Tischlereitechnik - Planung (Lehrberuf) - Lehrzeit: 4 Jahre
English: Joinery technology specialising in planning (Joinery technician)
Weiterbildung & Karriere
Tischlereitechniker*innen im Bereich Planung sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungseinrichtungen wie beispielsweise das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) bieten Kurse und Lehrgänge in verschiedenen relevanten Bereichen an, u. a. Fachkurse in CAD, CNC, Fräsen, Möbel- und Innenausbau, Restaurieren von historischen Stil- und Bauernmöbel, Holzoberflächenbehandlung, Holzdrechseln, Holzeinkauf und Holzerkennung.
Auch die jeweiligen Landesinnungen der Wirtschaftskammer bieten Seminare und Kurse über neue Techniken, Materialien und Produkte.
In vielen Betrieben werden auch innerbetriebliche Kurse zur Schulung an neuen Maschinen und technischen Zusatzeinrichtungen oder neuer Verfahren und Methoden durchgeführt. Manche Betriebe bieten außerdem Zuliefer- und Servicebetrieben, Maschinen-, Hardware- und Software-Ausstattern die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten beispielsweise Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs) sowie Werkmeisterschulen für Berufstätige, z. B. im Bereich Holztechnik.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht (z. B. in Holztechnik oder Holzwirtschaft, Design).
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsbereiche für Tischlereitechniker*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- neue Trends und Entwicklungen im Möbelbau, Küchenbau, bei Fenster, Türen und Stiegen
- Produktentwicklung, Produktdesign
- Technisches Zeichnen, CAD
- kunsthandwerkliche Holzbearbeitungstechniken, Einzelfertigung
- industrielle Holzbearbeitung, Serienfertigung
- Holzbearbeitungsmaschinen
- Fertigungsautomation, CNC-Technik, CIM-Technik
- Robotersysteme, automatisierte Logistik- und Manipulationssysteme
- Anwendung und Bedienung digitaler Werkzeuge und Geräte
- Simulationstechnologien, Virtual Reality/Augmented Reality in Planung, Entwicklung, Wartung und Fertigung
- Auswertung und Analyse von Maschinen- und Produktionsdaten
- Prozessoptimierung
- Reparatur und Restauration
- Oberflächenbehandlung, Versiegelung
- Abfall- und Abwassermanagement
- Umwelttechnik, Umweltschutz
- Ressourcen- und Energieeffizienz
- Lebenszyklen und Produktkreisläufe
- technische Dokumentation, elektronisches Datenmanagement (EDM)
- Datensicherheit, Datenschutz
- Umgang mit digitalen Büroanwendungen und Tools
- Buchhaltung, Kostenrechnung, Kalkulation
Methodenkompetenzen
- Arbeitsvorbereitung, Arbeitsorganisation
- Arbeits- und Betriebssicherheit, Unfallverhütung
- Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle
- Projektmanagement und -dokumentation
- Prozessmanagement
- Problemlösungsfähigkeit
- Team- und Mitarbeiter*innenführung
- Kreativität / Kreativitätstechniken
- Termin- und Zeitmanagement
Sozialkompetenzen
- interkulturelle Kompetenzen
- Kund*innen-, Serviceorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Tischlereitechniker*innen zu Teamleiter*innen, Montageleiter*innen, Werkstättenleiter*innen, Produktionsleiter*innen bis hin zu Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifikation zum/zur Lehrlingsausbilder*in stellt eine berufliche Weiterentwicklung dar. Mit der Meisterprüfung im Handwerk Tischler ist außerdem der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit möglich.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung beispielsweise auf bestimmte Produktbereiche (Küchen, Türen, Fenster, Innenausbau) oder Herstellungsverfahren und damit eine Fachkarriere und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich.

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Tischlereitechnik ist derzeit folgender Bildungspfad beschrieben:
Weitere WKO-Bildungspfade findest du hier: WKO-Bildungspfade