Kälteanlagentechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten zahlreiche relevante Kurse und Lehrgänge z. B. in den Bereichen Fertigungstechnik, Mess- und Prüftechnik oder Betriebswirtschaft und Unternehmensführung an.
Auch der Besuch einer Werkmeisterschule oder die Vorbereitung auf die Meister*innenprüfung sowie Weiterbildungsangebote in verwandten Berufen kommen als Weiterbildung und Höherqualifizierung in Frage.
Viele Betriebe veranstalten bei der Einführung neuer Kältetechniken und -anlagen Einschulungskurse, die zum Teil in den Erzeugerbetrieben stattfinden.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen, insbesondere an Höheren Technischen Lehranstalten.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsbereiche für Kälteanlagentechniker*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
Gebäudetechnik, Haus- und Versorgungstechnik
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Elektrotechnik und Elektronik
Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
Mikroprozessortechnik
CNC- und NC-Technik
Metallverarbeitung und Schweißtechnik, Schweißnahtprüfung
CAD, technisches Zeichnen
BIM (Building Information Modelling)
Umweltschutz, Energie- und Ressourceneffizienz
Anwendung und Bedienung digitaler Werkzeuge und Geräte
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung können Kälteanlagentechniker*innen zu Teamleiter*innen, Partieleiter*innen, Werkstätten- oder Abteilungsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung beispielsweise auf bestimmte Kund*innengruppen (Gastro, Lebensmittelhandel, Gesundheitsbetriebe) oder Regionen, Produkte und Produktbereiche und damit die Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich
Für die selbstständige Berufsausübung ist die Meisterprüfung in Handwerk der Kälte- und Klimatechnik erforderlich (siehe Menüpunkt Selbstständigkeit).
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Kälteanlagentechnik ist derzeit folgender Bildungspfad beschrieben:
Voraussetzungen: Abgeschlossene facheinschlägige Berufsausbildung (Lehrabschlussprüfung oder abgeschlossene Ausbildung an einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule)
Abschluss: Abschlussprüfung
Berechtigungen:
Befähigung für ein reglementiertes Gewerbe bzw. Handwerk
Berechtigung zur Ausbildung von Lehrlingen
Ersetzt die Fachbereichsprüfung im Rahmen der Berufsreifeprüfung
Öffentlicher Dienst: Verwendungsgruppen A3 bzw. C (Fachdienst)
Info:
Zielgruppe:
Elektriker*innen
Elektroinstallateur*innen
Elektromechaniker*innen
Elektro- und Anlagenmonteur*innen
Elektromaschinenbauer*innen
Fernmeldemonteur*innen
Starkstrommonteur*innen
Büromaschinenmechaniker*innen
Radio- und Fernsehmechaniker*innen
Nachrichtenelektroniker*in
Kosten: je nach Anbieter unterschiedlich; die Ausbildungskosten sind im Rahmen der Arbeitnehmerveranlagung steuerlich absetzbar.
Inhalt:
Kommunikation und Schriftverkehr
Wirtschaft und Recht
Mitarbeiterführung und -ausbildung
Angewandte Mathematik
Naturwissenschaftliche Grundlagen
Angewandte Informatik
Konstruktionsübungen
Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik
Elektrische Messtechnik
Elektrische Maschinen
Elektrische Anlagen
Steuerungs- und Regelungstechnik
Elektronik
Diverse schulautonome Pflicht- und Freigegenstände
Werkmeisterschule für Berufstätige des BFI Niederösterreich - Wald- & Wein-4tel Maigener Straße 10 Klimaschutz-Ausbildungszentrum für technische Berufe 3751 Sigmundsherberg
Kurzbeschreibung An den sechs bis sieben Kurstagen werden neben den technologischen Grundlagen der Wärmepumpen-und Kältetechnik auch die Planung, Installation und kältetechnische Wartung von Wärmepumpen vermittelt. Die Weiterbildung schließt bei Erfüllen aller Voraussetzungen mit den Zertifikaten Zertifizierter Wärmepumpeninstallateur bzw. -planer und Kategorie II-Zertifikat ab.
Voraussetzungen Diese Weiterbildung richtet sich ausschließlich an Heizungstechniker*innen und Gas-/Sanitärtechniker*innen. Einzige Ausnahme stellen Elektroinstallationstechniker*innen und Mechatroniker*innen dar. Diese benötigen jedoch zusätzlich zu diesem Kurs eine Hartlötzertifizierung nach ÖNORM EN ISO 13585.
Zielgruppe
Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateure
Fachplaner
Architekten
Technische Büros
Haustechnikfirmen
Großhändler
Kosten EUR 990,00 exkl. USt (gilt für Kurse in Wien bzw. Mödling, in anderen Bundesländern (z. B. WIFI Salzburg) gelten andere Preise)
Abschluss Zertifizierter Wärmepumpeninstallateur*in bzw. -planer*in
Berechtigungen
Nach der Kategorie II zertifiziertes Personal ist berechtigt zur Installation, Instandhaltung, Wartung und zur Rückgewinnung des Kältemittels bei Anlagen mit einer Füllmenge unter 3 kg bzw. bei hermetisch geschlossenen Systemen mit weniger als 6 kg. Das entspricht je nach Kältemittelart und Bauweise der Wärmepumpe bzw. Klimaanlage bis ca. 20 kW Kälte- bzw. Heizleistung. Kältetechnische Arbeiten, die über die Installation, Inbetriebnahme und Wartung von Wärmepumpen und Klimaanalgen mit den genannten Maximalfüllmengen hinausgehen (beispielsweise Tausch kältetechnischer Komponenten), erfordern eine Ausbildung zum Kältetechniker und der Personenzertifizierung nach Kategorie I. Bei gewerblichen Anlagen, die unter die Kälteanlagenverordnung fallen, ist der Eingriff in den Kältekreis ausschließlich ausgebildeten Kältetechnikern erlaubt. Gewerbliche Anlagen mit einer Kältemittel-Füllmenge von unter 1,5 kg fallen nicht unter die Kälteanlagenverordnung.
Beschreibung
Inhalte:
Planungsmodule
Wärmepumpe kompakt - Einführung, Umweltrelevanz und Wärmepumpenmarkt
Komponenten und Funktionsweise der Wärmepumpe bzw. Kältemaschine
Dimensionierung von Wärmepumpenanlagen
Erdwärme- und Grundwasser- Wärmepumpenanlagen
Luft/Wasser-Wärmepumpen: Dimensionierung und Akustik
einschlägige Kenntnisse auf Lehrabschlussprüfungsniveau sowie mehrjährige Berufspraxis
Abschluss:
Zeugnis. Die Meisterprüfung wird von der Wirtschaftskammer durchgeführt.
Berechtigungen:
Nach Absolvierung des Lehrganges und bestandener MeisterInnenprüfung (UnternehmerInnenprüfung vorausgesetzt) sind die AbsolventInnen in der Lage, die gewerbliche Geschäftsführung in einem Betrieb zu übernehmen. Damit erfüllen sie die unternehmerischen Voraussetzungen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
Info:
Hinweis: Je nach Einstiegsniveau und Vorkenntnissen können Module einzeln belegt bzw. Gesamtkurse absolviert werden.
Dauer: je nach Bundesland: 170-540 LE
Kosten: ca. EUR 2.500,00 - EUR 4.600,00
Inhalte:
Die fachliche, theoretische und praktische Ausbildung bereitet auf das Modul 1, 2 und 3 der Meisterprüfung vor und beinhaltet: