Der Begriff "Choreografie" setzt sich zusammen aus den griechischen Bezeichnungen für "Tanz" und "schreiben" und stand ursprünglich für die schriftliche Fixierung eines Tanzes. Im 20. Jahrhundert bekam der Begriff eine weitere Bedeutung. Choreografie umfasst heute alle Prozesse von der Komposition bis zur schöpferischen Gestaltung und Einarbeitung von tänzerischen Bewegungsabläufen.
Zu Beginn einer Neuinszenierung erarbeiten Choreograf*innen ein Arbeitskonzept. Sie sprechen dieses Konzept und die dafür ausgewählten Musikpartituren mit den Regisseur*innen, künstlerischen Leiter*innen, Dirigent*innen und Komponist*innen ab. In Hinblick auf die Bühnengestaltung wird das Konzept auch mit den Bühnenbildner*innen abgestimmt. Choreograf*innen machen Besetzungsvorschläge und sind an der Auswahl von Tänzer*innen, Trainingsleiter*innen und Ballettmeister*innen beteiligt. Darüber hinaus nehmen sie die Haupt- und Generalproben ab.
Im Laufe der Proben arbeiten sie gemeinsam mit den Tänzer*innen die Interpretation der Rollen und die Bewegungsabläufe heraus. Choreograf*innen studieren Ballett- sowie klassische und moderne Tanzaufführungen ein, aber auch kleinere Balletteinlagen und tänzerische Elemente für Opern, Operetten, Musicals, Film und dergleichen. Wichtig ist dabei immer, die tanztechnischen Möglichkeiten auf das Potenzial des Ensembles abzustimmen.
Choreograf*innen sind meist ehemalige oder selbst noch aktive Tänzer*innen und bringen als solche viel persönliche Tanzerfahrung mit. Sie haben ein Gefühl für tänzerische Bewegungen und beherrschen ihr Repertoire vollkommen. Choreograf*innen brauchen eine stark entwickelte Sensibilität für visuelle Eindrücke und ein ausgeprägtes musikalisches Gefühl. Dazu kommt die Fähigkeit, andere zu führen, zu begeistern und mitzureißen.