Fotograf*in (Kunst)

Andere Bezeichnung(en):
Kunstfotograf*in

Berufsbeschreibung

Fotograf*innen (Kunst) halten mit ihrer Kamera individuelle Eindrücke von Menschen, Landschaften, Ereignissen oder Objekten fest und bearbeiten die Bilder anschließend im Fotolabor bzw. am Computer mit speziellen Bildbearbeitungsprogrammen (z. B.  Photoshop oder Lightroom). Sie fertigen Schwarzweiß- oder Farbfotografien, Vergrößerungen, Poster, Plakate, Fotobände und dergleichen an. Fotograf*innen im Kunstbereich (als Künstler*innen) sind fast ausschließlich selbstständig/freiberuflich mit eigenem Studio und Fotolabor tätig. Meist sind sie auf bestimmte Genres wie Abstrakte Fotografie, Porträt-, Landschafts- oder Gebäude/Architektur- oder Aktfotografie spezialisiert. Sie nehmen an Ausstellungen und Fotowettbewerben teil und haben engen Kontakt zu Galerist*innen, Modezeitschriften, Kunstverlagen usw.

Fotograf*innen im Kunstbereich stellen Schwarzweiß- und Farbfotografien von verschiedenen Themen und Motiven, z. B. von Personen, Objekten, Gebäuden oder Landschaften, her. Sie wählen den passenden Hintergrund, die Perspektive und die besten Lichtverhältnisse. Vor allem bei Arbeiten im Freien, z. B. Landschafts- und Städteaufnahmen, studieren sie die Lichtverhältnisse zu den verschiedenen Tageszeiten und Wetterbedingungen und nehmen eine Reihe an Probeaufnahmen vor, bevor sie die eigentlichen Aufnahmen schießen. In der Studiofotografie mit künstlicher Beleuchtung gestalten und drapieren Fotograf*innen den Hintergrund für die Aufnahmen und sorgen für eine optimale Ausleuchtung mittels Studiolampen, Spotlights, Neonröhren und dergleichen.

Sie fotografieren ihre Motive mit hochwertigen Fotoapparaten und verwenden technische Hilfsgeräte wie Stative, Blitzlichter, Lichtmesser usw. Häufig machen sie mehrere Aufnahmen vom gleichen Motiv, z. B. mit verschiedenen Objektiven, aus unterschiedlichen Aufnahmewinkeln oder bei veränderten Lichtverhältnissen. Sie planen und organisieren die Entwicklungs- und Laborarbeiten und entwickeln, vergrößern oder kopieren Fotografien. Sie arbeiten die Bilder im Fotolabor aus und/oder bearbeiten die Bilder am Computer mit speziellen Bildbearbeitungsprogrammen, mit denen sie auch verschiedene Effekte wie Verzerrungen, Retuschierungen usw. gestalten können. Als freischaffende Künstler*innen planen sie Ausstellungen in Museen und Kunsthäusern, in denen sie ihre Arbeiten zeigen, oft stehen sie auch bei einer Galerie unter Vertrag. Je nach Spezialisierung arbeiten sie auch für Modejournale, Kunstjournale und Verlage.

Fotograf*innen (Kunst) hantieren mit verschiedenen Arten von Kameras, wie z. B. Sofortbildkameras, Analogkameras, digitale Spiegelreflex- und Systemkameras, und unterschiedlichen Film- bzw. Sensorformaten wie APS-C, Kleinbild-Vollformat, Mittelformat- und Großformat. Sie setzen experimentelle Aufnahmetechniken wie Langzeitbelichtungen, Bewegungsunschärfe, Solarisation, Fotomontagen ein und verwenden mitunter historische Techniken wie die Kollodium-Nassplattenfotografie.

