Molekulartechniker*in

Berufsbeschreibung

Molekulartechniker*innen sind mit verschiedenen Aufgaben, vor allem mit Forschung und Produktentwicklung in Bereichen der industriellen und pharmazeutischen Molekulartechnik, Gentechnik oder Biotechnik befasst. Im Unterschied zu Molekularbiolog*innen, welche vorwiegend mit (molekular-)biologischer Grundlagenforschung befasst sind, arbeiten Molekulartechniker*innen vor allem anwendungsorientiert.

Im Rahmen ihrer Arbeit untersuchen und analysieren sie organische (biologische, biochemische) Vorgänge und Prozesse auf molekularer Ebene. Insbesondere untersuchen sie Organismen, Organe, Organsysteme, Gewebesysteme, Mikroorganismen und dergleichen. Molekulartechniker*innen arbeiten in Forschungs- und Entwicklungslabors von Industriebetrieben, an Technischen Hochschulen und Universitäten sowie in Betrieben der pharmazeutischen Industrie.

Molekulartechniker*innen arbeiten im Bereich der angewandten/industriellen molekularbiologischen Forschung und Entwicklung von molekularbiologischen, bzw. biotechnologischen Produkten. Bei ihrer Arbeit wenden sie verschiedene Mess- und Testverfahren wie z. B. Chromatografie, Zellfraktionierung oder Isotopentechnik,  DNA- und Proteintests an. Weiters führen sie verschiedene  Experimente mit gentechnisch veränderten bzw. geklonten Organismen und Zellkulturen durch.

Molekulartechniker*innen sind darüber hinaus mit verschiedenen Tätigkeiten im Bereich der Produktion, Qualitätskontrolle und Vermarktung von molekularbiologischen Produkten beschäftigt. Sie schreiben Gutachten und Forschungsberichte, publizieren ihre Erkenntnisse in Fachjournalen und nehmen an facheinschlägigen Tagungen teil, wo sie ihre Forschungsarbeiten und -ergebnisse präsentieren und besprechen.

Die Arbeitsbereiche von Molekulartechniker*innen überschneiden sich mit denen der (technischen) Chemie,  Biotechnologie und  Gentechnologie. Entsprechend arbeiten sie in interdisziplinären Teams mit Expert*innen aus diesen Bereichen zusammen.

Molekulartechniker*innen arbeiten mit labortechnischen Geräten und Apparaturen, wie z. B. Reagenzgläser, Mikroskope, Pipetten, Petrischalen, Zentrifugen, Kühl- und Heizgeräten und dergleichen. Weiters bedienen sie verschiedene Test-, Mess- und Prüfgeräte. Bei ihrer Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung, Latexhandschuhe, Mundschutz und beachten stets die strengen  Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen.

Für ihre Arbeit setzen sie Computer/Laptops und spezielle Softwareprogramme zur Datenaufbereitung, Modellierung und Simulation von molekularbiologischen Prozessen und Systemen ein. Sie lesen und verwenden wissenschaftliche Unterlagen, Fachliteratur, Handlexika und Fachjournale und führen wissenschaftliche Dokumentationen, Datenbanken und Archive.

Molekulartechniker*innen arbeiten vorwiegend in biochemischen oder biomedizinischen Forschungs- und Entwicklungslabors von Industriebetrieben (im Bereich Bio- und Lebensmitteltechnologie), Technischen Hochschulen oder Universitätskliniken.

Sie halten sich außerdem in Büroräumen, Besprechungszimmern, Hörsälen und Seminarräumen auf. Molekulartechniker*innen arbeiten in interdisziplinären Teams, bestehend aus wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Assistent*innen sowie Spezialist*innen z. B. aus den Bereichen  Biotechnologie,  Biochemie, Medizin- und  Bioinformatik (z. B. Biochemiker*in, Gentechnologe / Gentechnologin, Biotechniker*in oder Medizininformatiker*in).

  • molekulartechnische Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchführen
  • Projekte zur Produktenwicklung konzipieren, planen und organisieren
  • molekulartechnische  Experimente und Versuchsreihen planen und durchführen
  • Daten erfassen und auswerten, Modelle und Simulationen erstellen
  • mit Viren, Zellkulturen, Gewebeproben, Organismen arbeiten und diese gentechnisch manipulieren
  • Untersuchungen im Bereich der molekularen Diagnostik durchführen
  • verschiedene Methoden und Verfahren anwenden: z. B. Zellsortierung, Indikatorverfahren,  DNA- und Proteinanalysen
  • gentechnische, immunologische und andere molekularbiologische Untersuchungen durchführen
  • dabei bakteriologische, virologische und immunologische Verfahren anwenden
  • Klonierungsmethoden, Kultur- und Klonierungsverfahren entwickeln
  • Qualitätskontrollen und  Qualitätsmanagement durchführen
  • Dokumentationen, Datenbanken, und Archive führen
  • Forschungsberichte verfassen und publizieren
  • Aufgaben im Bereich der molekulartechnischen/biotechnischen Industrie: Produktion, Qualitätskontrolle, Marketing

Beschäftigungsmöglichkeiten für Molekulartechniker*innen bieten:

  • Betriebe der Pharmaindustrie
  • Betriebe der Biotechnologie
  • Universitätskliniken
  • Universitäten und Fachhochschulen

Der Beruf Molekulartechniker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebsspezifische Laborbereiche und Abteilungen
  • Labor-Organisation, Labormanagement
  • wissenschaftliche Dokumentation
  • Arbeits- und Betriebssicherheit
  • Qualitätssicherung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Amnioskop Biochemie Bioinformatik Biotechnologie Gentechnologie Molekularbiologie Rastertunnelmikroskop Reinraum