Tier-Physiotherapeut*in

Berufsbeschreibung

Tier-Physiotherapeut*innen führen Bewegungstherapien mit Kleintieren und Großtieren durch. Zu ihren "Kund*innen" zählen vor allem Katzen, Hunde, Pferde, aber auch Zoo- und Zirkustiere wie z. B. Elefanten, Ziegen, Tiger oder Giraffen. Sie sind sowohl in der  Prävention, nach Unfall oder Operationen, bei funktionellen und/oder strukturellen Störungen im Körper der Tiere als auch in der  Rehabilitation tätig.

Sie erkennen, analysieren und definieren funktionelle Probleme am Körper, insbesondere am Bewegungsapparat des Tieres, und erstellen auf Grundlage ihrer Diagnosen angepasste Therapiepläne, Übungen und physiotherapeutische Behandlungen. Sie führen sie bei ihren Kund*innen Heim- bzw. Stallbesuche durch und planen und koordinieren die Zusammenarbeit mit Tierärzten*innen, Tierpfleger*innen und anderen Fachkräften.

Tier-Physiotherapeut*innen arbeiten in Tierkliniken oder Tierarztpraxen, oder sind als Selbstständige in eigener Praxis tätig. Sie arbeiten im sowohl eigenständig als auch im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Assistenzkräften.

Tier-Physiotherapeut*innen führen Bewegungstherapien mit Kleintieren und Großtieren (z. B. Hunde, Katzen, Pferde) durch. Sie führen an diesen verschiedene tierphysiotherapeutische Untersuchungen und Beurteilung der Gelenksbeweglichkeit und erfassen und analysieren anhand verschiedener Tests den Zustand des Tieres. Auch Schmerzreaktionen des Tieres sowie die Passform von Ausrüstungen werden beurteilt. Bei ihrer Arbeit wenden sie Kenntnisse in  Anatomie, Physiologie,  Neurologie,  Pathologie und Biomechanik an.

Außerdem arbeiten sie auch mit ausgewählte Geräten und Methoden aus der Humanmedizin wie z. B. Elektrotherapie und medizinischen Ultraschall, die auch bei Tieren einsetzbar sind. Sie kennen die Grenzen der tierphysiotherapeutischen Möglichkeiten und erkennen, wann eine veterinärmedizinische Abklärung oder Behandlung nötig ist, und sind in der Lage, ansteckende Erkrankungen und Tierseuchen sowie Tierschutzverletzungen feststellen.

Tier-Physiotherapeut*innen analysieren tierärztliche Diagnosen, Krankengeschichten, Röntgenbilder oder Operationsberichte. Nach Diagnose der funktionellen Probleme, besprechen sie mit den Tierbesitzer*innen die Therapieziele und erstellen den Behandlungsplan. Je nach Krankheitsbild, gesetztem Ziel und allfälligen anderen Erkrankungen und Behandlungen wählen sie adäquate Therapieformen und Techniken aus. Neben manuellen (z. B. Weichteiltechniken, Gelenksmobilisationen, manuelle  Lymphdrainage) und apparativen Behandlungsmethoden setzen sie auch aktive Therapie und Heimübungen ein (z. B. aktive Bewegungsübungen). Dadurch werden Beweglichkeit, Kraft, Koordination, Gleichgewicht und Ausdauer der Tiere positiv beeinflusst.

Tier-Physiotherapeut*innen arbeiten mit Haustieren (Hunde, Katzen), sowie mit Nutztieren (z. B. Pferde, Ziegen) oder Zoo- und Zirkustieren. Im Umgang mit Tieren hantieren sie mit Hilfsmitteln wie etwa Tierspielzeugen und je nach Berechtigung auch mit Medikamenten und Heilbehelfen.

Für allgemeine Kommunikations- und Büroarbeiten bedienen sie Computer, Laptops oder Tablets sowie mit Telefonen und Mobiltelefonen und führen Listen, Terminkalender, Patient*innendatenbanken und Behandlungsprotokolle.

Tier-Physiotherapeut*innen arbeiten in wechselnden Arbeitsorten. Häufig besuchen sie ihre Kund*innen vor Ort und arbeiten dort mit den Tieren und ihren Besitzer*innen zusammen.
Ihre Arbeit ist körperlich anstrengend und erfordert Kraft, Beweglichkeit sowie auch Reaktionsfähigkeit. Der Umgang mit kranken, verletzten Tieren und den Tierbesitzer*innen kann mitunter auch psychisch belastend sein.

Darüber hinaus arbeiten sie in den Räumlichkeiten von Büros oder Tierarzt-Praxen. Sie arbeiten eigenständig sowie im Team mit Tierärzt*innen (siehe Tierarzt / Tierärztin), Tierpfleger*innen (siehe Tierpfleger*in (Lehrberuf)) oder z. B. auch mit Hundetrainer*innen oder Pferdewirt*innen.

  • Vorinformationen und Vorgeschichte des zu behandelnden Tieres erheben
  • tierärztliche Diagnosen, Krankengeschichten, Röntgenbilder und Operationsberichte lesen und interpretieren
  • physiotherapeutische Befunde des zu behandelnden Tieres erheben und dokumentieren
  • physiotherapeutische Behandlung des Tieres planen und dokumentieren
  • Nah- und Fernziele der Behandlung formulieren und dokumentieren
  • Behandlungsmaßnahmen, Therapiemethoden auswählen und dokumentieren
  • Behandlungsschritte planen und dokumentieren
  • Koordination mit Tierpfleger*innen und Tierärzt*innen
  • Qualitätsmanagement, Sauberkeit und  Hygiene sicherstellen
  • Betriebsbücher und Dokumentationen führen
  • öffentliche und private Tiergärten, Aquarien, Terrarien, Wildparks
  • Tierheime oder -kliniken, Tierpensionen
  • universitäre und außeruniversitäre Forschungsinstitute
  • Versuchslabors der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie

Der Beruf Tier-Physiotherapeut*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Klein- oder Großtiere / Haustiere / Nutztiere
  • Tier-Anatomie, Physiologie
  • Neurologie, Biomechanik
  • Tierfütterung, Tierernährung
  • Veterinärmedizin, Seuchen, Krankheiten
  • Tierverhalten, Tierpsychologie
  • Qualitätsmanagement, Sauberkeit, Hygiene

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Physikalische Therapie / Physiotherapie Veterinärmedizin Zoologie