Obst- und Gemüsekonservierer*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
In vielen Betrieben der Branche werden zur Weiterbildung und Höherqualifizierung auch innerbetriebliche Kurse oder Lehrgänge durchgeführt. Manche Betriebe haben inzwischen auch eigene Akademien zur Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen eingerichtet.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen, insbesondere an Höhere Lehranstalten für Lebensmittel- und Biotechnologie sowie Werkmeisterschulen für Berufstätige (Bio- und Lebensmitteltechnologie).
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten (z. B. Lebensmittelchemie, Verfahrenstechnik) ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsthemen für Obst- und Gemüsekonservierer*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
Lebensmittelwirtschaft, Lebensmitteltechnologie
Methoden und Verfahren in der Obstverarbeitung
Lebensmittelhygiene
neue Produkte, Bio-Produkte
Digitalisierung und Produktionsautomatisierung
Lagerhaltung, Lagerlogistik
Betriebsmanagement, Verwaltung
Verkauf und Vertrieb
Marketing, Direktmarketing
Umweltschutz, Ressourcenmanagement
Methodenkompetenzen
Arbeitsvorbereitung, Planung, Koordination
Arbeits- und Betriebssicherheit
Hygiene und Sauberkeit
Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle
Team- und Mitarbeiter*innenführung
Sozialkompetenzen
Kommunikationsfähigkeit
Kund*innen/Serviceorientierung
Teamfähigkeit
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung können Obst- und Gemüsekonservierer*innen zu Teamleiter*innen, Partieleiter*innen, Bereichsleiter*innen bis hin zu Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifikation zum*zur Lehrlingsausbilder*in stellt eine berufliche Weiterentwicklung dar.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch fachliche Spezialisierung beispielsweise auf bestimmte Bioprodukte oder Obstverarbeitungsverfahren und damit eine Fachkarriere und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich.
Eine selbstständige Berufsausübung ist im Rahmen verschiedener freier Gewerbe, beispielsweise in der Erzeugung von Lebensmittelkonserven möglich.
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Obst- und Gemüsekonservierer*in sind derzeit folgende Bildungspfade beschrieben:
Abgeschlossene facheinschlägige Berufsausbildung (Lehrabschlussprüfung oder abgeschlossene Ausbildung an einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule)
Je nach Anbieter 2 Jahre Berufspraxis (Praxis während der Werkmeisterschule wird angerechnet)
Je nach Anbieter verpflichtender Besuch eines Vorkurses und erfolgreich bestandene Einstiegsprüfung
Abschluss: Abschlussprüfung
Berechtigungen:
Befähigung für ein reglementiertes Gewerbe bzw. Handwerk
Berechtigung zur Ausbildung von Lehrlingen
Ersetzt die Fachbereichsprüfung im Rahmen der Berufsreifeprüfung
Öffentlicher Dienst: Verwendungsgruppen A3 bzw. C (Fachdienst)
Info:
Hinweis: Falls Sie bereits eine einschlägige berufsbildende mittlere Schule (Fachschule) abgeschlossen haben, können Sie um Befreiung ansuchen und eventuell direkt in den 2. Jahrgang einsteigen.
Zielgruppe:
Chemielabortechniker*in
Chemieverfahrenstechniker*in
Drogist*in
Pharmatechniker*in
Pharmazeutisch-kaufmännische Assistent*in
Bäcker*in
Fleischverarbeiter*in
Konditor*in
Koch/Köchin
Brau- und Getränketechniker*in
Molkereifachkraft
Obst- und Gemüsekonservierer*in
Destillateur*in
Bonbon- und Konfektmacher*in
Kosten: EUR 2.500,00; die Ausbildungskosten sind im Rahmen der Arbeitnehmerveranlagung steuerlich absetzbar.
Inhalt:
Kommunikation und Schriftverkehr
Wirtschaft und Recht
Mitarbeiterführung und -ausbildung
Angewandte Informatik
Angewandte Mathematik
Allgemeine und anorganische Chemie
Organische Chemie
Analytische Chemie
Chemische Verfahrenstechnik
Biologie
Chemisches Laboratorium
Mikrobiologisches Laboratorium
Lebensmitteltechnisches Laboratorium
Diverse schulautonome Pflicht- und Freigegenstände
Werkmeisterschule für Berufstätige des WIFI Niederösterreich - St. Pölten Mariazeller Straße 97 3100 St. Pölten
Mit dem Abschlusszeugnis können Absolvent*innen bei der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Steiermark um den Titel "Facharbeiter*in für Obstbau und Obstverarbeitung" ansuchen.
Reifeprüfung (Matura), Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung
Abschluss:
Bachelor of Science (BSc)
Berechtigungen:
Zugangsberechtigung zu facheinschlägigen Masterstudien
Info:
Produkte wie Käse, Bier oder Antibiotika sind für uns selbstverständlich geworden – deren Herstellung ist allerdings mit viel naturwissenschaftlichem Know-How und Technologie verbunden. Wie pflanzliche und tierische Stoffe hergestellt, aufbereitet, veredelt und zu qualitativ hochwertigen, verträglichen und sicheren Lebensmitteln und pharmazeutischen Produkten wie Medikamenten oder Impfstoffen verarbeitet werden können, damit beschäftigt sich das Studium „Lebensmittel- und Biotechnologie“ an der Universität für Bodenkultur Wien.
Berufsfelder & Tätigkeitsbereiche:
Die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Lebensmitteln und hochwertigen, biotechnologisch erzeugten Produkten steigt und damit auch der Bedarf an Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet.
Berufsfelder für Absolventinnen und Absolventen von Lebensmittel- und Biotechnologie finden sich national und international in wichtigen Industriezweigen wie der Lebensmittelindustrie und der Lebensmittel verarbeitenden Industrie (Molkereien, etc.), der Fermentationsindustrie (Brauereien, Wein, Essig- oder Zitronensäureherstellung, etc.) genauso wie in der chemischen und pharmazeutischen Industrie (zum Beispiel in der Impfstoffherstellung) oder der Umweltbranche. Die Tätigkeitsbereiche umfassen unter anderem Forschung und Entwicklung, technisches und kaufmännisches Management, Produktentwicklung oder Qualitätssicherung. Auch in Forschungs- und Bildungseinrichtungen oder im öffentlichen Sektor (Verbände, Forschungs- und Prüfanstalten, Zertifizierungsbüros, etc.) werden Expertinnen und Experten der Lebensmittel- und Biotechnologie gesucht.