Exekutivbedienstete*r im Polizeidienst

Andere Bezeichnung(en):
Polizist*in, Polizeibeamter / Polizeibeamtin, Sicherheitswachebeamter / Sicherheitswachebeamtin

English: Police Officer

Weiterbildung & Karriere

Exekutivbedienstete im Polizeidienst sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungen erfolgen vor allem national und international innerhalb der Exekutivbehörden. Möglichkeiten zur Weiterbildung und Höherqualifizierung bieten außerdem Fachhochschul- und Universitätslehrgänge bzw. Weiterbildungsstudie.

Außerdem ist für Exekutivbedienstete im Polizeidienst die laufende Lektüre von psychologischen, soziologischen und juristischen Fachzeitschriften (online und offline), der Besuch von facheinschlägigen Seminaren, die Vernetzung bei Veranstaltungen und Kongressen und die Teilnahme an Expert*innennetzwerken (online und offline) eine wichtige Möglichkeit, um sich auf dem neuesten Stand zu halten.

Weiterbildungsbereiche für Exekutivbedienstete im Polizeidienst sind beispielsweise:

Fachkompetenzen

  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools, insbesondere polizeispezifische Anwenderprogramme
  • Rechtsmaterien, Straf- und Privatrecht, Verwaltungsrecht, Verkehrsrecht, Sicherheitspolizeirecht
  • öffentlicher Dienst, Verwaltung und Administration
  • Einsatztraining, Waffenkunde, Schießtraining, Nahkampftraining
  • Kriminalistik
  • Datensicherheit und Datenschutz
  • Erste Hilfe
  • Fremdsprachen, insbesondere Englisch

Methodenkompetenzen

  • Arbeitsorganisation
  • Dokumentation
  • Informationsrecherche und Wissensmanagement

Sozialkompetenzen

  • Führungskompetenz
  • Durchsetzungsvermögen
  • interkulturelle Kompetenz
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktmanagement und Deeskalationstechniken

Nach mehrjähriger Dienstzeit können Exekutivbedienstete im Polizeidienst die zweistufige Weiterbildung bis zum/zur Polizeioffizier*in absolvieren:

  • dienstführende Polizeibeamt*innen (mittleres Management im Polizeidienst): Voraussetzung für die Zulassung zum Ausbildungslehrgang für dienstführende Polizeibeamt*innen sind eine dreijährige Dienstzeit (nach Abschluss der Polizeigrundausbildung) und das Bestehen des Auswahlverfahrens. Die Ausbildung dauert sechs Monate und ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Recht, Einsatz und Führungsausbildung.
    Dienstführende Polizeibeamt*innen werden als Kommandant*innen oder qualifizierte Sachbearbeiter*innen in Polizeiinspektionen, als Vortragende in der Polizeiausbildung oder als Fachbereichsleiter*innen in einer der Kommandostrukturen (Bundesministerium für Inneres, Landespolizeidirektion) eingesetzt. Sie führen auch Polizeidienststellen und damit eigene Mitarbeiter*innen und Teams.
  • leitende Polizeibeamt*innen (Polizeioffizier*innen; leitendes Management im Polizeidienst): Die erfolgreiche Absolvierung des Ausbildungslehrgangs zum dienstführenden Polizeibeamten / zur dienstführenden Polizeibeamtin ist Voraussetzung für die Laufbahn eines leitenden Polizeibeamten / einer leitenden Polizeibeamtin. Die Ausbildung für leitende Polizeibeamt*innen erfolgt im FH-Bachelorstudiengang "Polizeiliche Führung". Das berufsbegleitende Studium dauert drei Jahre und schließt mit dem akademischen Grad "Bachelor of Arts in Police Leadership" (BA) ab.

Neben einem hierarchischen Aufstieg ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung möglich, z. B. bei der Kriminalpolizei (siehe Kriminalbeamt*innen, polizeiliche Fallanalytiker*innen), der Alpinpolizei, der Flugpolizei (siehe Hubschrauberpilot*in, Drohnenpilot*in), den schnellen Interventionsgruppen, der Landesverkehrsabteilung, dem Einsatzkommando Cobra, der WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung), der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) oder der Polizeihundeeinheit (siehe Hundeführer*in).

Weiterbildungsmöglichkeiten

Art: Fachhochschullehrgang

Dauer: 3 Semester

Form: Berufsbegleitend

NQR-Level: 7  ISCED-Level: 7  ECTS-Punkte: 90  

Voraussetzungen:

  • Abgeschlossenes Hochschulstudium, oder
  • Abgeschlossenes Lehramtsstudium an einer inländischen Pädagogischen Akademie bzw. gleichwertiger ausländischer Abschluss, oder
  • eine gleichzuhaltende Qualifikation unter folgenden Bedingungen:
    • mit allgemeiner Universitätsreife mindestens 2 Jahre einschlägige Berufserfahrung,
    • ohne allgemeiner Universitätsreife mindestens 4 Jahre einschlägige Berufserfahrung.

