Imam

Berufsbeschreibung

Imame sind islamische Geistliche und Schriftgelehrte und stehen als solche islamischen Glaubensgemeinschaften vor. Sie arbeiten in Moscheen und in islamischen Zentren und halten in ihnen Lesungen, Reden und verschiedene islamische Feiern und Zeremonien ab. Sie fungieren als Vorbeter beim islamischen Gebet, halten die Freitagspredigt und geben Koranunterricht. Sie führen auch seelsorgerische Beratungsgespräche, Aussprachen, Mediationen und Kriseninterventionen für ihre Gemeindemitglieder durch.

Imame unterstützen ihre Gemeindemitglieder in Glaubens- und Lebensführungsfragen, beraten bei Konflikten und vermitteln in schwierigen Lebenssituationen. Als Gelehrte sind sie Experten für die Auslegung und Interpretation des Korans, welchen sie auswendig rezitieren können. Imame arbeiten eigenständig und halten engen Kontakt mit den Mitgliedern ihrer Gemeinde.

Grundsätzlich können auch Frauen in religiösen Leitungsfunktionen große Teile der Aufgabengebiete eines Imam übernehmen. In Österreich werden sie aber nicht als Imamin bezeichnet, sondern als Seelsorgerin. Gebräuchlich sind die Bezeichnung „Hodscha“ für Frauen, die als Lehrerinnen fungieren, und bei entsprechender Qualifikation sich auch bei Fragen der Theologie aktiv im innermuslimischen Diskurs einbringen, sowie die Bezeichnung „Vaez“, die mehr die seelsorgerischen Aufgaben umreißt (Quelle: IGGÖ - Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich).
International gibt es auch Beispiele für Imaminnen, die predigen und Gebete leiten. Allerdings leiten Imaminnen meist nur reine Frauengruppen.

Imame sind islamische Geistliche und Schriftgelehrte. Als solche sind sie Experten für die Auslegung und Interpretation des Korans, der Heiligen Schrift des Islam. Neben der Sprache ihres jeweiligen Heimatlandes (oder auch Migrationslandes) beherrschen Imame jedenfalls Arabisch und in Österreich in der Regel auch Türkisch. Imame halten in Moscheen Lesungen, Reden und Predigten ab und führen die allwöchentlichen Freitagsgebete durch. Sie vermitteln die islamischen Lehren und Gebote und leiten die Mitglieder ihrer Gemeinde an, ihre Lebensweise nach diesen Vorgaben und Geboten auszurichten.

Imame stehen ihrer Gemeinde auch in seelsorgerischen Fragen zur Verfügung. Sie halten Sprechstunden ab, führen Beratungsgespräche und Aussprachen durch und gelten als Schlichtungs- bzw. Mediationsinstanzen bei zwischenmenschlichen Konflikten. Sie lehren an Koranschulen und führen außerdem Kurse im Bereich der Erwachsenenbildung durch (z. B. an Volkshochschulen). Im administrativen und organisatorischen Bereich leiten sie die  Verwaltung ihrer Gemeinde, dazu zählen Aufgaben wie z. B. Budgetplanung, Kostenkalkulation und -kontrolle, Buchhaltung und  Rechnungswesen und Instandhaltung der Moschee.

Imame arbeiten mit islamischen Texten und Schriften, dazu zählen vor allem der  Koran, aber auch andere arabische theologische und religionsphilosophische Texte. Bei Lesungen, Reden und Zeremonien hantieren sie mit Koranausgaben und anderen sakralen Schriftrollen sowie mit klerikalen Gegenständen und Kleidungsstücken. Im Rahmen von organisatorischen und administrativen Arbeiten verwenden Imame Computer/Laptops und Drucker, Kopiergeräte, (Mobil-)Telefone und führen Dokumente, Datenbanken und Karteien.

Die gute Beherrschung der arabischen Sprache ist für Imame wichtig, um Originalquellen studieren und verstehen zu können.

Imame arbeiten in den Räumlichkeiten und Büros von Moscheen und angeschlossenen Gebäuden, in islamischen Zentren (insbesondere auch Migrationszentren), weiters in Hörsälen und Schulungsräumen von islamischen Bildungseinrichtungen. Imame arbeiten eigenständig sowie im Team mit Assistent*innen und halten engen Kontakt zu den Mitgliedern ihrer Glaubensgemeinde. Außerdem stehen sie in Kontakt und Austausch mit Vertreter*innen anderer Religionsgemeinschaften, Migrationsvereinen und anderen sozialen Einrichtungen.

  • Koran und andere heilige Schriften des Islam auf Arabisch lesen, auslegen und interpretieren
  • Lesungen und Reden zusammenstellen und vortragen
  • Tagesgebete und wöchentliche Freitagsgebete durchführen
  • weitere islamische Feier- und Festtage und Zeremonien abhalten
  • Lehrtätigkeiten an islamischen Schulen und Koranschulen durchführen
  • Kurse und Vorträge im Rahmen der Erwachsenenbildung abhalten
  • religionswissenschaftliche Fachbücher und Fachzeitschriften lesen
  • Gemeindemitglieder insbesondere in religiösen und sozialen Fragen unterstützen und beraten

Beschäftigungsmöglichkeiten für Imame bieten:

  • islamische Religionsgemeinschaften
  • islamische Organisationen und Zentren
  • islamische Zeitschriften und Verlage
  • Koranschulen

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Haddsch Koran Mekka