Lehrer*in für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht

Berufsbeschreibung

Lehrer*innen für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht sind ausgebildet als Lehrer*in für die Sekundarstufe - Berufsbildung. Sie unterrichten vor allem technischen Fachschulen und Höheren Technischen Lehranstalten Schüler*innen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren.

Sie planen ihren Unterrichten, bereiten ihn vor und vermitteln konkrete fachliche Kompetenzen und Wissen in Theorie und Praxis. Darüber hinaus entwickeln sie die soziale Kompetenzen ihrer Schüler*innen und leisten Erziehungsarbeit. Sie beurteilen ihre Schüler*innen, organisieren Exkursionen, Feste und andere Aktivitäten und stehen in Kontakt mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten. Je nach Erfordernis arbeiten sie im Unterricht mit Berufskolleg*innen zusammen (siehe z. B. Begleitlehrer*in / Integrationslehrer*in).

Lehrer*innen für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht unterrichten fachspezifische Inhalte sowohl in Theorie als auch in der Praxis an technischen und gewerblichen Fachschulen und höheren Lehranstalten. Die Ausbildung an berufsbildenden Schulen ist in zwei Bereiche gegliedert, in den Bereich der Theorieausbildung und in den Bereich der Werkstätten- und Laborausbildung. Im Theorieunterricht vermitteln die Lehrer*innen den Schüler*innen die theoretischen Kenntnisse eines Fachgebietes, im praxisbezogenen Unterricht die praktischen Fertigkeiten (z. B. in Werkstätten, Labors, Bauhöfen, Ateliers). Sie zeigen den Schüler*innen z. B. die Handhabung und Instandhaltung von Einrichtungen, Werkzeugen, Maschinen und Arbeitsbehelfen und leiten sie an, gebrauchsfertige Produkte (wie z. B. Stühle oder Kleidungsstücke oder auch das Programmieren von  Software oder den Zusammenbau von  Hardware) herzustellen. Aufgrund der großen Vielfalt der berufsbildenden Schulen unterscheiden sich die zu vermittelnden Inhalte und Fertigkeiten und damit auch die Tätigkeiten und Aufgaben der Lehrer*innen für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht ganz beträchtlich.

Lehrer*innen für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht bereiten den Unterricht durch die Auswahl geeigneter didaktischer Methoden und entsprechender Unterrichtsmaterialien und -medien vor (z. B. Schulbücher, Lehrfilme, E-Learning-Angebote und -Tools, aktuelle Publikationen, Internetrecherche). Zur Ergänzung des Unterrichts organisieren sie diverse Praktika und fachspezifische Lehrausgänge. Die Leistungsbeurteilung der Schüler*innen erfolgt aufgrund kontinuierlicher Beobachtung der Mitarbeit im Unterricht, der Beurteilung der praktischen Arbeitsergebnisse und mündlicher bzw. schriftlicher Arbeiten, worüber die Lehrer*innen genaue Aufzeichnungen führen.

Neben der Wissensvermittlung steht auch das pädagogische Ziel im Vordergrund, die Schüler*innen zu selbstständigem Denken und kritischer  Reflexion anzuleiten, sie nach ihren individuellen Neigungen zu fördern und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung sowie im Entwicklungsprozess sozialer Fähigkeiten, wie z. B. Verantwortungsbewusstsein, Team- und Kommunikationsfähigkeit oder Kompromissbereitschaft, zu unterstützen. Auch digitale Kompetenzen, kritischer Umgang mit  Medien, ökologische Bewusstseinsbildung und Nachhaltigkeit spielen eine große Rolle und sind integrierter Bestandteil des Unterrichts.

Außerdem nehmen die Lehrer*innen an Konferenzen ihrer Schule und an Fortbildungsveranstaltungen teil und beraten die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten der Schüler*innen in pädagogischen Belangen im Rahmen von Sprechstunden, Elternabenden oder Sprechtagen. Lehrer*innen für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht übernehmen gegebenenfalls auch Sonderaufgaben, etwa als Vertrauenslehrer*innen oder Schüler- und Bildungsberater*innen, wozu sie aber meist eine Zusatzausbildung bzw. Schwerpunktsetzung während der Ausbildung benötigen.

