Neurolinguist*in
Berufsbeschreibung
Die Neurolinguistik ist ein Spezialgebiet der Linguistik oder Sprachwissenschaften, das sich damit beschäftigt, wie Sprache im Gehirn repräsentiert und verarbeitet wird. Die Neurolinguistik kombiniert dabei Erkenntnisse aus der Neurologie (wie das Gehirn strukturiert ist und wie es funktioniert), mit Erkenntnissen aus der Linguistik (wie Sprache strukturiert ist und wie sie funktioniert).
Neurolinguist*innen beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von Sprachentwicklung, Spracherwerb und Sprachverarbeitung (Verständnis, Interpretation, Reproduktion) und erforschen die dem Sprachvermögen zugrundeliegenden neuronalen und kognitiven Strukturen im menschlichen Gehirn (Sprachzentrum).
Neurolinguist*innen sind mit der (natur-)wissenschaftlichen Erforschung von Sprache wie auch Sprach- und Sprechstörungen befasst. Dazu zählen z. B. Stottern sowie Störungen beim Spracherwerb. Sie verwenden für die Erforschung der Sprachverarbeitung im Gehirn verschiedene Methoden, darunter Experimente, Computersimulationen und digitale, bildgebende Verfahren.
Zentrale Forschungsfragen der Neurolinguistik umfassen unter anderem:
- Wie beeinflussen verschiedenen Arten von Hirnschädigungen Sprache und Kommunikation?
- Was verursacht und wie verlaufen Sprachstörungen während des Spracherwerbs?
- Wie können Prozesse im Gehirn, die mit Sprache und Kommunikation zu tun haben, gemessen und visualisiert werden?
- Fragen bezüglich der Computersimulationen von Sprachverarbeitung, Sprachentwicklung und Sprachverlust
Neurolinguist*innen arbeiten an Universitäten, wissenschaftlichen Instituten und Forschungszentren im Team mit verschiedenen Spezialistinnen und Spezialisten und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen.
Siehe auch den Beruf Klinischer Linguist / Klinische Linguistin
Mehr Information findest du beim Beruf:
Kognitionswissenschafter*in
Sprachwissenschafter*in