Spediteur*in
Weiterbildung & Karriere
Spediteur*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und weiter zu entwickeln.
Weiterbildungseinrichtungen wie das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) führen für viele relevanten Themenbereiche Kurse und Lehrgänge durch, beispielsweise in kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Themenbereichen, Logistik-Management oder Kurse zu eLogistik.
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) bietet mit der BMÖ-Akademie eine spezialisierte Weiterbildungsakademie im Bereich Materialwirtschaft und Logistik mit zahlreichen relevanten Weiterbildungsangeboten.
Außerdem führen viele Speditionsunternehmen innerbetriebliche Kurse und Seminare zur beruflichen Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen durch.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsbereiche für Spediteur*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- Verkehrsgeographie
- speditionelles Rechnungswesen inklusive Zahlungsverkehr und Kreditwesen
- Speditions-, Transport- und Haftpflichtversicherungswesen
- Spediteurbedingungen, straßenverkehrs-, eisenbahn- und schifffahrtsrechtliche Vorschriften
- internationale Abkommen im Güterverkehr (CIM, CMR, ADR, AETR)
- speditionsrelevante EU-Rechtsvorschriften
- neue logistische Techniken und Systeme
- digitale Logistik- und Manipulationssysteme
- Lagerlogistik, Logistikmanagement
- Transport- und Logistiksoftware
- Zoll- und Transportabwicklung (national, EU, global)
- Gefahrengutverordnung für Transporte, Gefahrenguttransporte
- Betriebswirtschaft, Rechnungswesen
- Buchhaltung, Kostenrechnung, Controlling
- Digitale Anwendungen und Tools
- Datensicherheit, Datenschutz
- Fremdsprachen (insb. Ost-Sprachen, Russisch, Chinesisch)
- Energieeffizienz, Ressourceneffizienz
Methodenkompetenzen
- Informationsrecherche, Wissensmanagement
- Büromanagement, Administration
- Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung
- Kund*innenberatung, Kund*innenservice
- Abwicklung von Reklamationen
- Zeitmanagement
- Teamführung
Sozialkompetenzen
- interkulturelle Kompetenzen
- Kommunikationsfähigkeit
- Kunden-, Serviceorientierung
- Teamfähigkeit
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Spediteur*innen zu Team- und Gruppenleiter*innen, Büroleiter*innen, Abteilungs- und Bereichsleiter*innen oder Gebietesleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Weiterentwicklung zum/zur selbstständigen Spediteur*in ist möglich.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung möglich - z.B. auf betriebliche Fachabteilungen, nationale und internationale Regionen oder spezielle Zielgruppen.
Bei Absolvierung der erforderlichen Befähigungsprüfung ist die selbstständige Berufsausübung im Rahmen eines reglementierten Gewerbes möglich gegeben - siehe Menüpunkt Selbständigkeit.

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Beruf Spediteur*in sind derzeit folgende Bildungspfade beschrieben:
Weitere WKO-Bildungspfade findest du hier: WKO-Bildungspfade