei ihrer Arbeit wird zwischen Simultandolmetschen (gleichzeitiges Übersetzen) und Konsekutivdolmetschen (satz- oder absatzweises Übersetzen) unterschieden.

Der Unterschied zwischen der Übersetzungs- und Dolmetscharbeit liegt darin, dass während des Dolmetschens Hilfsmittel, wie Wörterbücher oder Lexika, nicht benutzt werden können (vergleiche Übersetzer*in). Formal wird zwischen Simultan- und Konsekutivdolmetschen unterschieden:

  • Beim Simultandolmetschen (oder auch Konferenzdolmetschen) befinden sich Dolmetscher*innen in einer schalldichten Kabine und bekommen Originalreden über Mikrophon und Kopfhörer übertragen. Sie übersetzen das Gehörte in die Zielsprache, sodass Zuhörer*innen die Übersetzung fast gleichzeitig – also simultan – über Kopfhörer in ihrer Muttersprache hören können (vergleiche Konferenzdolmetscher*in). Eine Sonderform des Simultandolmetschens ist das sogenannte Flüsterdolmetschen. Dabei flüstern Dolmetscher*innen einem oder mehreren neben ihm/ihr sitzenden Zuhörer*innen die Rede in der gewünschten Sprache zu.
  • Beim Konsekutivdolmetschen übersetzen Dolmetscher*innen erst, wenn der/die Redner*innen einen Satz, einen Absatz oder die gesamte Rede beendet hat.

Dolmetscher*innen führen ihre Tätigkeiten bei internationalen Zusammenkünften, Kongressen, Konferenzen, Sitzungen, zwischenstaatlichen Verhandlungen, im Rahmen von Rechtspflege und  Verwaltung, bei Gerichtsverhandlungen, behördlichen, gerichtlichen und notariellen Beurkundungen, im Geschäftsverkehr usw. aus. Sie spezialisieren sich meist auf einen der folgenden Bereiche: Recht, Politik, Wirtschaft oder bestimmte Bereiche der Technik usw.

Dolmetscher*innen bereiten sich auf ihre Arbeit sachlich und sprachlich vor, indem sie einschlägige Literatur, Quellen und Fachtexte studieren. Auf Konferenzen bereiten sie sich mittels aktueller Daten vor. Während der Dolmetscharbeit schreiben sie Notizen des Gehörten in spezieller Symbol- oder Kurzschrift nieder. Je nach vertraglicher Vereinbarung verfassen sie auch Protokolle. Dolmetscher*innen bereiten Reden in Fremdsprachen vor und tragen sie gegebenenfalls auch selbst vor. Sie prüfen Originalmanuskripte auf sachliche, sprachliche und inhaltliche Richtigkeit.

Dolmetscher*innen verwenden Fremd- und Fachwörterbücher, Lexika, Verzeichnisse, weitere umfangreiche Materialsammlungen und Datenbanken. Sie arbeiten in Büroräumlichkeiten an Computerarbeitsplätzen mit entsprechender Textverarbeitungssoftware oder spezieller Fremdsprachensoftware. Sie bedienen Kopfhörer, Mikrofone, Aufnahmegeräte und bei Konferenzen und Tagungen Simultanübersetzungsanlagen.

Dolmetscher*innen arbeiten in Besprechungs- und Tagungsräumen, Veranstaltungs- und Gerichtsräumen, in Büroräumlichkeiten und bei den Kund*innen an wechselnden Arbeitsorten.

Dolmetschen ist häufig auch mit Reisetätigkeit verbunden. Sie arbeiten eng mit ihren Auftraggeber*innen zusammen, z. B. mit Politiker*innen, Diplomat*innen, Wirtschaftsfachleuten usw. Bei Kongressen und Tagungen wechseln sie sich mit Kolleg*innen ab.

Die Arbeitszeiten von Dolmetscher*innen sind relativ unregelmäßig, da sie vom konkreten Anlass abhängen, zu denen die Dolmetschtätigkeit durchgeführt wird.

  • gesprochene Texte in mündlicher Form in eine andere Sprache übertragen
  • schriftliche Texte mündlich übersetzen
  • auf die jeweilige Dolmetscharbeit durch Studieren einschlägiger Literatur, Quellen und Fachtexte vorbereiten
  • Notizen des Gehörten in spezieller Symbol- oder Kurzschrift niederschreiben
  • Protokolle verfassen
  • Reden in Fremdsprachen vorbereiten und gegebenenfalls vortragen
  • Originalmanuskripte auf sachliche, sprachliche und inhaltliche Richtigkeit überprüfen

Dolmetscher*innen sind häufig selbstständig tätig und verrichten ihre Leistungen für

  • Unternehmen und Organisationen aller Bereiche, Konferenzzentren, Ministerien und andere Behörden, Interessenvertretungen, usw.

Teilweise sind sie auch angestellt, etwa bei

  • internationalen Konzernen und Handelsgesellschaften oder
  • staatlichen und staatenübergreifenden Einrichtungen, z. B. der Europäische Union.

Der Beruf Dolmetscher*in ermöglicht beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebliche Fachbereiche und Abteilungen
  • Simultandolmetschen
  • weitere Fremdsprachen in Wort und Schrift
  • Kulturwissenschaften, Cultural Studies
  • Journalismus, Online-Redaktion, Multi-Media

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Mehrkanaltechnik Zweikanalanlage

Whatchado Video-Interviews