Glasbautechnik - Glaskonstruktion (Modullehrberuf) - Lehrzeit: 3 bzw. 4 Jahre

English: Glass building technology specialising in glass construction (Glass building engineer specialising in glass construction)

Weiterbildung & Karriere

Glasbautechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungsmöglichkeiten zu den genannten Bereiche bieten unter anderem das Berufsförderungsinstitutes (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitutes(WIFI).

Viele Unternehmen für Glasbau führen außerdem regelmäßig interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten weiters Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs). Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.

Weiterbildungsbereiche für Glasbautechniker*innen sind beispielsweise:

Fachkompetenzen

  • neue Entwicklungen im Bereich Verglasung und Glasbau
  • Sicherheitsgläser, Wärmeschutzgläser
  • Produktionstechnik, CAM, CNC, CAD, Automatisierung
  • Assistierende Technologien: Fertigungsroboter, Manipulations- und Logistiksysteme
  • Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
  • Simulationstechnologien in Planung, Konstruktion, Installation
  • Anwendung und Bedienung digitaler Werkzeuge und Geräte
  • Bauökologie; nachhaltiges Bauen
  • Energie- und Ressourceneffizienz
  • Technische Dokumentation, Elektronisches Datenmanagement (EDM)
  • Datenschutz, Datensicherheit
  • Buchhaltung, Kostenrechnung, Unternehmensführung

Methodenkompetenzen

  • Arbeitsvorbereitung
  • Arbeits- und Betriebssicherheit
  • Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle
  • Planung, Koordination, Organisation
  • Kund*innenberatung, Kund*innenservice
  • Verhandlung und Verkaufsgespräche
  • Zeitmanagement

Sozialkompetenzen

  • Kund*innenorientierung
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Teamfähigkeit

Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung können Glasbautechniker*innen zu Team- und Gruppenleiter*innen, Schichtführer*innen, Werkstättenleiter*innen, Montageleiter*innen, Werkmeister*innen bis zu Produktions- und Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Der Besuch von Werkmeisterschulen ermöglicht die inhaltliche Weiterentwicklung und kann den Zugang zu betrieblichen Leitungsfunktionen erleichtern.

Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich (vgl. Menüpunkt Spezialisierungen).

Für die selbstständige Berufsausübung ist eine Meisterprüfung für das Gewerbe Glaser erforderlich.

WKO Bildungspfade

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Glasbautechnik ist derzeit folgender Bildungspfad beschrieben:

Weitere WKO-Bildungspfade findest du hier: WKO-Bildungspfade

Weiterbildungsmöglichkeiten

Art: Meisterprüfung/Befähigungsprüfung

Dauer: individuell

Form: Berufsbegleitend

NQR-Level: 6  

Voraussetzungen

Zugangsberechtigung: Jede Person, die das 18. Lebensjahr vollendet hat, also eigenberechtigt ist, darf zur Meisterprüfung antreten.

Bei Nachweis einschlägiger Ausbildungen (einschlägiger Lehrabschluss, Abschluss entsprechender berufsbildender Schulen, Universitäts- oder Fachhochschulstudien etc.) entfallen einzelne Prüfungsteile oder ganze Module.

Abschluss

Meister*in für das Handwerk der Glaser*in

Berechtigungen
selbstständige Berufsausübung im Rahmen des reglementierten Gewerbes/Handwerks Glaser*in, Glasbeleger*in und Flachglaschleifer*in

Beschreibung

Das Handwerk der Glaser*innen, Glasbeleger*innen und Flachglasschleifer*innen ist mit den Handwerken Glasbläser*innen und Glasinstrumentenerzeugung sowie Hohlglasschleifer*in und Hohlglasveredler*in verbunden.

Mit der Gewerberechtsnovelle 2002 wurde ein modulares Prüfungssystem eingeführt. Die Meisterprüfungen bestehen damit aus fünf Modulen:

  • Modul 1: fachlich-praktischer Teil A und B (Teil A wird durch eine einschlägige Lehrabschlussprüfung ersetzt)
  • Modul 2 - fachlich-mündlicher Teil A und B (Teil A wird durch eine einschlägige Lehrabschlussprüfung ersetzt)
  • Modul 3 - fachlich-schriftlicher Teil
  • Modul 4: Ausbilderprüfung
  • Modul 5: Unternehmerprüfung

Zusatzinfo

Bitte beachte: Es ist nicht für jedes Gewerbe in jedem Bundesland eine Prüfungskommission vorgesehen.

Meisterprüfungsstelle der Wirtschaftskammer Tirol
Egger-Lienz-Straße 118
6020 Innsbruck

Tel.: +43 (0)5 90 905 -7317
E-Mail: pruefung@wktirol.at
Internet: https://www.wko.at/tirol/personal/pruefungsservice-wktirol

Art: Meisterprüfung/Befähigungsprüfung

Dauer: 352 Lehreinheiten

Form: Vollzeit

Voraussetzungen:

  • vollendetes 18. Lebensjahr sowie
  • einschlägige Kenntnisse auf Lehrabschlussprüfungsniveau sowie
  • mehrjährige einschlägige Berufserfahrung

Abschluss:

Zeugnis. Die Meisterprüfung wird von der Wirtschaftskammer durchgeführt.

Berechtigungen:

Nach Absolvierung des Lehrganges und bestandener Meister*innenprüfung (UnternehmerInnenprüfung vorausgesetzt) sind die Absolvent*innen in der Lage, die gewerbliche Geschäftsführung in einem Betrieb zu übernehmen. Damit erfüllen sie die unternehmerischen Voraussetzungen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen.

Info:

Kosten: EUR 5.190,00 inkl. Kursunterlagen (Skripten bzw. Fachbüchern, Normen), div. Material und Werkzeug für den Werkstättenunterricht

Inhalte:
Modul 1b, 2b und 3 der Meisterprüfung, sowie spezielle Themen für die Berufspraxis:

  • Technologie
  • Fachrechnen
  • Kalkulation
  • Fachzeichnen
  • CAD – Grundlagen und Glastechnik
  • Normen
  • praktische Arbeiten

WIFI Tirol
Egger-Lienz-Straße 116
6020 Innsbruck

Tel.: +43 (0)5 90 905 -7000
Fax: +43 (0)5 90 905 -57777
E-Mail: info@wktirol.at
Internet: http://www.tirol.wifi.at