Abschluss: Master of Education (MEd.)

Info:

Kosten: EUR 15.500,00 + ÖH-Beitrag

Zielgruppe: hauptamtlich Lehrende an Bildungszentren der Sicherheitsexekutive.

Inhalte, u. a.:

  • Grundlagen: Verfassung und Behördenorganisation
  • Tätigkeitsbereich der Sicherheitsverwaltung
  • Grundlagen: Menschenrechte
  • Selbstmanagement & Zeitplanung
  • Einführung in das Projektmanagement
  • Grundlagen des Managements
  • Personalmanagement
  • Lern- & Präsentationstechniken
  • Einführung in die Ethik
  • Psychologische Grundlagen der Kommunikation
  • Kommunikationstraining
  • Personal Mastery, Sozialkompetenz, Berufsvollzugsprobleme
  • Einführung in die Erziehungswissenschaft
  • Grundlagen des Lehrens & Lernens der Andragogik
  • Lern- & neuropsychologische Prinzipien des Unterrichts
  • Interaktionspädagogik
  • Methodisch-didaktische Grundlagen
  • Planung, Durchführung & Reflexion von Unterricht
  • Pädagogische Diagnostik & Soziometrie
  • Möglichkeiten & Grenzen der Leistungsbeurteilung
  • Präsentationstechnik & Rhetorik, Lehrveranstaltungstraining
  • Fachdidaktiken
  • Berufsethik
  • Vertiefung Menschenrechte
  • Wissenschaftliches Schreiben
  • Einführung in die Methodenlehre
  • Medienkompetenz
  • Vertiefung in die sozialkommunikativen Kompetenzen
  • Angewandte Kommunikation
  • Kompetenzorientierter Unterricht
  • Modulares Kompetenztraining

Weitere Infos: https://www.fhwn.ac.at/studiengang/paedagogisch-didaktischer-lehrgang-fuer-lehrende-des-exekutivdienstes

Fachhochschule Wiener Neustadt
Johannes Gutenberg-Strasse 3
2700 Wiener Neustadt

Tel.: +43 (0)5 0421 1
Fax: +43 (0)2622 / 890 84 -99
E-Mail: office@fhwn.ac.at
Internet: https://www.fhwn.ac.at/

Schwerpunkte:
Standort Campus 1: Johannes Gutenberg-Straße 3
Standort City Campus: Schlögelgasse 22-26

Art: Fachhochschulstudium – Bachelorstudium

Dauer: 6 Semester

Form: Berufsbegleitend

NQR-Level: 6  ISCED-Level: 6  ECTS-Punkte: 180  

Voraussetzungen:

Reifeprüfung, Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung oder
facheinschlägige berufliche Qualifikationen (z. B. Lehre, BMS-Abschluss) mit Zusatzprüfung

Abschluss:

Bachelor of Arts (BA)

Berechtigungen:

Zugangsberechtigung zu facheinschlägigen Masterstudien

Info:

Kosten: EUR 363,36 pro Semester + ÖH-Beitrag

Weitere Infos: https://www.fhwn.ac.at/studiengang/polizeiliche-fuehrung

Fachhochschule Wiener Neustadt
Johannes Gutenberg-Strasse 3
2700 Wiener Neustadt

Tel.: +43 (0)5 0421 1
Fax: +43 (0)2622 / 890 84 -99
E-Mail: office@fhwn.ac.at
Internet: https://www.fhwn.ac.at/

Schwerpunkte:
Standort Campus 1: Johannes Gutenberg-Straße 3
Standort City Campus: Schlögelgasse 22-26

Fachhochschule Wiener Neustadt - Campus Bildungszentrum SIAK Salzburg
Weiserstraße 22
5020 Salzburg

Tel.: +43 (0)5 0421 1601
E-Mail: sicherheit@fhwn.ac.at
Internet: https://www.fhwn.ac.at/

Schwerpunkte:
In Kooperation mit der Sicherheitsakademie Salzburg.