Sie verwenden eine Reihe von Objektiven, Linsen und Stative sowie Lichtmesser und Blitzlichter. Im Fotostudio arbeiten sie mit Fotopapier,  Chemikalien, Entwicklungsbädern, Fixier- und Bleichbädern, Entwicklungszangen usw. Im Bereich der digitalen Fotografie verwenden sie Computer, Printer,  Scanner, spezielle Bildbearbeitungsprogramme (z. B.  Photoshop), computergestützte Entwicklungsmaschinen und Speichermedien wie z. B.  USB und externe Festplatten sowie Cloudspeicherlösungen.

Vor allem im Bereich der Studiofotografie kommen außerdem Studioleuchten, Studiolampen, Lichtschirme, Spotlights, Diffusoren, Softboxen, Halogenlampen, Neonlichter und dergleichen zum Einsatz. Sie lesen und verwenden Fachbücher und Fachzeitschriften und führen Datenbanken, Archive und Dokumentationen.

Fotograf*innen (Kunst) arbeiten in Studios, in Fotolabors, in Dunkelkammern sowie bei Außenaufnahmen im Freien, häufig auch als freischaffende Fotograf*innen in eigenen Studios. Sie arbeiten eigenständig oder als künstlerische Leiter*innen im Team mit verschiedenen Assistent*innen und Mitarbeiter*innen. Sie stehen in Kontakt und Austausch mit anderen Künstler*innen und verschiedenen Fachkräften und Expert*innen aus den Bereichen  Medien, Design und Druck, siehe z. B.: Berufsfotografie (Lehrberuf), Redakteur*in, Visagist*in, Fotomodell (m./w./d.), Maler*in (Kunst-), Grafiker*in, Verleger*in (Buch), Verlagsfachmann / Verlagsfachfrau, sowie aus dem Kunst- und Kulturbereich, siehe z. B: Galerist*in, Kurator*in (Museum).

  • Themen und Motive für Aufnahmen suchen bzw. konzipieren
  • künstlerische Ideenskizzen und Vorlagen anfertigen
  • Bildideen umsetzen: Arrangements, Hintergrund, Lichtsetzung, Perspektive usw. wählen und gestalten
  • Aufnahmen erstellen, dabei mit Kameras, Objektiven, Linsen, Stativen, Blitzlichtern, Belichtungsmessern, Farbtemperaturmessern hantieren
  • im Fotolabor Bilder (s/w, Farbe) ausarbeiten, dabei mit verschiedenen  Chemikalien und Lösungen hantieren
  • im Digitalbereich Bilder computergestützt ausarbeiten und bearbeiten, auf digitale Datenträger wie z. B. externe Festplatten oder  USB sowie in Cloudlösungen speichern
  • Positiva, Vergrößerungen, Duplikate, Fotomontagen herstellen
  • Fotografien retuschieren und tonen
  • Fotografien auf Platten aufziehen ("kaschieren")
  • Prints und Reproduktionen herstellen
  • mit Galerist*innen, Kunstexpert*innen und Ausstellungskurator*innen kommunizieren
  • Aufträge verhandeln, Ausstellungen planen und durchführen
  • an Wettbewerben und Werkschauen teilnehmen
  • Lehrtätigkeiten an Kunsthochschulen, Kunstakademien oder in der Erwachsenenbildung an z. B. Volkshochschulen ausüben
  • Tätigkeiten im Bereich Kunstmanagement, Ausstellungswesen oder Kunstjournalismus ausüben

Fotograf*innen (Kunst) sind häufig selbstständig/freiberuflich tätig. Darüber hinaus bestehen Beschäftigungsmöglichkeiten in:

  • Kunsthochschulen und Kunstakademien (Lehrtätigkeit)
  • Institutionen der Erwachsenenbildung (Lehrtätigkeit)

Der Beruf Fotograf*in (Kunst)ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Architektur- und Gebäudefotografie
  • Aktfotografie
  • abstrakte Fotografie
  • Modefotografie
  • Social Media-Marketing (insb. Instagram, Blogs)
  • Fotojournalismus (Fotostrecken, Fotoreportagen)
  • Entwicklung und Ausarbeitung von Fotos
  • Abhalten von Fotografie-Kursen
  • Videoproduktion
  • Digitale Bildbearbeitung und -gestaltung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):