Verfahrenstechnik für die Getreidewirtschaft (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre
English: Process engineering for grain processing (Process engineer for grain processing)
Weiterbildung & Karriere
Verfahrenstechniker*innen der Getreidewirtschaft sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungsmöglichkeiten zu verschiedenen relevanten Bereichen bieten unter anderem das Berufsförderungsinstitutes (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) mit Kursen für z. B. Betriebstechnik, Lebensmittel- und Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Betriebswirtschaft, Lagerwirtschaft und dergleichen mehr. Auch in den Bereichen Hygiene, Qualitätssicherung, Lebensmittelsicherheit sind Fortbildungen sinnvoll.
Eine Reihe an Weiterbildungsveranstaltungen (fachspezifisch, aber auch z. B. zu Themen wie Hygiene, Produktmarketing, Lebensmittelrecht) bietet der Lebensmittel-Cluster Oberösterreich. Auch die Lebensmittelakademie des österreichischen Gewerbes ist eine mögliche Anlaufstelle für fachliche Weiterbildungen.
Viele Betriebe der Getreidewirtschaft und Getreideverarbeitung führen regelmäßig innerbetriebliche Schulungen und Fortbildungsveranstaltungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Service- und Zulieferbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen vor Ort durchzuführen.
Auch der Besuch einer Werkmeisterschule oder die Vorbereitung auf die Meister*innenprüfung sowie Weiterbildungsangebote in verwandten Berufen wie Lebensmitteltechnik (Lehrberuf) kommen als Weiterbildung und Höherqualifizierung in Frage.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an Berufsbildenden Höheren Schulen für Berufstätige (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs), z. B im Bereich Bio- und Lebensmitteltechnologie. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht, z. B. in Lebensmittel- und Biotechnologie, Agrartechnik, Verfahrenstechnik oder Maschinenbau.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insbesondere Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Siehe auch die Weiterbildungsmöglichkeiten in den Ausbildungsschwerpunkten:
- Verfahrenstechnik für die Getreidewirtschaft - Getreidemüller*in (Lehrberuf)
- Verfahrenstechnik für die Getreidewirtschaft - Futtermittelherstellung (Lehrberuf)
- Verfahrenstechnik für die Getreidewirtschaft - Backmittelherstellung (Lehrberuf)
Weiterbildungsbereiche für Verfahrenstechniker*innen der Getreidewirtschaft sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- Bio- und Lebensmitteltechnologie
- Agrarwirtschaft, Agrartechnik
- Betriebstechnik, Produktionstechnik
- Automatisierungstechnik, Robotik
- assistierende Technologien, Manipulations- und Logistiksysteme
- Wartungselektronik
- Material- und Produktionswirtschaft
- Lagerwirtschaft, Lagerlogistik
- Marketing, Verkauf und Vertrieb
- Lebensmittelrecht
- Energie- und Ressourceneffizienz
- Recycling, Umweltschutz
- Datensicherheit, Datenschutz
- Betriebswirtschaft, Buchhaltung, Kostenrechnung
Methodenkompetenzen
- Arbeitsvorbereitung, Planung und Organisation
- Arbeits- und Betriebssicherheit
- Hygiene und Sauberkeit
- Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle
- Termin- und Zeitmanagement
- technische Dokumentation
Sozialkompetenzen
- Führungskompetenz (Leadership)
- Kund*innen-, Serviceorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung können Verfahrenstechniker*innen der Getreidewirtschaft zu Team- und Schichtleiter*innen bis hin zu Produktions- und Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifizierung zum/zur Lehrlingsausbilder*in ist eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich.
Für die selbstständige Berufsausübung ist in der Regel die Meisterprüfung für das Gewerbe der Getreidemüller erforderlich.

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Verfahrenstechniker*innen der Getreidewirtschaft ist derzeit folgender Bildungspfad beschrieben:
- WKO-Bildungspfad Verfahrenstechnik für die Getreidewirtschaft
- WKO-Bildungspfad Unternehmertum
- WKO Bildungspfad Berufsreifeprüfung
- WKO Bildungspfad Lehre mit Matura
- WKO Bildungspfad Agiles Projektmanagement
- WKO Bildungspfad Business Management
- WKO Bildungspfad Projektmanagement
- WKO Bildungspfad Prozessmanagement
- WKO Bildungspfad Qualitätsmanagement
- WKO Bildungspfad Risikomanagement
Weitere WKO-Bildungspfade findest du hier: WKO-Bildungspfade