Art: Lehrgang

Dauer: 6 Tage (3 Module, 48 UE)

Form: Berufsbegleitend

Voraussetzungen:

  • Mindestalter: 18 Jahre
  • Abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung
  • Bereitschaft zur Selbsterfahrung im Rahmen der Profiling Ausbildung
  • Interesse an der Arbeit mit Menschen

Abschluss: Zertifikat

Info:

Kosten: EUR 1.900,00

Zielgruppen: Führungskräfte / Personalistinnen und Personalisten / Coaches / TrainerInnen / Pädagoginnen und Pädagogen / Speaker / VerkäuferInnen / BeraterInnen / Leitende Angestellte / Polizistinnen und Polizisten / Einsatzkräfte / Detektivinnen und Detektive

Beschreibung:Jeder Mensch besitzt eine Menschenkenntnis, die je nach Erfahrung mehr oder weniger gut ausgeprägt ist. Als ProfilerIn kann ihnen niemand etwas vormachen, denn sie schauen hinter die Fassade. Sie können die Signale der Mimik, Gestik, Stimme und den Spracheinsatz deuten.
Profiler-Skills können bei Bewerbungsgesprächen, bei der MitarbeiterInnenführung, bei wichtigen Gesprächen und bei Coachings genutzt werden. Erkennen sie, ob der/die BewerberIn dem Anforderungsprofil auch wirklich entspricht und wählen sie den/die richtige/n MitarbeiterIn aus für ihr Unternehmen. Profitieren sie von Methoden des Persönlichkeitsscannings, lernen sie von Profilern die Persönlichkeitsstrukturen ihrer Mitmenschen kennen und trainieren Sie werteorientierte und somit effektive Führung.

Weitere Infos: https://www.neverest.at/aus-weiterbildungen/profiling-ausbildung/

NEVEREST Lifelong Learning GmbH
Utzstraße 3/1/B10
3500 Krems an der Donau

Tel.: +43 (0)2732 / 21009
Fax: +43 (0)2732 / 21009 -15
E-Mail: kontakt@neverest.at
Internet: https://www.neverest.at

Art: Sonstige Ausbildung

Dauer: 7 Wochen

Form: Vollzeit

NQR-Level: 5  

Voraussetzungen:

  • Ausbildung zum gehobenen Polizeivollzugsdienst sowie
  • mindestens drei Jahre Berufserfahrung im polizeilichen Dienst, vorzugweise auch im Rahmen internationaler Tätigkeit
  • Personen mit nicht-deutscher Muttersprache: Kompetenzen in Deutsch auf dem Niveau B1 des GERS
  • evt. Auswahlgespräch

Abschluss: Zertifikat

Berechtigungen: Mit dem Abschluss des MEPA-Kurses sind in Österreich keine formalen Berechtigungen verknüpft. Der Abschluss gilt als Kompetenznachweis, der die Übertragung von Aufgaben bzw. der damit verbundenen Verantwortung im Bereich der Prävention und Bekämpfung internationaler Kriminalität begünstigen soll. So bildet der Kursabschluss beispielsweise eine gute Grundlage für die Bewerbung als Sicherheitsattaché des BMI.

Info:

Tätigkeitsbereiche:

Absolvent*innen können aufgrund ihrer Kenntnisse und Fertigkeiten sowie ihres Grades an Verantwortung und Selbstständigkeit bei weltweiten Auslandsmissionen oder als Verbindungsbeamte/-beamtinnen (d.s. Bedienstete der Innenressorts, die im Rahmen des Attachéwesens als Ansprechpartner*innen im Ausland für sicherheitspolizeiliche Angelegenheiten arbeiten) zum Einsatz kommen, unabhängig von den nationalen Auswahlkriterien für derartige Verwendungen.
Sie können in Sonderkommissionen zur Bewältigung von internationalen Polizeilagen verantwortlich mitwirken sowie in Polizeikooperationszentren im Grenzgebiet oder bei speziellen kriminalpolizeilichen Dienststellen für internationale Kooperationen tätig sein. Sie verfügen über die Möglichkeit bei internationalen Fortbildungsveranstaltungen oder Auslandseinsätzen, etwa von der Europäischen Grenzschutzagentur (FRONTEX) oder der EU-Agentur CEPOL (European Union Agency for Law Enforcement Training – Europäische Polizeiakademie) teilzunehmen, die eine Spezialisierung bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität erfordern. Eine derartige Spezialisierung kann durch die Absolvierung dieser Qualifikation erlangt werden.
Sie können auch bei den europäischen Polizei- und Justizagenturen EUROPOL und EUROJUST sowie der internationalen Polizeikooperation INTERPOL tätig werden und entsprechende Positionen in Führungsebenen mit Eigenverantwortung und Selbstständigkeit bekleiden.

Dauer: Sieben Wochen (Vollzeit) mit 300 Unterrichtseinheiten (Präsenz und Selbststudium)

Weitere Infos: https://www.mepa.net/de/hauptkurs/zertifizierter

MEPA - Mitteleuropäische Polizeiakademie
Herrengasse 7
Bundesministerium für Inneres, Sicherheitsakademie
1010 Wien

Tel.: +43 (0)1 531 26 -4850
Fax: +43 (0)1 531 26 -4873
Online-Kontakt: https://www.mepa.net/_layouts/15/FormServer.aspx?XsnLocation=http://mepa.polizei-online.bwl.de/FormServerTemplates/EmailFormNeu.xsn&OpenIn=browser
Internet: https://www.mepa.net/