Augenoptiker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten facheinschlägige Weiterbildungsmöglichkeiten z. B. in den Bereichen Optik, Feinoptik, optische Geräte und Instrumente, im Bereich Kundenberatung, Qualitätsmanagement oder zu kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Themen wie Unternehmensführung, Buchhaltung, Controlling, Marketing usw.; siehe beispielsweise die aktuellen Kursbücher des Berufsförderungsinstitutes (BFI) sowie des Wirtschaftsförderungsinstitutes (WIFI).
Auch die Innung der Augenoptiker bietet Weiterbildungskurse, etwa Kurse zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung "Augenoptik" und "Kontaktlinsenoptik" an. Danach kann zusätzlich die Befähigungsprüfung zum/zur Kontaktlinsenanpasser*in absolviert werden.
In vielen Betrieben der Augenoptik werden zur beruflichen Weiterbildung der Mitarbeiter*innen innerbetriebliche Kurse zur Schulungen durchgeführt.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere Technische Lehranstalt, HTLs) - siehe z. B. Aufbaulehrgang für Optometrie.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsthemen für Augenoptiker*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
neue Materialien und Brillentechnologien
Kontaktlinsenanpassung, Kontaktlinsenberatung
Moden und Trends
Produktneuheiten, Produktschulungen
Sport- und Freizeitbrillen, Spezialbrillen und -gläser
augenoptische Mess- und Prüfgeräte, Schleifgeräte
Feinoptik, optische Geräte der Labortechnik
medizinische Fachbegriffe
Medizinrecht
Energie- und Ressourceneffizienz
Lebenszyklen und Produktkreisläufe
Datensicherheit, Datenschutz
Umgang mit betriebsspezifischen digitalen Tools und Anwendungen
E-Commerce
Betriebswirtschaft, Buchhaltung, Kostenrechnung
Einkauf und Bestellwesen
Lagerhaltung, Lagerlogistik
Marketing und Werbung
Verkaufsflächengestaltung, Warenpräsentation
Methodenkompetenzen
Kund*innenberatung und -betreuung, Verkaufsberatung
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen (z. B. Meistermeisterprüfung) können Augenoptiker*innen zu Teamleiter*innen, Abteilungsleiter*innen, Filialleiter*innen bis hin zu Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifikation zum*zur Lehrlingsausbilder*in stellt eine berufliche Weiterentwicklung dar.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch fachliche Spezialisierung beispielsweise auf Einzel- und Spezialanfertigung oder Kontaktlinsenberatung und -anpassung möglich und damit eine Fachkarriere und Entwicklung in eine Expert*innenrolle.
Eine selbstständige Berufsausübung ist bei Vorliegen der erforderlichen Meister- bzw. Befähigungsprüfung im Handwerk der Augenoptik oder im Gewerbe Kontaktlinsenoptik möglich.
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Augenoptik sind derzeit folgende Bildungspfade beschrieben:
Ausbildung ist berufsbegleitend möglich sowie im Rahmen der Bildungskarenz.
Kosten: EUR 1.950,00
Zielgruppe: Personen, die neben- oder hauptberuflich als Sehtrainer*innen (Prävention) und Dipl. Augentrainer*innen (Regeneration) tätig werden wollen; auch als Zusatzausbildung für Optiker*innen und Therapeuten*innen geeignet
Das Ziel dieses zukunftsorientierten Lehrgangs ist es, Menschen mit der nötigen Kompetenz auszustatten, um haupt- oder nebenberuflich den Beruf des/der Augentrainers*in ausführen zu können. Als Dipl. Augentrainer*in verstehen sich die Absolvent*innen als Begleiter*innen und Wegweiser*innen. Sie setzen Impulse und führen die Menschen auf den richtigen Weg, um ihr Augenlicht zu erhalten, zu stärken bzw. signifikant zu verbessern.
inhaltliche Beschreibung:
Die Teilnehmer*innen erwerben international anerkanntes Fachwissen zur Prävention und Sehkraftstärkung sowie ganzheitliche Ansätze zur Regeneration. Durch die umfangreiche und professionell aufgebaute Ausbildung ist es den Absolventen*innen möglich, für jeden Klienten/jede Klientin ein individuell maßgeschneidertes Konzept zu erstellen. Der besondere Benefit liegt außerdem in der Persönlichkeitsbildung, um Workshops, Seminare und Fachvorträge gestalten zu können. Ein eigens dafür konzipiertes Rhetorik- sowie Marketing-Training rundet dieses wertvolle Ausbildungssegment ab.
Was erwartet die Teilnehmer*innen?
810 Seiten ausgearbeitete Fachskripte
52 Anleitungs-Videos und verschiedene Audio-Einheiten im Selbststudium
Professionell aufbereitete Power-Point-Präsentation für eigene Vorträge
2 Präsenztage in der Akademie bzw. entsprechendes Mentoring
Begleitung während der ganzen Ausbildungszeit per E-Mail bzw. telefonisch
Kontrolle der Check-Ups sowie Betreuung der Diplomarbeit uvm.
Die Befähigungsprüfung besteht aus fünf Modulen, die getrennt zu beurteilen sind. Die Reihenfolge der Ablegung der Module bleibt den Prüfungskandidat*innen überlassen. Ebenso bleibt es den Prüfungskandidat*innen überlassen, bei einem Prüfungsantritt nur zu einzelnen Prüfungsmodulen anzutreten.
