Geophysiker*in

Berufsbeschreibung

Geophysiker*innen sind spezialisierte Physiker*innen, welche sich mit physikalischen Phänomenen der Erde bzw. der Erdkruste beschäftigen. Die wichtigsten Bereiche sind die Seismologie (Erdbebenforschung) und die Seismik (Bodenuntersuchung durch künstlich erzeugte Wellen). Sie beobachten und analysieren die Bewegung der Erd- bzw. Kontinentalplatten (Plattentektonik), erkunden Lagerstätten von Erzen, Erdöl und anderen  Rohstoffvorkommen, unterrichten an Universitäten, erstellen Gutachten, Studien usw.

Geophysiker*innen arbeiten in der Regel in interdisziplinären Teams verschiedener Spezialist*innen (z. B. Physiker*innen, Mathematiker*innen, Biolog*innen), wissenschaftlichen Assistenzkräften und anderen Fachkräften. Je nach Einsatzgebiet und Aufgabenstellung haben sie Kontakte zu Auftraggeber*innen, Projekt-/Kooperationspartner*innen und Mitarbeiter*innen verschiedener Institutionen und Behörden.

"In der Geophysik gibt es noch immer so viele unerforschte Dinge. Die Themen reichen von der festen Erde bis in den Weltraum, von Seismik, Erdbeben und Vulkanen über die  Meteorologie, die sich mit Wettergeschehen und Luftschadstoffen beschäftigt, bis hin zur Satellitenfernerkundung. ... Der Bezug zu aktuellen Themen wie Klimawandel ist dabei besonders spannend."
Mag.a Dr.in Andrea Karin Steiner, Projektleiterin an der Karl-Franzens-Universität Graz, Wegener Zentrum für Klima und Globalen Wandel, Forschungsgruppe Atmosphärenfernerkundung und Klimasystem, FEMtech Expertin im Mai 2008

Geophysiker*innen erforschen die Physik der Erde und ihrer Umgebung, d. h. mit den physikalischen Erscheinungen unseres Planeten. Geophysik überschneidet sich teilweise mit der  Meteorologie, Ozeanographie und der Astrophysik. In der Grundlagenforschung zielen die Untersuchungen auf den Zustand und die Struktur der Erde und auf die in der Erde ablaufenden physikalischen Prozesse. Die angewandte Geophysik beschäftigt sich mit der Erkundung von Lagerstätten und in wachsendem Maße mit umweltphysikalischen Problemstellungen. In der angewandten Geophysik werden mittels geophysikalischer Fernerkundung Messungen von Flugzeugen und Satelliten aus durchgeführt.

Geophysiker*innen befassen sich mit physikalischen Eigenschaften und Vorgängen wie der Schwerkraft, dem Erdmagnetismus, den Erdbeben, der Wärme und der Radioaktivität. Ihre wichtigsten Arbeitsgebiete sind die Seismologie (Erdbebenforschung), die Seismik (Bodenuntersuchungen durch künstlich erzeugte Wellen), die Geomagnetik, die  Gravimetrie (Messung der Veränderlichkeit von Schwerkraft) und die geothermischen Untersuchungen. Geophysiker*innen befassen sich mit physikalischen Eigenschaften und Vorgängen wie der Schwerkraft, dem Erdmagnetismus, den Erdbeben, der Wärme und der Radioaktivität.

Geophysiker*innen führen z. B. physikalische Messungen im Gelände durch und werten diese mittels mathematischer und statistischer Methoden aus. Zur Auffindung von Mineralien mit besonderen magnetischen oder elektrischen Eigenschaften werden geomagnetische, elektromagnetische oder geoelektrische Messverfahren eingesetzt (Lagerstättensuche). Sie arbeiten an Computern mit Berechnungs-, Prognose- und Simulationsverfahren, lesen und schreiben geophysikalische Gutachten und verwenden Geoinformationssysteme.

Geophysiker*innen arbeiten in Büros, Labors, Besprechungsräumen von Forschungseinrichtungen, in Behörden oder für private Unternehmen (z. B. Bergbauunternehmen) und als Lehrende und Forschende an Universitäten auch in Hörsälen und Seminarräumen.

Je nach Einsatzgebiet und Aufgabenstellung arbeiten sie im Team mit anderen Naturwissenschafter*innen (z. B. Meteorologe / Meteorologin, Geologe / Geologin, Gesteinshüttentechniker*in, Geograf*in). Sie haben Kontakte zu Auftraggeber*innen, Kooperationspartner*innen oder Mitarbeiter*innen verschiedener Institutionen und Behörden.

Bei Messungen sind Geophysiker*innen bei unterschiedlicher Witterung auch im Freien tätig.

  • Gutachten erarbeiten und erstellen (z. B. baubehördliche Genehmigungen für Baugründe)
  • Umweltverträglichkeitsuntersuchungen ausführen
  • geophysikalische Prospektion: Bodenschätze aufsuchen; die Art und den räumlichen Umfang der Lagerstätten bestimmen (z. B. von Erdöl, Erdgas, Erzen)
  • Grunddaten für die allgemeine Kartographie und spezielle Kartierungen ermitteln (z. B. Bodenkarten)
  • Erforschung, Ursachenermittlung und Vorhersage von/bei Naturkatastrophen, insbesondere Erdbeben, Erdrutsche etc.
  • an der Entwicklung und technischen Konzeption von geophysikalischen Messgeräten mitwirken
  • Unterricht und Lehre an Universitäten

Geophysiker*innen sind

  • an Universitäten und Forschungseinrichtungen,
  • in Bergbaubetrieben,
  • in Ingenieurbüros für bautechnische Planungen sowie
  • in Vermessungsbüros beschäftigt.

Der Beruf Geophysiker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebsspezifische Fachbereiche und Abteilungen
  • Erdwissenschaften
  • Mineralogie
  • Bodenkunde, Lagerstättenkunde
  • Petrologie, Petrographie
  • Vermessungstechnik, Geodäsie
  • Geoinformatik, Geoinformationssysteme
  • Projektmanagement, Projektleitung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Geodäsie Geologie GIS GIS-Anwendungen, multimedial GPS Polarlicht