Kraftfahrzeugtechnik

English: Motor vehicle engineering (Motor vehicle engineer)

Berufsbeschreibung

Der Lehrberuf Kraftfahrzeugtechnik wurde mit 1. Mai 2009 durch den Modullehrberuf Kraftfahrzeugtechnik ersetzt. Aktuelle Berufs- und Ausbildungsbeschreibungen findest du unter:

Kraftfahrzeugtechniker*innen arbeiten in KFZ-Werkstätten und führen verschiedene Wartungs- und Reparaturarbeiten an Kraftfahrzeugen durch. Eigenständig oder im Team bauen sie schadhafte und unbrauchbar gewordene Teile aus und ersetzen diese durch neue. Sie nehmen Einstellungen am Motor, an den Bremsen, an der Lenkung oder an der Lichtanlage vor und führen das für Kraftfahrzeuge gesetzlich vorgeschriebene Service ("Pickerlprüfung") durch. Bei ihrer Arbeit hantieren sie mit elektronischen Mess- und Prüfgeräten, aber auch mit Handwerkzeugen wie Schraubenzieher, Schraubenschlüssel, Feilen, Zangen usw.

Die Kraftfahrzeugtechnik hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Moderne Sicherheitstechnik (z. B.  ABS, Airbag) und immer mehr Elektronik (z. B.  Bordcomputer, vollautomatische Klimaanlagen, Fenster- und Türöffner, CD-Anlagen) sind mittlerweile fester Bestandteil in modernen Kraftfahrzeugen.

Bevor Kraftfahrzeugtechniker*innen mit den Reparatur- und Servicearbeiten beginnen, suchen sie systematisch nach Störungen und Defekten. Sie finden die Ursachen von Schäden und Funktionsstörungen am Fahrzeug heraus, in dem sie mit verschiedenen Messgeräten und Vorrichtungen die wichtigsten Teile am Fahrzeug überprüfen. Es werden z. B. Hörkontrollen am Motor durchgeführt, am Bremsprüfstand testen sie die Bremsanlage.

Am Abgasmessstand werden die Schadstoffwerte der Auspuffanlage gemessen und bei Überschreiten der gesetzlich vorgegebenen Toleranzgrenze die Ursachen ermittelt und behoben (z. B. eine schlecht eingestellte Zündanlage durch Reinigung der Zündkerzen und Prüfung des Zustandes der Elektroden neu einstellen). Am Motorprüfstand werden die Einstellungen des Motors, des Vergasers und der Zündanlage getestet. Sie führen Reifenwechsel und Ölwechsel durch und stellen Sicherheitszertifikate ("Pickerl") aus. Eine wichtige Aufgabe von Kraftfahrzeugstechniker*innen ist weiters die Beratung und Information ihrer Kund*innen über die Möglichkeiten und Funktionen der Fahrzeuge und deren sichere Handhabung und Wartung.

Kraftfahrzeugstechniker*innen hantieren mit Handwerkzeugen wie z. B. Schraubenzieher und -schlüssel, Zangen, Hämmer, Feilen, Bohrer, Messwerkzeuge, Kerzenschlüssel, Schrauben und Kabel sowie mit verschiedenen Maschinen und Vorrichtungen: Hebebühnen, Wagenheber, Drehmaschinen, Rundschleifmaschinen, Bohrmaschinen, Fräsmaschinen etc. Immer wichtiger werden elektronische Mess- und Prüfgeräte.

Bei ihrer Arbeit verwenden sie weiters diverse Hilfsmaterialien und Hilfsmittel wie z. B. Kühlmittel, Lötmittel, Schmiermittel, Isoliermaterial, Batteriesäure, destilliertes Wasser und Ersatzteile wie Starterbatterien, Generatoren, Starterersatzteile, Zündkerzen, Kondensatoren, Glühbirnen und Dichtungsringe.

Kraftfahrzeugtechniker*innen arbeiten in Werkstätten und Hallen von KFZ-Betrieben aber auch in der Kraftfahrzeugindustrie und in verschiedensten Unternehmen mit eigenem großem Fuhrpark. Je nach Auftrag und Umfang arbeiten sie eigenständig oder im Team mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen. Zu ihren Berufskolleg*innen gehören vor allem Karosseriebautechniker*innen und Kraftfahrzeugelektriker*innen (siehe z. B. Karosseriebautechnik (Lehrberuf)).

  • technische Unterlagen (Baupläne, Schaltpläne etc.) lesen und interpretieren
  • Schäden am Kraftfahrzeug durch Überprüfen der wichtigsten Teile und Komponenten (Fahrgestell, Motor, Karosserie) feststellen, Fehlerdiagnosen durchführen
  • Materialien, Ersatzteile, Werkzeuge und Hilfsmittel auswählen und beschaffen
  • Reparaturarbeiten an mechanischen und elektrischen Teilen des Fahrzeuges durchführen
  • Teile, die einer starken Beanspruchung ausgesetzt sind (z. B. Zündkerzen, Luftfilter) austauschen
  • Werkstoffe wie Metallteile, Bleche und Kunststoffteile bearbeiten: Messen, Feilen, Sägen, Bohren, Senken, Reiben, Gewindeschneiden, Schweißen, Schleifen und Trennschleifen
  • regelmäßige Servicearbeiten wie "Pickerlprüfung" durchführen: Motor, Bremsen, Lichtanlagen, Abgaswerte etc. an entsprechenden Prüfständen und mit verschiedenen Messgeräten kontrollieren, Ergebnisse dokumentieren
  • Kund*innen über die Handhabung und Wartung der Fahrzeuge beraten und informieren
  • Arbeitsprotokolle, Wartungs- und Serviceprotokolle, Kund*innenkarteien führen
  • gewerbliche Kraftfahrzeugwerkstätten
  • Unternehmen der Kraftfahrzeugindustrie
  • Fuhrparks öffentlicher Einrichtungen und Verkehrsbetriebe
  • Unternehmen (insb. Transportunternehmen) mit eigenem großem Fuhrpark

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 ABS Frontantrieb Hydraulik Intelligente Systeme Pneumatik