Voraussetzungen Antrittsvoraussetzung für die Befähigungsprüfung ist die Vollendung des 18. Lebensjahres.
Werden entsprechende Nachweise erbracht (z. B. über eine einschlägige Lehrabschlussprüfung) können bestimmte Prüfungsteile entfallen.
Zielgruppe Optiker*innen, die die Ablegung der Befähigungsprüfung anstreben.
Abschluss Zeugnis über den jeweils abgelegten Prüfungsteil
Berechtigungen Selbstständige Berufsausübung im reglementierten Gewerbe "Kontaktlinsenoptik".
Zusatzinfo
Bitte beachte: Es ist nicht für jedes Gewerbe in jedem Bundesland eine Prüfungskommission vorgesehen.
Meisterprüfungsstelle der Wirtschaftskammer Tirol Egger-Lienz-Straße 118 6020 Innsbruck
Zugangsberechtigung: Jede Person, die das 18. Lebensjahr vollendet hat, also eigenberechtigt ist, darf zur Meisterprüfung antreten.
Bei Nachweis einschlägiger Ausbildungen (einschlägiger Lehrabschluss, Abschluss entsprechender berufsbildender Schulen, Universitäts- oder Fachhochschulstudien etc.) entfallen einzelne Prüfungsteile oder ganze Module.
Abschluss
HandwerksmeisterIn Augenoptik
Berechtigungen selbstständige Berufsausübung im Rahmen des reglementierten Gewerbes/Handwerks Augenoptik
Beschreibung
Mit der Gewerberechtsnovelle 2002 wurde ein modulares Prüfungssystem eingeführt.
Die Meisterprüfungen bestehen damit aus fünf Modulen:
Modul 1: fachlich-praktischer Teil A und B (Teil A wird durch eine einschlägige Lehrabschlussprüfung ersetzt)
Modul 2 - fachlich-mündlicher Teil A und B (Teil A wird durch eine einschlägige Lehrabschlussprüfung ersetzt)
Modul 3 - fachlich-schriftlicher Teil
Modul 4: Ausbilderprüfung
Modul 5: Unternehmerprüfung
Eingeschränkter Prüfungsumfang
§ 3. (1) Das Modul 1 besteht aus einem Teil A und einem Teil B. Das Modul 1 ist ein einheitlicher Gegenstand.
(2) Teil A wird durch folgende einschlägige Lehrabschlussprüfung ersetzt:
a) Lehrabschlussprüfung der Augenoptiker (BGBl. Nr. 2/181/2000, Teil II)
Zusatzinfo
Bitte beachte: Es ist nicht für jedes Gewerbe in jedem Bundesland eine Prüfungskommission vorgesehen.
Meisterprüfungsstelle der Wirtschaftskammer Tirol Egger-Lienz-Straße 118 6020 Innsbruck
Abgeschlossene Berufsausbildung (Lehrabschlussprüfung) im Gewerbe Augenoptik.
Abschluss: Teilnahmebestätigung
Antritt zur Meisterprüfung bei der WK-Tirol
Berechtigungen: Antritt zur Meisterprüfung Augenoptiker*in und bei erfolgreicher Absolvierung gewerbliche Berufsausübung als Augenoptiker*in
Info:
Der Kurs ist eine theoretische und praktische Vorbereitung auf die Meisterprüfung Augenoptik. Durch den modularen Aufbau ist der duale Lehrgang besonders für Berufstätige geeignet. Unser Vorbereitungskurs orientiert sich inhaltlich an der Prüfungsordnung (gültig ab 01.12.2024).
Abgeschlossene Lehrabschlussprüfung im Gewerbe Augenoptiker*in, Belastungsfähigkeit, Lernwille und hohe Selbstmotivation.
Abschluss: Meister*in Augenoptiker*in
Berechtigungen: Antritt zur Meisterprüfung Augenoptiker*in und bei erfolgreicher Absolvierung gewerbliche Berufsausübung als Augenoptiker*in
Info:
in Blöcken zu je 1 bis 2 Wochen; insgesamt 19 Wochen (12 Blöcke) über ca. 2,5 Jahre
Neben den Präsenzphasen sind begleitende e-Learning-Einheiten zu absolvieren. Gesamtumfang der Ausbildung beläuft sich auf 1.202 Übungseinheiten.
Kosten: EUR 23.814,00 inkl. USt
Inhalte u. a.:
Geometrische Optik
Physikalische Optik
Visuelle Optik inkl. Kontaktlinsen
Optische Instrumente
Optik am Arbeitsplatz
Sehen im Alter
Refraktonsbestimmung für Brillen, Kontaktlinsen und Sehbehelfe
Low Vision
Augenbewegung und Binokularsehen
Theorie und Praxis des Anpassens von Kontaktlinsen
Allgemein Mikrobiologie und Immunologie, Sterilisation, Desinfektion, Hygiene
Versorgungsmäßige Betreuung der Kontaktlinsenträger
Optik der Kontaktlinsen
Untersuchungstechnikg
Kinderoptometrie
Refraktive Chirurgie
Allgemeine Anatomie, Histologie und Neurologie
Allgemeine Physiologie und Biochemie
Allgemeine Pathologie und Beschwerden
Anatomie und Physiologie des Auges
Abnormale okuläre Bedingungen, Grundkenntnisse der Pathologie