Amtsvormund (m./w./d.)

Andere Bezeichnung(en):
Rechtsführsorger*in, Jugendreferent*in

Berufsbeschreibung

Amtsvormunde (m./w./d.) arbeiten in sozialen Einrichtungen von Bund, Ländern und Gemeinden (meistens Jugendämtern) und haben die Aufgabe, unmündige Personen rechtlich zu vertreten. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Kinder, deren Eltern nicht in der Lage sind, ihre Vormundschaft auszuüben, entmündigte Personen oder minderjährige Asylwerber*innen. Die Amtsvormunde vertreten ihre  Klient*innen in rechtlichen und geschäftlichen Belangen, sie kümmern sich z. B. darum, dass Fristen eingehalten werden und Zahlungen termingerecht erfolgen. Sie haben Kontakt zu ihren Kolleg*innen sowie zu Fachkräften aus den Berufsbereichen Recht, Gesundheit und Soziales (z. B. Jurist*innen, Ärzt*innen, Sozialarbeiter*innen oder Psycholog*innen, die Gutachten erstellen).

Die Hauptaufgabe der Amtsvormunde (m./w./d.) – auch Rechtsfürsorger*in (Berufsbezeichnung in Wien) oder Jugendreferent*in (Berufsbezeichnung in der Steiermark) genannt – besteht in der Wahrnehmung der Interessen ihrer  Klient*innen, das sind Personen, für die ein Vormund bestellt ist (auch Mündel genannt). Dabei handelt es sich in der Regel um Kinder, Jugendliche oder unmündige Erwachsene. Sie vertreten die Interessen ihrer Mündel vor Gericht, vor Ämtern (wie z. B. Sozial- und Jugendämter) und Serviceeinrichtungen (z. B. Arbeitsmarktservice), erledigen für sie Zahlungen und diverse Bankgeschäfte und führen für sie die Vermögensverwaltung.

Weitere Aufgaben der Amtsvormunde (m./w./d.) umfassen die regelmäßige Überprüfung der für die Mündel vorgesehenen Unterhaltsbeiträge, das Setzen von Fristen, das Evidenzhalten und Wahrnehmen von Fristen, Terminen und dergleichen mehr.

Als Sachbearbeiter*innen auf Jugendämtern arbeiten Amtsvormunde (m./w./d.) mit Unterlagen und Akten, lesen und verwenden Fach- und Handbücher, Gesetzestexte, Richtlinien und Verordnungen. Sie verwenden die üblichen Büro- und Kommunikationsgeräte wie Computer und Laptops, Drucker,  Scanner, Kopiergeräte und (Mobil-)Telefone.

Amtsvormunde (m./w./d.) arbeiten in den Räumlichkeiten von sozialen Einrichtungen, Jugendämtern und Gemeindeämtern sowie im Außendienst bei ihren  Klient*innen (Mündel) oder vor Gericht. Die Arbeit als Amtsvormund (m./w./d.) erfordert oft eine enge Zusammenarbeit mit Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen oder Jurist*innen.

  • Klient*innen (Mündel) wie z. B. Minderjährige und Entmündigte gesetzlich vertreten
  • Bankgeschäfte und Vermögensverwaltung für die Mündel führen
  • gesetzliche Vertretung bei der Festsetzung und Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen übernehmen
  • gesetzliche Vertretung zur Wahrung und Durchsetzung sonstiger rechtlicher und finanzieller Interessen der Mündel durchführen
  • die gesetzliche Vertretung für minderjährige unbegleitete Geflüchtete und Asylwerber*innen übernehmen (d. h. für minderjährige Geflüchtete und Asylwerber*innen ohne Erziehungsberechtigte)
  • in Rechtsfragen Auskunft geben, beraten und Hilfestellung leisten
  • Bestimmungen der  Amtsverschwiegenheit und des Datenschutzes einhalten
  • Unterhaltszahlungen wie Alimente, Pflegegeld, Sozialhilfe und andere Kostenbeiträge verwalten
  • Ansuchen um Gewährung von Pflegegeld, Alimente, Sozialhilfe usw. durchführen
  • Unterlagen, Akten und Klient*innen/Mündel-Karteien führen

Amtsvormunde (m./w./d.) üben ihre Tätigkeit als Sachbearbeiter*innen des gehobenen Verwaltungsdienstes aus. Sie werden bei

  • Jugend- und Gemeindeämtern sowie
  • sozialen Einrichtungen von Bund, Länder und Gemeinden beschäftigt.

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 E-Government Kuratel Unterhaltsbemessung Unterhaltspflicht Vertretungsbefugnis

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