Forschungs- & Entwicklungstechniker*in

Andere Bezeichnung(en):
F&E-Techniker*in, Forschungsingenieur*in, Entwicklungsingenieur*in

Berufsbeschreibung

Forschungs- & Entwicklungstechniker*innen (F&E-Techniker*innen) arbeiten an Universitäten, Fachhochschulen und hochschulischen Forschungseinrichtungen sowie in Forschungs- & Entwicklungsabteilungen von Unternehmen der Privatwirtschaft. An Universitäten und Fachhochschulen sind F&E-Techniker*innen in der Regel mit wissenschaftlicher Grundlagenforschung befasst, während sie in der Privatwirtschaft zumeist angewandte Forschung in Verbindung mit der Entwicklung und Verbesserung von Produkten, Materialien, Verfahren oder Technologien betreiben.

F&E-Techniker*innen arbeiten in interdisziplinären Projektgruppen und Teams, bestehend aus verschiedenen Spezialist*innen und Assistenzkräften. Sie führen Forschungsprojekte, Studien und  Experimente durch, entwickeln Prototypen und testen diese.

Beschäftigungsmöglichkeiten finden Forschungs- & Entwicklungstechniker*innen an Universitäten, Fachhochschulen und wissenschaftlichen Instituten, in Betrieben aller Branchen sowie in Bereichen der technischen Prüfung und Kontrolle. Weiters sind sie in beratenden Funktionen tätig, z. B. als Konsulent*innen, Gutachter*innen und ähnliches.

Siehe auch die Berufe Innovationstechniker*in, Entwicklungsleiter*in oder Produktentwickler*in.

Forschungs- & Entwicklungstechniker*innen (F&E-Techniker*innen) arbeiten in verschiedenen technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen wie z. B. Chemie, Physik, Materialwissenschaften, Elektronik/Mechatronik, Mikro- und Nanotechnologie, Informatik oder  Robotik. Je nach Forschungseinrichtung bzw. Forschungsprojekt führen sie Grundlagenforschung oder angewandte Forschung durch. Im Unterschied zu Innovationstechniker*innen, die ausschließlich in der Privatwirtschaft an neuen (innovativen) Produkten und Verfahren arbeiten, sind F&E-Techniker*innen mit neuen wie auch mit bestehenden Produkten, Materialien, Verfahren usw. befasst.

F&E-Techniker*innen arbeiten in hochschulischen oder privatwirtschaftlichen Labors, Werkstätten oder F&E-Abteilungen. Sie arbeiten an F&E-Projekten mit definierten Fragestellungen, Aufgaben und Zielen wie z. B. Entwicklung von Elektromotoren für Autos, Entwicklung von Industrierobotern, von nachhaltigen Werkstoffen, von Materialien mit bestimmten Eigenschaften und vieles mehr.
Zu diesem Zweck führen sie  Experimente durch, wenden Prüf-, Test- und Analyseverfahren an, entwickeln Prototypen und testen diese. Sie erfassen die technischen Daten und Ergebnisse und werten diese aus. Dabei wenden sie moderne Softwareprogramme zur  Datenmodellierung und Computersimulation an.

In der Privatwirtschaft sind F&E-Techniker*innen oft mit der Optimierung und Verbesserung von bestehenden Produkten oder Produktionsverfahren befasst. Ziel ihrer Aufgaben ist es hier z. B. kostengünstige und effiziente Lösungen zu finden. Weiters gewinnen Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung in der privatwirtschaftlichen Forschungs- und Entwicklung. Zu diesen Zweck planen und kalkulieren sie F&E-Projekte, stellen Teams zusammen und erstellen  Budget- und Zeitpläne. Sie führen regelmäßig mit ihrem Team Besprechungen durch, koordinieren den Fortschritt der Arbeiten, werten Daten aus und analysieren ihre Ergebnisse, welche sie in Form von Studien und Berichten zusammenfassen.
Darüber hinaus arbeiten sie eng mit der Geschäftsführung, der Produktionsleitung und anderen betrieblichen Abteilungen zusammen.

