Entwicklungsleiter*in

Andere Bezeichnung(en):
Entwicklungstechniker*in, Entwicklungsingenieur*in

Berufsbeschreibung

Entwicklungsleiter*innen arbeiten in Produktionsbetrieben sowie Dienstleistungsbetrieben aller Wirtschaftszweige und Branchen. Sie planen, organisieren, leiten und koordinieren betriebliche Entwicklungs-, Innovations- und Umstellungsprozesse. Dazu gehört z. B. die Entwicklung von neuen Produkten und Herstellungsverfahren, aber auch die Implementierung von organisatorischen und administrativen Umstellungen (Organisationsentwicklung).

Entwicklungsleiter*innen arbeiten eng mit dem Management zusammen und häufig im Team mit Innovationstechniker*innen. Während diese vorwiegend für die kreative Entwicklung von neuen Ideen und Produktinnovationen zuständig sind, befassen sich Entwicklungsleiter*innen in erster Linie mit der praktischen und betrieblichen Umsetzung dieser Ideen und Neuerungen.

Entwicklungsleiter*innen sind mit der Entwicklung, Umsetzung und Implementierung von betrieblichen Neuerungen, wie z. B. Produktinnovationen, neuen Bauteilen und Baugruppen, Produktionsverfahren, neuen Dienstleistungskonzepte oder Arbeits- und Organisationsprozessen befasst. Sie planen, organisieren und steuern die Entwicklungs-, Umsetzungs- und Einführungsphasen, erstellen  Budget- und Zeitpläne und koordinieren alle involvierten betrieblichen Abteilungen. Sie teilen Mitarbeiter*innen ein und stellen sicher, dass die Projekt- bzw. Entwicklungsziele termingerecht und innerhalb des Kostenrahmens erreicht werden.

Bei ihrer Arbeit übernehmen sie Leitungs- und Steuerungsaufgaben und arbeiten vor allem eng mit dem Management und der Produktionsleitung, aber auch mit anderen Abteilungen, wie z. B. Kostenrechnung,  Werbung,  Marketing, Vertrieb zusammen. Entwicklungsleiter*innen arbeiten daher  interdisziplinär und verfügen über fundierte betriebswirtschaftliche und technische Kenntnisse.

Entwicklungsleiter*innen führen mit ihrem Team Besprechungen durch und analysieren und bewerten die Entwicklungs- und Umsetzungsprozesse. Sie entwickeln Prototypen und führen verschiedene Funktions- und Leistungstests durch. Sie prüfen die Produkte/Verfahren in Hinblick auf Sicherheit, Nutzerfreundlichkeit, Inhaltsstoffe und Qualität und stellen sicher, dass gesetzliche Normen und Richtlinien eingehalten wurden.

Nach Durchführung von Umsetzungs- bzw. Umstellungsprojekten führen sie Feedbackanalysen durch und verfassen Berichte, welche sie der Unternehmensleitung präsentieren. Sie studieren Wirtschaftskennzahlen, Wirtschafts- und Marktdaten etc. und sind auch mit Ausarbeitung von Werbe- und Marketingmaßnahmen befasst.

Entwicklungsleiter*innen arbeiten mit Computern/Laptops, betrieblichen Softwareprogrammen, Kalkulations- und Projektplanungssoftware, Simulationsprogrammen, Enterprise Resource Planning Anwendungen ( ERP) und hantieren mit Druckern, Scannern, Kopiergeräten und anderen Bürogeräten. Sie führen Betriebsbücher, Budgetpläne, Zeit- und Terminpläne, Memos, Geschäftsberichte und dergleichen. Sie lesen wirtschaftliche Unterlagen wie Markt- und Meinungsforschungsstudien, Wettbewerbsanalysen, Wirtschaftskennzahlen usw. In der Kommunikation verwenden sie (Mobil-)Telefone, E-Mail, Internettelefonie- und Online-Meetings. Für Präsentationen arbeiten sie mit Präsentationssoftware und Bildschirmen, Beamern etc.

Entwicklungsleiter*innen arbeiten in Betrieben aller Wirtschaftszweige und Branchen in Büroräumen, in Konferenz- und Besprechungszimmern, aber auch in Produktionshallen und Labors. Sie arbeiten im Team mit Manager*innen, Controller*innen, Innovationstechniker*innen, Betriebstechniker*innen sowie mit Fachkräften aus  Marketing,  Werbung und Vertrieb (z. B. Marketingfachmann / Marketingfachfrau, Werbefachmann / Werbefachfrau).

Entwicklungsleiter*innen arbeiten häufig auch außerhalb der üblichen Produktions- und Bürozeiten. Besonders in Planungs- und Einführungsphasen neuer Verfahren oder Produkte, oder wenn es bestimmte Probleme zu lösen gilt, fallen Mehrarbeit und Überstunden ein.

  • betriebliche Entwicklungen wie Produktinnovationen, neue Produktionstechniken und Herstellungsverfahren, organisatorische Umstellungen etc. planen, organisieren, umsetzen
  • dabei Entwicklungs-, Umsetzungs- und Einführungsphasen planen und organisieren
  • Besprechungen durchführen,  Budget- und Zeitpläne erstellen
  • Geschäftsberichte, Wirtschaftskennzahlen, Marktdaten etc. studieren und interpretieren
  • Entwicklungs-, Umsetzungs- und Einführungsphasen steuern und leiten
  • betriebliche Bereiche und Abteilungen koordinieren
  • betriebliche Organisations- und Ablaufprozesse entwickeln und festlegen
  • Feedbackanalysen durchführen, betriebliche Prozesse bewerten
  • Ergebnisse auswerten und dokumentieren
  • betriebliche Prozesse optimieren
  • Budget- und Kostenkontrollen durchführen
  • Geschäftsberichte verfassen und präsentieren
  • Rahmendaten und Grundlagen für die Preiskalkulation ausarbeiten
  • Datenbanken, Betriebsbücher, Memos, Statistiken etc. führen

Beschäftigungsmöglichkeiten für Entwicklungsleiter*innen bieten Betriebe aller Wirtschaftszweige und Branchen, z. B.

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff,
  • Elektrotechnik, Elektronik, IT, Computer,
  • Fahrzeug- und Maschinenbau, Metall,
  • Holz und Möbel,
  • Feinmechanik, Optik,
  • Lebens- und Genussmittel,
  • Banken und Versicherungen sowie
  • Marketing, Werbung, Public Relations.

Der Beruf Entwicklungsleiter*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebliche Fachbereiche und Abteilungen
  • Industrial Design, Produktdesign
  • Planung, Konzeption, Konstruktion
  • Prototypen-Entwicklung, Prototypentestung
  • Produktionstechnik, Produktionsleitung
  • Mitarbeiter*innenführung, Teamführung
  • Projektmanagement
  • Qualitätsmanagement
  • betriebliche Organisation, Prozessmanagement

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 ABC-Analyse Cash-Flow Innovationsmanagement Open Innovation Prototyp Qualitätsmanagement Zertifizierung

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