Kerammaler*in (Lehrberuf) - Lehrzeit: 2 Jahre
English: Ceramics painter
Weiterbildung & Karriere
Kerammaler*innen sollten ihr Fachwissen und ihre Methodenkompetenzen regelmäßig aktualisieren und vertiefen und soziale Kompetenzen laufend weiterentwickeln.
Weiterbildungsmöglichkeiten zu verschiedenen relevanten Bereichen bieten unter anderem das Berufsförderungsinstitutes (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitutes(WIFI) und andere Erwachsenenbildungseinrichtungen mit Kursen und Lehrgängen z. B. für Keramik, Töpferei, Produktentwicklung, aber auch für kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Themen, beispielsweise für Buchhaltung, Marketing, Verkauf und Vertrieb.
Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und die Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob (Burgenland) bieten regelmäßig Vorbereitungskurse auf die Meister*innenprüfung an.
Keramik-Herstellerbetriebe führen interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen vor Ort durchzuführen. Auch Weiterbildungsangebote in verwandten Berufen wie Keramiker*in (Lehrberuf) kommen als Weiterbildung und Höherqualifizierung in Frage.
Eine weiterführende Ausbildungsmöglichkeit ist weiters die Meisterschule für Kunst und Gestaltung, Ausbildungszweig Keramische Formgebung (zwei Jahre) in Graz: www.meisterschule-kunst.at. Eine Möglichkeit für Kerammaler*innen ist auch ein Bachelor- und Masterstudium "Keramik" an der Kunstuniversität Linz absolvieren.
Die Zulassung ist an den Nachweis der künstlerischen Eignung durch Vorlage von Arbeitsproben sowie an die Ablegung einer Aufnahmeprüfung gebunden.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen für Berufstätige (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs), z. B in den Bereichen Betriebstechnik, Fertigungstechnik und dergleichen. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsbereiche für Kerammaler*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- Neue Trends und Entwicklungen in der Kerammalerei, Farben, Lacke, etc.
- Produktentwicklung, Produktdesign
- Produktionstechnik, CAM
- Automatisierungstechnik, Robotik
- Regel- und Steuerungstechnik
- Assistierende Technologien, Manipulations- und Logistiksysteme
- Digitaltechnik, Wartungselektronik
- Energie- und Ressourceneffizienz
- Umweltschutz, Recycling
- Material- und Produktionswirtschaft
- Lagerwirtschaft, Verkauf und Vertrieb
- Buchhaltung, Kalkulation, Kostenrechnung
Methodenkompetenzen
- Arbeitsvorbereitung, Planung und Organisation
- Arbeits- und Betriebssicherheit
- Unfallverhütung am Arbeitsplatz
- Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle
- Team- und Mitarbeiter*innenführung
Sozialkompetenzen
- Kund*innen/Serviceorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
Kerammaler*in ist in Österreich ein Nischenberuf. Die Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten sind daher begrenzt, können sich aber in angrenzenden kunsthandwerklichen Berufsfelder, in anderen Bereichen der Keramikerzeugung oder im Handel mit Keramikerzeugnissen ergeben.
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung können Kerammaler*innen zu Team- und Schichtleiter*innen, bis hin zu Produktions- und Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Der Besuch von Werkmeisterschulen ermöglicht die inhaltliche Weiterentwicklung und kann den Zugang zu betrieblichen Leitungsfunktionen erleichtern. Auch die Qualifizierung zum/zur Lehrlingsausbilder*in ist eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung z. B. auf bestimmte Produkte oder Herstellungsverfahren und damit Entwicklung in eine Expert*innenrolle (vgl. Menüpunkt Spezialisierungen) möglich.
Die berufliche Selbstständigkeit ist im Rahmen verschiedener reglementierter Gewerbe (Handwerke) oder auch in freien Gewerben möglich (vergleiche Menüpunkt Selbstständigkeit).

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Kerammaler*in sind derzeit folgende Bildungspfade beschrieben:
- WKO Bildungspfad Unternehmertum
- WKO Bildungspfad Berufsreifeprüfung
- WKO Bildungspfad Lehre mit Matura
- WKO Bildungspfad Agiles Projektmanagement
- WKO Bildungspfad Business Management
- WKO Bildungspfad Projektmanagement
- WKO Bildungspfad Prozessmanagement
- WKO Bildungspfad Qualitätsmanagement
- WKO Bildungspfad Risikomanagement
Weitere WKO-Bildungspfade findest du hier: WKO-Bildungspfade