Wärmebehandlungstechnik
Andere Bezeichnung(en):
früher: Universalhärter*in
English: Heat treatment technology (Heat treatment technology expert)
Weiterbildung & Karriere
Wärmebehandlungstechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Für Wärmebehandlungstechniker*innen gibt es zahlreiche fachspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten. Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten Kurse und Lehrgänge zu zahlreichen technischen und kaufmännischen Themen z. B. in Chemie, technischer Chemie, Werkstofftechnik, Metallbearbeitung, Kunststofftechnik an.
Viele Produktionsbetriebe führen regelmäßige Schulungen zu neuen Verfahren, Materialien, Maschinen und Prozessen durch oder ermöglichen Zulieferbetrieben die Einschulung und Vermittlung von Anwendungskenntnissen neuer Techniken oder Maschinen (z. B. digitale Steuerung).
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an Berufsbildenden Höheren Schulen, insbesondere an Höhere technische Lehranstalten.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insbesondere Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsthemen für Wärmebehandlungstechniker*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- technische Physik, technische Chemie
- digitale Maschinensteuerung, automatisierte Produktion
- Produktionsautomatisierung
- Anwendung digitaler Werkzeuge und Tools
- Prozessautomatisierung
- Umweltschutz und Ressourcenmanagement
- Energie- und Ressourceneffizienz
- Lebenszyklen und Produktkreisläufe
- Buchhaltung, Kostenrechnung
Methodenkompetenzen
- Arbeits- und Betriebssicherheit
- Dokumentation, elektronisches Datenmanagement (EDM)
- Projektmanagement und -dokumentation
- Prozessmanagement
- Qualitätssicherung
- Zeitmanagement
Sozialkompetenzen:
- Führungskompetenz (Leadership)
- Kund*innen-, Serviceorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Wärmebehandlungstechniker*innen zu Team-, Gruppen- und Schichtleiter*innen, zu Labor- und Entwicklungsleiter*innen oder zu Produktentwickler*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifikation zum/zur Lehrlingsausbilder*in ist eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung beispielsweise auf bestimmte Materialien und Produkte oder Produktions- und Prüfverfahren möglich und die Entwicklung in eine Expert*innenrolle (z. B. Forschung und Entwicklung neuer Produkte).
Die Möglichkeit der selbstständigen Berufsausübung besteht im Rahmen verschiedener freier und reglementierter Gewerbe. Siehe dazu das Berufsprofil Werkstofftechnik (Modullehrberuf).