Versicherungsfachmann / Versicherungsfachfrau (Schadensreferate)

Andere Bezeichnung(en):
Schadensreferent*in

Weiterbildung & Karriere

Versicherungsfachleute (Schadensreferate)sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungseinrichtungen wie das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) führen zu verschiedene relevanten Themen Weiterbildungsveranstaltungen durch, z. B. IT, betriebliches Rechnungswesen, Fremdsprachen. Die Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft (BÖV) in Wien bietet berufsspezifische Kurse für Versicherungsfachleute an, z. B. Außendienstprüfung, Versicherungsenglisch.

Viele Versicherungsgesellschaften führen außerdem regelmäßig innerbetriebliche Schulungen insb. zu den eigenen Versicherungsprodukte, aber auch zu den Themen Kund*innenberatung/-betreuung usw. durch. Außerdem bieten zahlreiche größere Systemanbieter laufend Produktschulungen an. Auch die Lektüre von Fachpublikationen und Zeitschriften, die Teilnahme bei Messen, Veranstaltungen und Kongressen sowie besonders die Vernetzung in beruflichen Netzwerken (online und offline) ist für Versicherungsfachleute eine wichtige Möglichkeit, um sich auf dem neuesten Stand zu halten.

Darüber hinaus bieten Fachhochschul- und Universitätslehrgänge, Weiterbildungsstudien sowie Managementakademien eine gute Gelegenheit sich in relevanten Bereichen weiterzubilden und höher zu qualifizieren. Auch ein Zweitstudium an einer Fachhochschule oder Universität kann eine Form der Weiterbildung sein.

Für Fachkräfte mit Lehrabschluss oder mittlerem Schulabschluss bieten außerdem Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Handelsakademien) eine Möglichkeit zur beruflichen Höherqualifizierung. Mit dem Abschluss ist neben einer höheren Fachqualifikation die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht. Auch die Berufsreifeprüfung (insb. Lehre mit Matura) oder eine Studienberechtigungsprüfung ermöglichen den Zugang zum Studium.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.

Wichtige Weiterbildungsthemen für Versicherungsfachleute (Schadensreferate) sind beispielsweise:

Fachkompetenzen

  • allgemeine Betriebswirtschaft
  • Versicherungswesen, Versicherungswirtschaft
  • betriebliche Fachbereiche und Produkte, Finanz-, Leasing-, Versicherungsprodukte
  • Innendienst/Außendienst
  • Statistik, Finanzanalyse
  • Versicherungs- und Finanzmathematik
  • Buchhaltung, Kostenrechnung, Controlling
  • Versicherungsberatung
  • Versicherungsrecht
  • internationale Versicherungsmärkte
  • Risikoanalyse, Risikomanagement
  • digitale Tools und Anwendungen
  • Softwareprogramme und Datenbanken
  • Datenerfassung, Datenanalyse, Big Data
  • Datensicherheit, Datenschutz, Privacy

Methodenkompetenzen

  • Informationsrecherche und Wissensmanagement
  • Diversity Management
  • Dokumentation
  • Kund*innenberatung und -betreuung
  • Umgang mit Sozialen Medien, Medienkompetenz
  • Abwicklung von Reklamationen
  • Terminplanung, Koordination

Sozialkompetenzen

  • Führungskompetenz
  • Gesprächsführung und Rhetorik
  • interkulturelle Kompetenzen
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktmanagement
  • Verhandlungstechnik
  • Teamfähigkeit

Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Versicherungsfachleute (Schadensreferate) zu Team-, Büro-, Abteilungs- oder Gebietsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifizierung zum/zur Lehrlingsausbilder*in stellt eine Entwicklungsmöglichkeit dar.

Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung möglich, z. B. auf bestimmte Produkte/Leistungen, Kund*innengruppen oder Regionen.

Eine berufliche Selbstständigkeit ist im Rahmen der reglementierten Gewerbe Versicherungsagent*in, Versicherungsmakler*in und Beratung in Versicherungsangelegenheiten möglich. Siehe dazu die Berufsprofile Versicherungsfachmann / Versicherungsfachfrau und Versicherungskaufmann / Versicherungskauffrau (Lehrberuf).

Weiterbildungsmöglichkeiten