Kulturvermittler*in / Kunstvermittler*in
Andere Bezeichnung(en):
Museumspädagoge / Museumspädagogin, Ausstellungsführer*in, Museumsführer*in, Museumsdidaktiker*in
Weiterbildung & Karriere
Kulturvermittler*innen / Kunstvermittler*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Besonders in größeren Museen werden zur Weiterbildung und Höherqualifizierung auch innerbetriebliche Kurse oder Lehrgänge durchgeführt. Große Museen oder Museumsverbände haben inzwischen auch eigene Akademien zur Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen eingerichtet.
Neben dem Institut für Kulturkonzepte bieten verschiedene Dachorganisationen wie z. B. der Museumsbund Österreich, der Steirische Museumsverband oder das Museumsmanagement Niederösterreich Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf an.
Allgemeine Weiterbildungseinrichtungen wie zum Beispiel das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten zahlreiche Kurse, die auch für Kulturvermittler*innen relevant sein können, z. B. in den Bereichen Betriebswirtschaft, Datenbanken, Informations- und Wissensmanagement an.
Außerdem ist für Kultur- und Kunstvermittler*innen die laufende Lektüre von Fachzeitschriften (beispielsweise Museologische Fachzeitschriften online und offline), der Besuch von facheinschlägigen Seminaren, die Vernetzung bei Veranstaltungen und Kongressen und die Teilnahme an Expert*innennetzwerken (online und offline) eine wichtige Möglichkeit, um sich auf dem neuesten Stand zu halten.
Daneben bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten für Kultur- und Kunstvermittler*innen beispielsweise über facheinschlägige Fachhochschul- und Universitätslehrgänge und Weiterbildungsstudien. Außerdem besteht die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung in Form eines Zweitstudiums oder weiterführenden PhD-Studiums (z. B. in Kunstgeschichte, Archäologie).
Wichtige Weiterbildungsbereiche für Kulturvermittler*innen / Kunstvermittler*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- Kulturwissenschaften, Cultural Studies
- betriebsspezifische Fachbereiche und Schwerpunkte
- interaktive Museumspädagogik
- internationale Entwicklungen im Museums- und Ausstellungswesen
- interaktive Medien, interaktives Ausstellungsdesign
- Simulationstechnologien, 3D-Technik, Augmented Reality, Virtual Reality
- Planung und Organisation, Projektmanagement
- Sicherheits- und Überwachungstechnologie
- Marketing und Social Media
- Fremdsprachen
Methodenkompetenzen
- Beschwerdemanagement
- Diversity Management
- Kreativität / Kreativitätstechniken
- Besucher*innenbetreuung
- Präsentationstechniken
- Veranstaltungsmanagement
- Team- und Projektmanagement
- Selbstorganisation
- Zeitmanagement
- Wissensmanagement
Sozialkompetenzen
- Rhetorik und Kommunikation
- interkulturelle Kompetenz
- Kommunikations- und Konfliktfähigkeit
- Besucher*innenorientierung
Mit zunehmender Berufserfahrung und facheinschlägigen Weiterbildungen können Kulturvermittler*innen und Kunstvermittler*innen die eigenständige Betreuung von Museumsbereichen übernehmen und zu Bereichsleiter*innen aufsteigen. Als solche führen sie auch Mitarbeiter*innen und Teams. Sie können sich auch zu Museumsdidaktiker*innen (Ausstellungsgestalter*innen) weiterentwickeln.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich z. B. auf bestimmte Ziel- bzw. Besucher*innengruppen (z. B. Kinder und Jugendliche, Blinde und Sehbeeinträchtigte), Themenfelder oder Epochen.
Kulturvermittler*innen können sich auch zu Fremdenführer*innen ausbilden lassen. Dann sind sie berechtigt interessierte Gruppen (Tourist*innen) im öffentlichen Raum (z. B. im Rahmen einer Stadtführung) zu betreuen. Für diese (meist selbstständige Berufsausübung) ist eine Befähigungsprüfung im reglementierten Gewerbe Fremdenführer erforderlich (siehe Info beim Beruf Fremdenführer*in).