Medienfachkraft - Video- und Audiogestaltung (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Medienfachkräfte mit Schwerpunkt Video- und Audiogestaltung arbeiten an der Planung, Organisation und Gestaltung von Videoaufnahmen und Audioaufzeichnungen im Auftrag ihrer Kund*innen mit. Sie beraten ihre Kund*innen, ermitteln deren Wünsche, Vorstellungen und Ziele und legen gemeinsam die Zielgruppe(n) für die zu erstellenden Aufzeichnungen fest. Grundlage dafür bildet ein bereits vorhandenes oder durch die Medienfachkräfte gemeinsam mit Vorgesetzten noch zu entwickelndes Konzept (z. B. Drehbuch,  Storyboard).

Auf Grundlage des Konzeptes wählen sie die Aufnahme- und Drehorte aus, filmen mit einer Kamera und/oder zeichnet die Audioaufnahmen auf. Sie übertragen Film- und Audioaufnahmen von einem Speichermedium auf die dafür vorgesehenen Dateiablagen und bearbeiten die Rohdaten mit Bild-/Filmbearbeitungssoftware und Schnittprogrammen zu Erstfassungen. Diese besprechen sie mit den Auftraggeber*innen und finalisieren auf Basis der Rückmeldungen die Videos und Audiodateien und präsentieren die Endfassung den Kund*innen.

Medienfachkräfte mit Schwerpunkt Video- und Audiogestaltung arbeiten in Film- und Aufnahmestudios, Büros, im Freien und direkt bei ihren Kund*innen. Dabei arbeiten sie im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und je nach Auftrag unterschiedlichen Spezialist*innen aus dem Medienbereich und aus  Marketing und  Werbung.

Medienfachkräfte mit Schwerpunkt Video- und Audiogestaltung übernehmen die Produktion von Videos und Audioaufzeichnungen für ihre Auftraggeber*innen. Sie arbeiten sowohl an der Planung und Organisation als auch an der Gestaltung und Umsetzung der Videoaufnahmen und Audioaufzeichnungen mit.

Im ersten Schritt erheben sie im Gespräch mit ihren Kund*innen deren Wünsche, Vorstellungen und Ziele. Sie klären, welche Zielgruppe(n) erreicht werden sollen, und ob es bereits konkrete Vorgaben gib, beispielsweise ein bereits vorhandenes Konzept ( Storyboard, Drehbuch), andere Aufzeichnungen und Materialien, die berücksichtigt werden müssen oder Vorgaben zur  Corporate Identity (CI) oder ein  Corporate Design Manual (CDM). Liegt noch kein Konzept für die Audio-, Video- und Animationsbeträge vor, erstellen sie das Konzept, Drehbuch bzw.  Storyboard sowie Zeit- und Produktionspläne (Drehpläne, Dispos) gemeinsam mit ihren Vorgesetzten. Kleine Produktionen setzen Medienfachleute im Schwerpunkt Video- und Audiogestaltung selbst um, für größere und technisch sehr aufwändige Produktionen stellen sie ein Produktionsteam mit unterschiedlichen Spezialist*innen aus den Bereich Film, Ton, Beleuchtung, Schnitt, Animation usw. zusammen. Medienfachkräfte wirken auch bei der Planung und Durchführung von Castings zur Auswahl erforderlicher Darsteller*innen mit.

Auf Grundlage des Konzeptes wählen sie die Aufnahme- und Drehorte aus, legen die Aufnahmetechnik fest und stellen das erforderlichen Equipment zusammen. Dazu gehören je nach Auftrag Kamera-, Ton-, Licht- und Studioequipment (z. B. Aufnahmegeräte, Mikrofonierung, Mischpulte, Stative, Leuchtmittel, Scheinwerfertypen). Sie stellen das Equipment auf Aufnahmeort bereit, richten es ein und filmen mit einer Kamera und/oder zeichnet die Audioaufnahmen auf. Bei der Gestaltung von Aufnahmen achten sie auf den geeigneten Einsatz von bild-, ton- und lichttechnischen Mitteln wie z. B. Schärfentiefe, Fokus, Brennweite, Blende, Belichtung, Kamerabewegung.
Die Medienfachkräfte übertragen Film- und Audioaufnahmen von einem Speichermedium auf die dafür vorgesehenen Dateiablagen und bearbeiten die Rohdaten mit Bild-/Filmbearbeitungssoftware und Schnittprogrammen zu Erstfassungen. Diese präsentieren sie den Auftraggeber*innen und besprechen Änderungswünsche.

Auf Grundlage der Rückmeldungen zur Rohfassung finalisieren die Medienfachkräfte die Videos und Audiodateien. Sie schneiden das Filmmaterial, nehmen Anpassungen, Korrekturen und Einstellungen der Farbgebung vor, optimieren Audiodateien (z. B. Tonmontage, Klanggestaltung, Tonmischung, Routing), unterlegen Videosequenzen mit Musik und/oder Geräuschen und erstellen diverse Elemente wie Titelgrafiken und Grafikinserts, einfache Animationen, Logos des/der Auftraggeber*in, Untertitel, Erklärtexte, Abspanninformationen usw. und fügen sie ein.

