Elektrotechniker*in

English: Electrical Engineer

Berufsbeschreibung

Die Elektrotechnik ist ein umfassendes Gebiet, das sich in zahlreiche (Berufs-)Bereiche und Anwendungsfelder gliedert: Nachrichtentechnik, Energietechnik, Regelungstechnik, Computer- und Kommunikationstechnik, Gebäudetechnik, um nur einige zu nennen. Zu diesen "klassischen" Bereichen kommen aufgrund der rasanten technischen Fortschritte laufend neue Felder hinzu, wie z. B. Umwelttechnik, Alternativ-Energietechnik, Automatisierung/Robotik.

Elektrotechniker*innen sind meist auf bestimmte Anwendungsbereiche (siehe oben) spezialisiert. Sie planen, entwerfen, bauen und montieren elektrotechnische Geräte und Systeme sowie elektrotechnische Komponenten und Bauteile für Maschinen und Anlagen und installieren solche Geräte und Systeme und Gebäuden, Betrieben und Haushalten. Im Bereich der industriellen Fertigung und Produktion überwachen sie den Betrieb von elektrotechnischen Anlagen und Systemen. Darüber hinaus arbeiten sie in betrieblichen Bereichen wie Qualitätssicherung, Wartung/Reparatur oder Verkauf und Vertrieb. Im Kundenservice informieren und beraten sie Kundinnen und Kunden, führen Schulungen durch und lösen technische Probleme und Störungen.

Elektrotechniker*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, technischen Fachkräften und verschiedenen Spezialist*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen.

"Mich hat das Thema Technik und insbesondere die Mathematik und Physik schon immer sehr interessiert und es war für mich schnell klar, dass ich an der TU studieren werde. Ich habe mich dann für Elektrotechnik entschieden und mich im zweiten Studienabschnitt auf Nachrichtentechnik spezialisiert. Gerade dieser zweite Abschnitt hat mir total gut gefallen, weil es sehr praxisorientiert war."
DIin Monika Haselbacher, Projektmanagerin, Frequentis AG, FEMtech Expertin, November 2007

Die Elektrotechnik gilt als Basis für zahlreiche Anwendungen in einer ständig wachsenden Anzahl von Anwendungsfeldern wie z. B. Kommunikationstechnik,  Telematik, Computertechnik, Medizintechnik,  Robotik und vieles mehr. Elektrotechniker*innen sind in der Regel auf bestimmte Bereiche spezialisiert und arbeiten in der beruflichen Praxis in Bereichen wie Projektierung, Konstruktion, Fertigung, Montage und Inbetriebnahme von elektrischen Anlagen.

Für die Qualitätssicherung und -prüfung erarbeiten sie Test- und Prüfverfahren, dabei arbeiten sie eng mit Qualitätssicherungstechniker*innen zusammen. Elektrotechniker*innen arbeiten außerdem in den Bereichen Service, Wartung und Vertrieb, Programm- und Systementwicklung für Steuerungen, Regelungen, Automatisierungs- und industrielle Prozessleitsysteme. Zahlreiche Berufsbezeichnungen für Elektrotechniker*innen ergeben sich oftmals auch aus beruflichen Funktionen in Entwicklung, Konstruktion, Service und Verkauf wie z. B. Elektrotechniker*in mit Schwerpunkt Entwicklungstechnik, Elektrotechniker*in mit Schwerpunkt Konstruktion oder Industrial Management usw.

Die zunehmende Digitalisierung fast aller Berufsbereiche (siehe  Digitale Transformation) eröffnet neue Anforderungen und Herausforderungen und bietet Elektrotechniker*innen die Möglichkeit sich mit Technologien wie z. B. 3-D-Druck, 3-D-Simulation, Auto-ID,  Digitaler Zwilling, Embedded Systems, Industrieroboter oder IoT-Plattformen zu befassen, bzw. sich in diesen zu spezialisieren oder weiterzubilden.

Elektrotechniker*innen verwenden bei ihrer Arbeit technische Zeichnungen, Baupläne oder Montageanleitungen. Sie arbeiten mit Mess- und Prüfgeräte für Strom (Messgeräte für Spannung, Widerstand und Leistung) und setzen Bauteile wie z. B. Dioden, integrierte Schaltungen, Bausteine der  Digitaltechnik oder Generatoren ein.

