Verkehrsplaner*in

Andere Bezeichnung(en):
Straßenplaner*in, Straßen- und Infrastrukturplaner*in

Berufsbeschreibung

Verkehrsplaner*innen entwerfen Straßen- und Schienenwege des Personen- und Güterverkehrs wie z. B. Autobahnen, Schnellstraßen, Umfahrungen, Radwege). Sie planen neue Verkehrswege oder den Um- und Ausbau von bestehenden. Dabei beachten sie technische, wirtschaftliche und soziale/demografische Kriterien wie Bevölkerungsentwicklung, Urbanisierung usw.

Die Verkehrsplanung ist zukunftsorientiert und muss das immer stärker werdende Verkehrsaufkommen der nächsten Jahrzehnte einkalkulieren. Zu diesem Zweck erstellen Verkehrsplaner*innen Verkehrsprognosen, Studien und Statistiken. Im urbanen (städtischen) Bereich planen sie neben Lärm- und Umweltschutzmaßnahmen auch Projekte, die zur Verbesserung der Lebensqualität und der Verkehrsberuhigung beitragen.

Verkehrsplaner*innen arbeiten im Team mit Spezialist*innen wie Raum- und Städteplaner*innen, Vermessungstechniker*innen, Bautechniker*innen usw. Sie kommunizieren mit Ämter und Behörden, mit Interessensvertretungen, Bürger*inneninitiativen und politischen Parteien.

Die Verkehrsplanung umfasst verkehrstechnische und infrastrukturelle Maßnahmen und Projekte wie die Neuanlegung von Straßen und Autobahnen, den Aus- und Umbau von bestehenden Verkehrswegen (z. B. Verbreiterung von Autobahnspuren, Neugestaltung von Autobahnkreuzungen, von Zu- und Abfahrten), aber auch die Planung von Radwegen und Fußgängerzonen.

Im Rahmen ihrer Planungsarbeiten erfassen sie demographische und wirtschaftliche Entwicklungen (Bevölkerungswachstum, Urbanisierung) sowie Prognosen zu Verkehrsaufkommen und Verkehrsdichte. Insbesondere hat die Verkehrsplanung für den städtischen Bereich die Aufgabe, Straßen- und Schienenwege für einen reibungslosen Verkehr (Vermeidung von Staus und Überlastung) auf lange Sicht sicherzustellen.
Zu diesem Zweck entwickeln sie in Zusammenarbeit mit anderen Spezialist*innen aus Raum- und Stadtplanung zukunftsorientierte Verkehrskonzepte wie Umfahrungen, Lärmschutz, Verbreiterung von Autobahnspuren, den Ausbau von U-Bahnstecken und anderen städtischen Schienennetzen und vieles mehr.

Auf Basis ihrer Studien und Daten erstellen sie anhand spezieller Softwareprogramme Computersimulationen und -modelle, welche sie mit den politischen Entscheidungsträger*innen (Ämter und Behörden, Ministerien für  Infrastruktur und Verkehr) sowie mit Bürgerinitiativen und Anrainer*innen besprechen. Neben Kriterien wie Wirtschaftlichkeit und Effizienz stehen Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer im Vordergrund der planerischen Überlegungen.
Wird ein Projekt genehmigt, arbeiten Verkehrsplaner*innen gemeinsam mit Tiefbautechniker*innen, Vermessungstechniker*innen und anderen Spezialist*innen an der technischen Realisierung.

Verkehrsplaner*innen arbeiten mit Computern/Laptops, facheinschlägigen Softwareprogrammen (z. B.  CAD,  BIM) zur Erstellung von Plänen, Computersimulationen und -modellen und zur Auswertung von statistischen Daten. Darüber hinaus verwenden sie auch händische Zeichengeräte, Zeichenboards, Lineale, Zirkel, Schablonen und dergleichen und hantieren mit den üblichen Bürogeräten wie Druckern, Scannern und Kopiergeräten. Sie lesen und verwenden technische Unterlagen, Fachbücher und Fachjournale, Studien und Statistiken und kommunizieren über (Mobil-)Telefone, E-Mail, Internet, Videotelefonie- oder Onlinemeeting-Tools.

Verkehrsplaner*innen arbeiten vorwiegend in Planungsbüros (z. B. im öffentlichen Dienst oder in der betrieblichen Bauwirtschaft) sowie auf den Baustellen vor Ort. Sie arbeiten im Team mit Spezialist*innen wie z. B. Verkehrsökonom*innen, Kulturtechniker*innen, Vermessungstechniker*innen, Bautechniker*innen sowie mit verschiedenen Fach- und Assistenzkräften des Bauwesens.
Sie kommunizieren mit Mitarbeiter*innen von Ämtern, Ministerien und Behörden sowie mit politischen Entscheidungsträger*innen ( Politiker*innen), Anrainer*innen und Bürger*inneninitiativen.

Verkehrsplaner*innen arbeiten immer wieder auch im Freien und dabei bei unterschiedlichen Wetterbedingungen. Auch eine gewisse Mobilität ist erforderliche, da die Baustelle immer wieder wechseln. Sie sollten außerdem zeitlich flexibel sein, da in den Planungsphasen auch Mehrarbeit und Überstunden erforderlich sein können.

  • Verkehrsaufkommen in einem bestimmten Gebiet erfassen
  • zukünftiges Verkehrsaufkommen prognostizieren, demographische Erhebungen durchführen
  • Verkehrsverhalten von Verkehrsteilnehmer*innen analysieren
  • Nutzungsdichte öffentlicher Verkehrsmittel erheben
  • spezielle IT-Programme verwenden ( CAD, statistische Programme,  BIM)
  • Verkehrsunfälle statistisch analysieren
  • Verkehrskonzepte entwickeln z. B. Straßen- und Schienenausbau-, Verkehrsregulierungskonzepte
  • mit Tiefbau- bzw. Straßenbauunternehmen zusammenarbeiten
  • bei der Flächenwidmungsplanung mitarbeiten
  • Umweltverträglichkeitsgutachten erstellen, Verbesserungsvorschläge für gesetzliche Regelungen ausarbeiten
  • Pressearbeit, Bürgerbeteiligungsmaßnahmen koordinieren, mit politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten
  • öffentliche Institutionen wie Straßenbauämter, Verkehrsministerien
  • Planungsbüros, Ziviltechnikbüros
  • technische Universitäten und Forschungseinrichtungen

Der Beruf Verkehrsplaner*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Raumplanung
  • Städteplanung, Urban Studies
  • Infrastrukturentwicklung und -management
  • Vermessungstechnik
  • Umweltsystemwissenschaften
  • Projektmanagement, Projektleitung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 CAD Infrastruktur Operations Research Telematik Urbanistik

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