Forschungs- & Entwicklungstechniker*innen arbeiten, je nach Arbeitsbereich, mit chemischen, elektronischen/mechatronischen oder physikalischen Laborgeräten, Mess- und Prüfgeräten und diversen Werkzeugen und Hilfsmittel. Sie verwenden Computer/Laptops und spezielle technische und mathematische Softwareprogramme zu  Datenmodellierung und Simulation.

Sie lesen wissenschaftliche Unterlagen, Fachbücher, Journale, Forschungsberichte und Studien, führen technische Dokumentationen und Datenbanken sowie Zeit- und Terminpläne. Zur Kommunikation verwenden sie (Mobil-)Telefone, E-Mail, Internettelefonie- und Onlinemeeting-Tools.

Forschungs- & Entwicklungstechniker*innen arbeiten in den Räumlichkeiten von hochschulischen oder privatwirtschaftlichen Forschungszentren, Labors oder F&E-Abteilungen. Sie arbeiten im Team mit Fach- und Assistenzkräften und verschiedenen Spezialist*innen aus Naturwissenschaften und Technik wie z. B. Chemiker*innen, Physiker*innen, Elektroniker*innen, Informatiker*innen, Mathematiker*innen, Werkstofftechniker*innen, Innovationstechniker*innen, Verbundstofftechniker*innen.

In der privatwirtschaftlichen Forschung & Entwicklung arbeiten sie darüber hinaus mit Betriebstechniker*innen, Verfahrenstechniker*innen, Produktionsleiter*innen und Manager*innen zusammen und haben Kontakt mit Mitarbeiter*innen unterschiedlicher betrieblicher Abteilungen.

F&E-Techniker*innen arbeiten häufig zeitlich relativ flexibel auch außerhalb der üblichen Betriebszeiten, besonders wenn sich Projekte in einer heißen Phase der Entwicklung befinden oder Probleme auftreten.

  • Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchführen: je nach Aufgaben/Fragestellung in der Grundlagenforschung oder angewandten Forschung
  • dabei neue Produkte, Materialien, Werkstoffe oder Verfahren entwickeln
  • bestehende Produkte, Materialien oder Verfahren weiterentwickeln und optimieren
  • Analysen, Tests, Untersuchungen und  Experimente planen und durchführen
  • chemische, physikalische, technische Tests und Probeläufe durchführen
  • Mess- und Analysedaten erfassen, auswerten, modellieren
  • Prototypen bauen, testen, bis zur Marktreife optimieren
  • Besprechungen durchführen,  Budget- und Zeitpläne erstellen und kontrollieren
  • Forschungsergebnisse dokumentieren
  • Forschungsberichte und Studien verfassen, präsentieren und veröffentlichen
  • wissenschaftliche/technische Unterlagen, Journale, Memos etc. führen

Für Forschungs- & Entwicklungstechniker*innen bestehen Beschäftigungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Branchen und Institutionen, insbesondere

  • an Universitäten, Fachhochschulen, universitären Labors und Forschungseinrichtungen,
  • in Betriebe verschiedener Branchen wie z. B.
    • Chemie, Pharmazie, Kunststoff,
    • Elektrotechnik, Elektronik, Mechatronik,
    • Fahrzeug-/Automobilindustrie
    • IT- und Telekom,
    • Mikrotechnik, Feinmechanik, Optik.

Der Beruf Forschungs- & Entwicklungstechniker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebliche Entwicklung- und Forschungsbereiche, z. B. Chemie, Biotechnologie, Elektronik, Fahrzeugbau
  • Digitalisierung, Digitale Transformation
  • Konstruktion, Entwurf, Design
  • Produktentwicklung und -testung
  • Prototypenentwicklung und -testung
  • Labortechnik, Laborleitung
  • Projektmanagement
  • Qualitätsmanagement

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 3D-Druck ABC-Analyse CAD Digitale Transformation Innovationsmanagement ISO Künstliche Intelligenz Open Innovation Prototyp Qualitätsmanagement Robotik Zertifizierung

Whatchado Video-Interviews