Die nochmals überprüfte Endfassung präsentieren sie ihren Kund*innen und laden sie nach Freigabe in die dafür vorgesehenen Plattformen hoch, z. B. auf Webseiten, auf Video- oder Streamingplattformen, in Podcastkanälen oder stellen sie dem/der Auftraggeber*in für die weitere Verwendung bereit.
Auf Kund*innenwunsch erstellen sie aus dem Aufnahmematerial auch B-Rolls (Zusatz- bzw. Ergänzungsmaterial) oder Making-Ofs.

Medienfachkräfte mit Schwerpunkt Video- und Audiogestaltung arbeiten mit Kamera-, Ton-, Licht- und Studioequipment, z. B. Aufnahmegeräte, Mikrofonierung, Mischpulte, Stative, Leuchtmittel, Scheinwerfertypen, aber auch an Computern und Laptops sowie mit verschiedenen Geräten der IT- und Kommunikationstechnik (Drucker,  Scanner und Kopiergeräte), mit Tablets und Smartphones. Sie verwenden unterschiedliche Video- und Audioformate (z. B. MP4, MOV, WMV, AVI) und entsprechende  Software zum Schneiden und Mischen von Video- und Audioaufzeichnungen.

Zu Präsentationszwecken verwenden sie Präsentationssoftware, Beamer, Laptops, Tablets, Flipcharts, Videos, Smartboards usw. Sie kommunizieren im Team und mit Kund*innen mit Telefonen, Mobiltelefonen über E-Mail, Messengerdiensten und Onlinemeetingtools.

Immer wichtiger in ihrer Arbeit wird die Verwendung von KI-gesteuerten Tools und Anwendungen, insbesondere generativer KI zur Erstellung von Text-, Bild- und Grafikentwürfen.

Medienfachkräfte mit Schwerpunkt Video- und Audiogestaltung arbeiten in Film- und Aufnahmestudios zusammen mit Berufskolleg*innen und haben Kontakt zu ihren Kund*innen. Bei Aufnahmen sind sie außerdem im Freien, direkt bei Kund*innen oder an anderen Aufnahmeorten tätig. Außerdem arbeiten sie im Büro an Computerarbeitsplätzen.
Je nach Auftrag arbeiten sie zusammen mit Berufskolleg*innen und Expert*innen mit den Schwerpunkten Grafik und Webdesign (z. B. Medienfachkraft - Grafik und Print (Lehrberuf), Grafikdesigner*in, Medienfachkraft - Webdesign (Lehrberuf)) sowie mit Onlineredakteur*innen, Content Manager*innen, Werbetexter*innen und anderen Spezialist*innen aus Medienbereichen,  Marketing und  Werbung.

Bei der Produktion von Video- und Audiobeiträgen arbeiten sie je nach Auftrag außerdem im Team mit Drehbuchautor*innen, Regisseur*innen, Schauspieler*innen, Medienkomponist*innen, Tontechniker*innen, etc. und mitunter für Animationen mit Animationsdesigner*innen, Computeranimateur*innen, 3D-Artist (m./w./d.) oder Multimedia-Designer*innen, etc.

Medienfachkräfte arbeiten häufig projektorientiert und mit Deadlines für die Veröffentlichung. Das bedeutet, dass sie öfter hohen Zeitdruck haben und die Arbeit besonders vor Abgabeterminen stressig werden kann und Mehrarbeit und Überstunden erfordern kann.

  • aktiv an der Planung, Entwicklung und Organisation von Video- und Audioproduktionen mitarbeiten
  • Kund*innen beraten und Wünsche und Vorstellungen einholen
  • Konzept, Projektplan und Kalkulation erstellen
  • Zielgruppen, Inhalte und Konzeption des Projektes auf Grundlage eines bereits vorhandenen Konzeptes festlegen oder
  • gemeinsam mit den Vorgesetzten ein Konzept erstellen (z. B.  Storyboard, Drehbuch präsentieren)
  • Zielgruppen, Inhalte und Konzept mit Kund*innen abstimmen
  • Video- und Audiobeiträge sowie Animationen planen und organisieren
  • je nach Projekt mit einer Kamera filmen und/oder Audioaufnahmen aufzeichnen
  • Film- und/oder Audioaufnahmen von einem Speichermedium auf die dafür vorgesehenen Dateiablagen übertragen
  • Rohdaten mit geeigneten Programmen bearbeiten und die Erstfassung mit den Kund*innen besprechen
  • auf Grundlage des Feedbacks das Datenmaterial bearbeiten: Filmmaterial schneiden, Farbgebung und -korrekturen vornehmen, Audiodateien optimieren, Videosequenzen mit Musik und/oder Geräuschen unterlegen
  • diverse Elemente wie einfache Animationen einfügen
  • Endkontrolle durchführen und das finale Produkt den Kund*innen präsentieren

Beschäftigungsmöglichkeiten für Medienfachkräfte mit Schwerpunkt Video- und Audiogestaltung bieten insbesondere:

  • Werbe- und Multimedia-Agenturen
  • Werbe-, Marketing- und PR-Abteilungen großer Unternehmen und Institutionen

Viele Medienfachkräfte im Bereich Video- und Audiogestaltung sind auch selbstständig in einer eigenen Agentur tätig

Der Lehrberuf Medienfachkraft mit Schwerpunkt Video- und Audiogestaltung ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Web-Grafik, Corporate Design
  • Multimedia (Animation, Augmented Reality, Virtual Reality)
  • Influencer-Netzwerke, Influencer-Communications

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

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