Im Rahmen von Funktionsüberprüfungen und Montagearbeiten verwenden sie neben digitalen Messgeräten auch Handwerkzeuge wie Zangen, Schraubendreher, Schraubenschlüssel, Feilen, Lötkolben und diverse Metallbearbeitungswerkzeuge wie Fräsen, Bohrer, Sägen. Weiters arbeiten sie mit Computer und Laptops mit speziellen Computerprogrammen für Konstruktion, Programm- und Systementwicklung, z. B.  CAD.

Elektrotechniker*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und technischen Fachkräften und Spezialist*innen der verschiedensten Bereiche, wie z. B.: Automatisierungstechniker*innen, Elektroniker*innen, Mechatroniker*innen, oder Qualitätssicherungstechniker*innen.

Sie arbeiten in Werkstätten, Labors und Büros oder direkt an den elektrischen Anlagen im eigenen Betrieb (Herstellung, Funktionstestung) sowie bei den Kund*innen zu Hause oder in anderen Betrieben im Rahmen von Montage-, Service- und Wartungsarbeiten.

Die Arbeitszeiten von Elektrotechniker*innen sind von der jeweiligen Spezialisierung und Position im Unternehmen abhängig. Während in Produktion eher regelmäßige Arbeitszeiten im Rahmen der Betriebszeiten üblich sind, ist in Forschungs- und Entwicklungsbereichen und in Führungspositionen auch mit unregelmäßigeren Arbeitszeiten und Mehrarbeit zu rechnen. Auch bei Montage- und Serviceaufträgen können Mehrarbeit und Überstunden erforderlich sein, wenn Fristen eingehalten werden müssen. In diesen Bereichen ist auch eine gewisse Mobilität erforderlich.

  • elektronische Maschinen, Geräte, Schalt- und Steuersysteme zusammenbauen, montieren, prüfen und in Betrieb nehmen
  • elektronische Anlagen installieren, in Betrieb nehmen, Funktionen einstellen
  • Grundschaltungen der  Digitaltechnik einrichten, Computer und computergesteuerte Maschinen programmieren
  • elektronische Bauteile und Baugruppen und die dazugehörigen Schalt- und Steuergeräte zusammenbauen, prüfen und einbauen
  • Kabel und kabelähnliche Leitungen und Tragsysteme verlegen
  • Schutzmaßnahmen zur Verhütung von Personenschäden und Sachschäden einrichten, prüfen und dokumentieren
  • Störungen durch systematische Fehlersuche an Maschinen und Geräten aufsuchen und beheben
  • technische Unterlagen wie Schalt-, Installations- und Montagepläne, Betriebsanleitungen Service- und Wartungsprotokolle usw. führen

Mögliche Berufs- und Tätigkeitsbereiche (Auswahl):

Nachrichtentechnik, Kommunikationstechnik, Energietechnik (siehe Energietechniker*in), Gebäudetechnik (siehe Gebäudetechniker*in), Regelungstechnik, Automatisierungstechnik (siehe Regelungs- und Automatisierungstechniker*in), Antriebstechnik, Computertechnik (siehe Computertechniker*in),  Optik und Fotonik, Anlagen- und Prozesstechnik, Elektro- und Biomedizintechnik (siehe auch Elektromedizintechniker*in, Tontechnik (siehe Tontechniker*in).

Industrie- und Gewerbebetriebe in den Bereichen Planung und Entwurf, Konstruktion und Produktion, Forschung und Entwicklung, Vertrieb, Marketing und Management in den Branchen:

  • Energie- und Antriebstechnik, Automatisierungs- und Regelungstechnik
  • Nachrichten- und Informationstechnik, Computertechnik
  • Elektronik, Fotonik, Elektro- bzw. Biomedizintechnik, Tontechnik
  • Anlagen- und Prozesstechnik
  • Elektroinstallationstechnik, Gebäudetechnik

Der Beruf Elektrotechniker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebliche Fachbereiche und Abteilungen
  • Projektierung, Planung, Entwurf
  • Konstruktion und Entwicklung
  • Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
  • Automatisierungstechnik, Produktionstechnik
  • Embedded Systems, Cyber Physical Systems
  • Digitaltechnik
  • Montage und Inbetriebnahme
  • Wartung, Service, Reparatur
  • Industrial Management
  • Qualitätssicherung
  • Forschung und Entwicklung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Ampere Digitale Transformation Digitaltechnik Diode Elektron Elektrosmog Industrie 4.0 Intelligente Systeme Interaktives Fernsehen Photovoltaik Smart Production

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