Lehrer*innen für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht arbeiten eng mit Jugendlichen zusammen und haben daher eine nicht zu unterschätzende Vorbildwirkung. Deshalb ist es wichtig, dass sie Handlungen und Aussagen überlegt einsetzen und auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und eine gepflegte Sprache achten.

Für den theoretischen Unterricht verwenden sie je nach Unterrichtsfach entsprechende Lehrmittel, wie zum Beispiel Schulbücher, eigene Ausarbeitungen, Filme, Computer und andere  Medien, im fachpraktischen Unterricht hantieren sie mit den verschiedensten Materialien, Werkzeugen, Maschinen und IT-Anlagen.

Je nach Unterrichtsfach arbeiten sie mit den Schüler*innen am Computer und setzen dabei spezielle Lernsoftware, Lernplattformen, aber auch Bürosoftware und fachspezifische Programme ein. In der Klasse arbeiten sie mit Tafeln, Smartboards, Beamer, Flipcharts, Plakat- und Pinnwänden usw. Für Vorbereitungsarbeiten verwenden sie Computer, Notebooks/Laptops, Drucker, Kopierer und andere Bürogeräte und verschiedene  Software. Sie  recherchieren in Büchern, Zeitschriften und im Internet und führen digitale Klassenbücher und andere Aufzeichnungen.

Lehrer*innen für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht arbeiten an Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen mit technischem bzw. gewerblichem Schwerpunkt, wie z. B. an technischen Fachschulen und Höheren Technischen Lehranstalten.

Sie unterrichten 14 bis 19-jährige Jugendliche von der 9. bis zur 13. Schulstufe ( Sekundarstufe II) in Klassenräumen oder sonstigen Unterrichtsräumen wie Werkstätten, Labors, Zeichensälen usw., aber auch im Freien. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen und Mitarbeiter*innen von Gewerbebetrieben (verschiedenen Unternehmen) und gegebenenfalls auch mit Schülervertreter*innen und Elternvertreter*innen zusammen. Außerdem haben sie Kontakt zu den Erziehungsberechtigten ihrer Schüler*innen sowie zu Mitarbeiter*innen der Schulverwaltung, Schulpsycholog*innen (siehe Schulpsychologe / Schulpsychologin), Sozialpädagog*innen (siehe Sozialpädagoge / Sozialpädagogin), Bildungs- und Berufsberater*innen, Jugendcoaches, Jugendämtern und anderen sozialen Einrichtungen.

  • unterrichten, d. h. die didaktisch aufbereiteten Fachinhalte vermitteln, gegebenenfalls die Schüler*innen zur kritischen Auseinandersetzung mit den Inhalten anleiten und motivieren
  • den Unterricht im Rahmen des vorgegebenen Lehrplanes planen, die Unterrichtsmethoden und -materialien auswählen
  • fachpraktischen Unterricht mit entsprechenden Werkzeugen und Maschinen in Werkstätten erteilen
  • über Sicherheitsbestimmungen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten aufklären
  • die von den Schüler*innen durchgeführten Übungen beobachten, korrigieren und nachbesprechen
  • Schüler*innenleistungen und -verhalten laufend beobachten und Aufzeichnungen darüber führen
  • fachspezifischen Exkursionen, Betriebsbesichtigungen etc. organisieren
  • Kontakte zu den Erziehungsberechtigten pflegen (Sprechstunden, Sprechtage, Elternabende)
  • an Konferenzen und Besprechungen teilnehmen
  • administrative Tätigkeiten wie Klassenbuchführung, Verwalten von Unterrichts- und Arbeitsmaterialien

Beschäftigungsmöglichkeiten für Lehrer*innen für den Technischen und Gewerblichen Fachunterricht bieten insbesondere Berufsbildende Mittlere und Höhere Schulen (BMS, BHS) der Sekundarstufe II, vor allem technische Fachschulen und Höherer Technische Lehranstalten (HTLs)

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Blended Learning Didaktik E-Learning Exkursion Pädagogik Sekundarstufe