Pressefotograf*in

Andere Bezeichnung(en):
Fotoreporter*in, Fotojournalist*in

Berufsbeschreibung

Pressefotograf*innen porträtieren Personen und halten Ereignisse in den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport bildlich fest. Die Aufnahmen werden als Illustrationen zu Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln, auf Onlinemedien oder als eigenständiger Medieninhalt in Publikationen (z. B. Sachbücher) veröffentlicht. Pressefotograf*innen arbeiten entweder selbstständig oder erhalten ihre Fotoaufträge von Bildagenturen oder Redaktionen. Dabei arbeiten sie gemeinsam mit Journalist*innen und sind viel unterwegs.

Pressefotograf*innen sind ausgebildete Fotograf*innen (siehe Berufsfotografie (Lehrberuf)) und Journalist*innen. Sie dokumentieren wichtige Ereignisse in den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport und porträtieren Personen und Schauplätze in diesem Zusammenhang. Die Bildaufnahmen dienen zur Illustration von Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln, in Onlinemedien oder anderen journalistischen Publikationen (z. B. Sachbüchern) oder stellen eigenständige, nur gering oder nicht kommentierte Medieninhalte dar. Pressefotograf*innen suchen sich entweder eigenständig Themen, die sie bildlich festhalten möchten und bieten ihre Fotoreportagen verschiedenen  Medien zur Veröffentlichung an, oder sie erhalten durch Bildagenturen oder Redaktionen Fotoaufträge, die mit den zuständigen Redakteur*innen und Auftraggeber*innen abgesprochen werden.

Pressefotograf*innen müssen insbesondere im Bereich der täglichen Berichterstattung ständig in Einsatzbereitschaft sein. Zielstrebigkeit und Durchsetzungsfähigkeit sind wichtige Eigenschaften. Sie sollten auf verschiedenste Situationen schnell reagieren können, um die besten Blickwinkel und Momente für eindrucksvolle Aufnahmen zu finden. Die Fotografien sollen die wesentlichsten Informationen zu Ereignissen bzw. Situationen enthalten und zugleich ästhetisch ansprechend sein. Pressefotograf*innen entwickeln die belichteten Filme zum Teil selbst und stellen Abzüge her. Heute arbeiten sie meist mit digitalen Kameras und können so ihre Aufnahmen in kürzester Zeit per E-Mail an Redaktionen senden.

Pressefotograf*innen sind häufig auch auf bestimmte Themen spezialisiert, z. B. auf Gesellschaftsfotografie (Prominente bei allen Anlässen), Naturereignisse, Kriegsberichterstattung oder lokale Nachrichten.

Neben verschiedenen Arten von Kameras und Blitzen setzen Pressefotograf*innen für ihre Arbeit gelegentlich auch Zubehör wie Filter, Diffuser, Reflektoren etc. ein.
In der digitalen Fotografie arbeiten sie außerdem an Computern mit Bildbearbeitungsprogrammen, mit Druckern und Speichermöglichkeiten wie Festplatten,  USB und Cloudlösungen. Außerdem wird die Verwendung KI-gestützter bzw. gesteuerter Systeme immer wichtiger, wobei die Manipulation oder gar künstliche Generierung von Aufnahmen in der Presse- und Dokumentarfotografie völlig unethisch ist.

Fotografinnen und Fotografin in der analogen Fotografie, die auch selbst ihre Fotos ausarbeiten verwenden Dunkelkammern mit Vergrößerern, Stoppuhren, Sicherheitslicht, spezielles Fotopapier,  Chemikalien, Entwicklungsbäder, Fixier- und Bleichbäder, Entwicklungszangen, Retuschiermesser und Trichter.

Pressefotograf*innen arbeiten entweder freiberuflich in ihren Büros und Fotolabors oder bei Fotoagenturen oder Zeitungen. Der wichtigste Arbeitsort von Pressefotograf*innen ist aber immer dort, wo gerade etwas passiert, d. h. sie sind ständig unterwegs und ständig auf Abruf. Sie haben in ihrer Arbeit Kontakt zu Fachkräften des Journalismus (Berichterstattung), siehe z. B. Journalist*in, Redakteur*in, Onlineredakteur*in, aber auch zu Prominenten aus allen gesellschaftlichen, politischen, kulturellen Bereichen ebenso wie zu Menschen auf der Straße.

Pressefotograf*innen sind laufend auf Abruf, um bei nachrichtentauglichen Ereignissen vor Ort zu sein, daher ist in diesem Beruf hohe zeitliche Flexibilität und Mobilität gefragt.

  • Aufträge mit Bildagenturen und Redaktionen besprechen
  • Informationen zu dem Ereignis, das dokumentiert werden soll, einholen ( recherchieren)
  • Situation am Ort der Aufnahme klären: insb. Zugangsmöglichkeiten, erwartbare Lichtsituation, erforderliche Genehmigungen
  • Akkreditierung einholen, um bei Veranstaltungen, Pressekonferenzen etc. fotografieren zu dürfen
  • erforderlichenfalls Bildrechte, Nutzungsrechte klären
  • Aufnahmen erstellen: Wahl von Zeitpunkt, Standort, Blickwinkel
  • Filme an Redaktionen abgeben
  • Negativfilme im Fotolabor entwickeln
  • Positiva, Vergrößerungen, Duplikate herstellen
  • Aufnahmen digitalisieren, Bilddateien per E-Mail versenden
  • freie Fotoreportagen bei Redaktionen und Bildagenturen anbieten

Beschäftigungsmöglichkeiten für Pressefotograf*innen bestehen insbesondere:

  • bei Fotoagenturen
  • bei Zeitungen, Zeitschriften, Verlage, Onlinemedien
  • freiberuflich

Der Beruf Pressefotograf*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Reportage, dokumentarische Fotografie
  • Veranstaltungsfotografie (Konzerte, Events, Sport)
  • persönliche/r Fotograf*in von öffentlichen Personen (z. B. Politiker*innen)
  • Social Media-Marketing (insb. Instagram, Blogs)
  • Digitale Bildbearbeitung und -gestaltung
  • Kriegs- und Krisenberichterstattung

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Abblende Auflösung Densitometer Digitaltechnik Fotolabortechnik Froschperspektive Pixel RAW Überblendung Vogelperspektive Weitwinkelaufnahme