Systemwissenschafter*in

Berufsbeschreibung

Systemwissenschafter*innen untersuchen Zusammenhänge und Wechselwirkungen von komplexen Systemen wie z. B. Umweltsysteme, technische Systeme oder Wirtschaftssysteme. Sie modellieren und simulieren diese Systeme am Computer, formulieren Gesetzmäßigkeiten und versuchen die Systemeigenschaften darzustellen, zu verbessern und zu optimieren. Systemwissenschafter*innen arbeiten an Universitäten und wissenschaftlichen Instituten, bei Banken und Versicherungen sowie im Bereich der öffentlichen  Verwaltung, wie z. B. Ministerien, Ämter oder Interessenvertretungen, Kammern und Umweltorganisationen.

Systemwissenschafter*innen arbeiten  interdisziplinär im Team mit verschiedenen Wissenschafter*innen und Assistent*innen z. B. aus den Bereichen Soziologie, Mathematik, Politikwissenschaft, Volkswirtschaft, Naturwissenschaften oder Informatik.

Systemwissenschafter*innen untersuchen, analysieren, modellieren und simulieren Systeme verschiedener Bereiche, wie z. B. Wirtschaftssysteme, Sozialsysteme oder Systeme in Biologie und Umwelt (Ökosysteme, Klima- und Wettersysteme). Im Bereich der Stadt- und Raumplanung wird das System "Mensch-Umwelt" erforscht.

Ziel der Systemanalysen ist es, die Eigenschaften, die Zusammenhänge und das Zusammenwirken der verschiedenen Faktoren eines Systems zu verstehen, das Systemverhalten zu erklären, um dieses im nächsten Schritt gestalten, steuern und prognostizieren zu können. Dabei werden Methoden der  Kybernetik, der mathematischen Modellierung sowie digitale Computersimulationen eingesetzt. Zu diesem Zweck entwickeln Systemwissenschafter*innen spezielle Softwareprogramme, mit denen systemwissenschaftliche Probleme bearbeitet und berechnet werden können.

Anwendung finden die Erkenntnisse bzw. die Modelle der Systemwissenschaften vor allem im Wirtschafts- und Sozialbereich sowie im Finanz- und Versicherungsbereich. Hier erarbeiten Systemwissenschafter*innen z. B. Risikoanalysen, Konjunkturprognosen (nationale und globale), Modelle zur Bevölkerungs- und Klimaentwicklung und dergleichen mehr. Auch im Bereich der Umwelttechnik und der Ökosystemwissenschaften finden Systemwissenschafter*innen spannende Betätigungsfelder. Dabei arbeiten sie  interdisziplinär im Team mit Spezialist*innen vor allem aus den Bereichen Soziologie, Volkswirtschaft,  Ökologie, Mathematik und Informatik zusammen.

Systemwissenschafter*innen arbeiten mit Computern, Laptops und verschiedenen Rechen-, Modellierungs- und Simulationsprogrammen. Dabei kommen zum Teil auch KI-gesteuerte Systeme zum Einsatz. Sie verwenden Datenbanken, Online-Archive und andere wissenschaftliche Unterlagen, wie z. B. Tabellen, Statistiken, Studien, Fachbücher, Fachzeitschriften und Handlexika. Außerdem hantieren sie mit den üblichen Bürogeräten wie Druckern, Scannern und Kopiergeräten, mit Telefonen, Mobiltelefonen und verwenden E-Mail, Internet- und Videotelefonie sowie Onlinemeeting-Tools und führen wissenschaftliche Datenbanken und Dokumentationen.

Systemwissenschafter*innen arbeiten an modern ausgestatteten Computerarbeitsplätzen in Büros und Arbeitszimmern sowie in Konferenz- und Besprechungszimmern. An Universitäten und Fachhochschulen halten sie sich in Hörsälen, Seminarräumen und Labors auf. Mitunter führen sie Dienstreisen zu Fachtagungen und Konferenzen ins Ausland; daher ist häufig eine gewisse Reisebereitschaft erforderlich.

Systemwissenschafter*innen arbeiten vor allem  interdisziplinär im Team mit wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Assistent*innen sowie mit Spezialist*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen wie z. B. Informatik, Mathematik, Computertechnik, Natur-, Gesellschafts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, insbesondere Soziologie, Politikwissenschaften, Volkswirtschaftslehre, siehe z. B.: Informatiker*in, Mathematiker*in, Computertechniker*in, Soziologe / Soziologin, Wirtschaftsforscher*in, Volkswirt*in, Ökologe / Ökologin.

Die Arbeit von Systemwissenschafter*innen kann auch stressig sein. Öfter ist zeitliche Flexibilität erforderlich und man muss in diesem Beruf auch mit Mehrarbeit und Überstunden rechnen.

  • komplexe Systeme, wie z. B. Umwelt-, Wirtschafts- und Ökosysteme untersuchen und analysieren
  • Systemanalysen im Bereich Raumplanung, Stadtplanung, Verkehrsplanung durchführen
  • Zusammenhänge und Wechselwirkungen der Systemfaktoren und Systemkomponenten (z. B. Mensch, Umwelt) erforschen
  • Systemeigenschaften und Systemverhalten beschreiben, Gesetzmäßigkeiten formulieren
  • Systeme am Computer modellieren und simulieren
  • dabei Methoden der angewandten Mathematik,  Statistik und  Kybernetik anwenden
  • Systemeigenschaften verbessern und optimieren
  • Systemeigenschaften steuern und prognostizieren
  • wissenschaftliche Unterlagen wie Tabellen, Statistiken, Fachbücher, Fachjournale und Onlinedatenbanken führen

Beschäftigungsmöglichkeiten für Systemwissenschafter*innen bieten insbesondere:

  • Universitäten, Fachhochschulen
  • Wirtschafts- und Sozialforschung und andere wissenschaftliche Institute
  • Unternehmensberatung / Wirtschaftsberatung
  • Banken und Versicherungsgesellschaften
  • Bereiche der öffentlichen Verwaltung, beispielsweise:
    - Umweltministerien
    - Wirtschaftsministerien
    - Ministerien für Transport und Verkehr
  • - Stadtverwaltungen

Der Beruf Systemwissenschafter*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Wirtschafts- und Unternehmensberatung
  • Mathematik, Wirtschaftsmathematik, Statistik
  • Organisationsentwicklung
  • Stadt- und Regionalentwicklung
  • Umweltsystemwissenschaften
  • Politikberatung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Big Data Demografie Digitale Transformation Konjunktur Künstliche Intelligenz Kybernetik Ökosystem Systemanalyse Systems Engineering