Orgelbau (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 1/2 Jahre

English: Organ building (Organ builder)

Berufsbeschreibung

Orgelbauer*innen erzeugen, reparieren und renovieren unterschiedliche Arten von Orgeln, wie z. B. Pfeifenorgeln, Hausorgeln, Drehorgeln. Sie erstellen Werkzeichnungen und Skizzen, fertigen Einzelteile an, nehmen Montagearbeiten in der Werkstatt vor und bauen das Instrument am Bestimmungsort auf. Dabei verwenden sie verschiedene Materialien wie Holz, Metall, Filz, Kunststoff und hantieren mit Werkzeugen wie Hobel-, Fräs- oder Bohrmaschinen. Weiters reparieren, warten und restaurieren Orgelbauer*innen die Instrumente. Sie arbeiten in den Werkstätten von Klein- und Mittelbetriebe des Orgelbauergewerbes sowie direkt am Einsatzort bei den Kund*innen (oft in Kirchen und Kapellen).

Orgelbauer*innen führen mit ihren Auftraggeber*innen Besprechungen durch und stellen zunächst die akustischen und räumlichen Gegebenheiten am Aufstellungsort der Orgel fest. Danach fertigen sie technische Zeichnungen, Werkskizzen und Berechnungen an.

In der Werkstatt werden die verschiedenen Bestandteile der Orgel aus Holz, Metall, Leder, Filz, Kunststoff und anderen Werkstoffen angefertigt. Nach Vorlagen und Zeichnungen sägen, hobeln und verleimen die Orgelbauer*innen die verschiedenen Gehäuseteile, wie Pfeifen, Kanäle, Kupplungen etc. Ebenso stellen sie die verschiedenen Teile der Mechanik und den Spieltisch (Tastatur) der Orgel her. Sie gießen, hobeln, polieren und schneiden dünne Metallplatten und löten sie zu Pfeifen zusammen. Orgelbauer*innen wenden bei ihrer Arbeit verschiedene Techniken der Holz- und Metallverarbeitung an und verfügen über Kenntnisse in  Pneumatik und Mechanik.

Während des Aufbaus der Orgel arbeiten sie am jeweiligen Einsatzort, oft ist das eine Kirche. Diese Montagearbeiten können viele Tage bzw. Wochen in Anspruch nehmen. Die Orgelbauer*innen bauen die Einzelteile zusammen und führen die abschließende  Intonation (Einstellen und Stimmen) der Orgel durch. Bei der Restaurierung einer Orgel werden schadhafte Teile maßgetreu nachgebaut.

Weitere Lehrberufe des Musikinstrumentenbaus sind

Orgelbauer*innen verwenden bei ihrer Arbeit unterschiedliche Materialien wie Hölzer, Metalle, Leder, Filzstoffe und Kunststoffe. Sie hantieren mit Werkzeugen und Geräten wie z. B. Fräsmaschinen, Kreissägen, Hobelmaschinen, Bohrmaschinen, Schweiß- und Lötgeräten und Schneidwerkzeugen. Zur Planung und Konstruktion sowie für Bürotätigkeiten arbeiten sie an Computern, Laptops und verwenden Zeichenprogramme und Konstruktionssoftware. Sie erstellen aber auch Skizzen mit Papier und Stiften. Für die Kommunikation im Team und mit Kundinnen und Kunden verwenden sie Telefone, Mobiltelefone, E-Mail, Messengerdienst und Onlinemeetingtools.

Orgelbauer*innen stellen die einzelnen Komponenten der Orgel in Werkstätten von kleinen und mittleren Orgelbaubetrieben her. Der Zusammenbau bzw. Aufbau der Orgel erfolgt am Bestimmungsort, oft ist das eine Kirche. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, mit weiteren Fach- und Hilfskräften und auch direkt mit den Musiker*innen (meist Organisten/Organistinnen), die die Orgel bespielen werden. Außerdem haben sie direkten Kontakt zu ihren Kund*innen und Auftraggeber*innen (z. B. kirchliche Institutionen oder Konzerthäuser) und zu Mitarbeiter*innen von Zulieferbetrieben, z. B. Betriebe des Musikalienhandels und Instrumentenzubehörs.

Besonders bei Montagearbeiten, also dem Aufbau der Orgel beim/bei der Auftraggeber*in, sowie bei Service und Reparaturarbeiten müssen Orgelbauer*innen mobil sein und sind oft über längere Zeit von zu Hause weg. Sie arbeiten bei international tätigen Unternehmen mitunter auch im Ausland.

  • technische Unterlagen, Pläne und Werkzeichnungen lesen und anwenden
  • Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden festlegen
  • Werkstoffe und Hilfsstoffe fachgerecht auswählen, überprüfen und Reste fachgerecht entsorgen
  • Werkstoffe wie Metall, Holz, Kunststoff, Filz und Leder be- und verarbeiten
  • Orgelteile anfertigen und zusammenbauen
  • dabei verschiedene Arbeitstechniken anwenden, wie z. B. Messen, Schneiden, Feilen, Stemmen, Stechen, Schlitzen, Zinken, Bohren, Gewindeschneiden, Leimen, Kleben, Furnieren, Schleifen, Polieren
  • Orgeln reinigen, warten, reparieren und restaurieren
  • Orgeln stimmen und einstellen
  • Trakturen, Koppeln und Schaltgeräte der Orgel justieren und regulieren
  • Funktionsprüfungen und Qualitätskontrollen fachgerecht durchführen
  • technische Daten erfassen, Arbeitsabläufe dokumentieren
  • Kund*innen beraten und informieren

Beschäftigungsmöglichkeiten für Orgelbauer*innen bieten vor allem:

  • Gewerbliche Klein- und Mittelbetriebe des Orgelbaugewerbes

Der Beruf Orgelbau ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • elektromechanische oder digitale Orgeln
  • Reparatur, Wartung und Stimmen von Orgeln
  • Restaurierung historischer Orgeln
  • Vertrieb und Kund*innenberatung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Akustik Intonation Klaviatur Labial-Pfeifen Lingual-Pfeifen Musikalien Union Europäischer Pianomacher-Fachverbände

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