Umweltanalytiker*in

Andere Bezeichnung(en):
Umweltchemiker*in

Berufsbeschreibung

Umweltanalytiker*innen arbeiten für Betriebe oder für öffentliche Kontrolleinrichtungen, für die sie die Werte der  Emission von Schadstoffen und Umweltgiften analysieren. Sie messen beispielsweise die Auswirkungen von Industrieanlagen oder Bergbautätigkeiten auf Wasser, Luft und Boden, Menschen, Pflanzen und Gebäude. Sie untersuchen aber z. B. auch den durch Verkehr und Industriebetriebe verursachten Lärm oder die Abwässer von Industrieanlagen auf Grundwasserbelastungen. Bei ihrer Arbeit achten sie vor allem auf die Vorgaben der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Verunreinigungen von Luft, Wasser und Boden.

Umweltanalytiker*innen arbeiten eigenständig sowie im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Expert*innen und Spezialist*innen.

Umweltanalytiker*innen beschäftigen sich hauptsächlich mit der Untersuchung und Bewertung von Umweltproben, um die Qualität von Wasser, Boden und Luft zu überwachen und Schadstoffe aufzuspüren. Sie entnehmen Proben aus verschiedenen Umweltbereichen und bereiten diese für die Laboranalyse vor. Mit modernen Analyseverfahren wie Gaschromatographie und Massenspektrometrie bestimmen sie die Konzentration von Schadstoffen, wie Schwermetallen, Pestiziden oder organischen Verbindungen, und erfassen relevante Umweltdaten. Diese Daten werden im Rahmen von Berichten und Gutachten ausgewertet und dokumentiert, um belastbare Aussagen zur Umweltqualität zu treffen und Umweltbelastungen zu beurteilen.

Darüber hinaus übernehmen Umweltanalytiker*innen Aufgaben der Umweltüberwachung und -kontrolle, indem sie regelmäßige Prüfungen durchführen, um die Einhaltung gesetzlicher Umweltstandards zu gewährleisten. Sie analysieren Emissionen und Abwässer, insbesondere in Industrieanlagen, und tragen damit zur Vermeidung und Minimierung von Umweltschäden bei. In Zusammenarbeit mit Behörden und Unternehmen identifizieren sie potenzielle Umweltrisiken und entwickeln Maßnahmen zur Risikominimierung und zur Einhaltung der Umweltvorschriften.

Ein weiterer zentraler Aufgabenbereich ist die Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Umweltmanagementsystemen. Hier leisten Umweltanalytiker*innen durch fundierte Umweltanalysen einen wichtigen Beitrag, um Unternehmen dabei zu unterstützen, eine nachhaltige und umweltschonende Betriebsführung zu etablieren. Auch in der Forschung sind sie tätig, wo sie Projekte zur Untersuchung der Schadstoffverbreitung und zur Verbesserung der Umweltqualität begleiten und neue Analyseverfahren weiterentwickeln.

Umweltanalytiker*innen arbeiten mit diversen Lösungen, Säuren, Laugen, (an-)organische Substanzen und Rohstoffen. Sie setzen verschiedene Messinstrumenten ein, um Umweltdaten aus Luft, Boden und Wasser aufzunehmen. Bei der Auswertung der Daten hantieren sie mit labortechnischen Geräte wie z. B. Mikroskopen und Zentrifugen. Zur Auswertung und Modellierung der gewonnen Daten verwenden sie Computer/Laptops und spezielle Softwareprogramme. Sie führen Versuchsprotokolle, Datenbanken und Archive und lesen Handlexika und Fachjournale.

Bei der Arbeit im Labor tragen sie aus Hygienegründen sowie zum Schutz vor giftigen  Chemikalien Arbeits- und Schutzkleidung, wie Laborkittel, Schutzbrillen, Handschuhe und mitunter auch Mundschutz.

Umweltanalytiker*innen arbeiten vorwiegend in Forschungs- und Prüflabors. Weiters halten sie sich in Büros und Besprechungszimmern auf oder sind zur Entnahme von Proben im Freien unterwegs. An Universitäten sind sie zudem in Hörsälen, Seminarräumen und Schulungslabors tätig. In Industriebetrieben arbeiten sie zusätzlich in Produktionshallen sowie in Abteilungen zur Qualitätsprüfung und Qualitätssicherung.

Umweltanalytiker*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften, z. B. aus den Bereichen Umwelt und Abfallwirtschaft (z. B. Deponiewart*in, Energietechniker*in, Entsorgungs- und Recyclingfachkraft (Lehrberuf), Abwassertechnik (Lehrberuf)) und haben Kontakt zu Mitarbeiter*innen von Ämtern und Behörden.

  • Proben aus verschiedenen Umweltbereichen wie Wasser, Boden, Luft entnehmen
  • Proben für die Analyse im Labor vorbereiten
  • Proben auf Schadstoffe untersuchen
  • Schadstoffkonzentrationen in Wasser-, Boden- und Luftproben bestimmen
  • Analyseverfahren wie Gaschromatographie und Massenspektrometrie anwenden
  • Daten über Umweltbelastungen erfassen und auswerten
  • Umweltberichte und Gutachten erstellen
  • Umweltüberwachungen und -kontrollen durchführen
  • Einhaltung gesetzlicher Umweltstandards überprüfen
  • Emissionen und Abwässer von Industrieanlagen analysieren
  • Behörden und Unternehmen über Umweltrisiken beraten
  • Umweltrisiken identifizieren
  • Lösungen zur Risikominimierung entwickeln
  • Umweltmanagementsysteme unterstützen und optimieren
  • Forschungsprojekte zur Umweltqualität und Schadstoffverbreitung begleiten
  • Umweltanalysen für Umweltverträglichkeitsprüfungen durchführen
  • technische Berichte und Empfehlungen zur Verbesserung der Umweltqualität verfassen

Beschäftigungsmöglichkeiten für Umweltanalytiker*innen bieten unter anderem:

  • Umwelt- und Chemielabore
  • Unternehmen der Chemieindustrie, des Bergbaues, der Abfall- und Abwasserwirtschaft
  • Produktionsbetriebe zahlreicher anderer Branchen
  • Forschungseinrichtungen, Universitäten
  • Kontrolleinrichtungen und Behörden (Ämter, Ministerien usw.)
  • Beratungsunternehmen

Der Beruf Umweltanalytiker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • verschiedene Branchenschwerpunkte, Produkte, Verfahren
  • Labor-Organisation, Labormanagement, Laborautomation
  • Biotechnologie, Biochemie, Pharmatechnologie
  • Gentechnik, Molekularbiologie
  • Analyseverfahren, Datenauswertung, Big Data
  • wissenschaftliche Dokumentation, elektronisches Datenmanagement (EDM)

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Chemikalien Emission Immission Umweltanalytik